Montag, 31. Dezember 2007

Zwischen Weihachten und Neujahr

Da in diesen Tagen unser Freund Schnurzel zu Besuch kam, war natürlich an jedem Abend Spielen angesagt. Den Anfang machten gleich 2 Runden Agricola (die erste in der "Familienversion" zum Kennenlernen und die zweite dann richtig mit allen Karten). Je öfter ich das spiele umso mehr bin ich auch der Meinung, dass von den Handkarten eine Menge abhängt. Hat man schöne Kombinationen erwischt, hat man es erheblich leichter im weiteren Spielverlauf. In Gegensatz dazu kann man es auch sehr ungünstig erwischen, wie mir geschehen: Jede Anschaffungskarte war an Bedingungen oder Rohstoffkosten geknüpft und somit nicht sofort spielbar. Trotzdem: ein Superspiel, bei dem man eine "Frustrunde" nur schnell vergessen sollte.
Vom nächsten Spiel hatte ich dieses Jahr noch kaum etwas gehört, was verwundert da der Autor kein geringerer als Reiner Knizia ist: Handelsfürsten, Herren der Meere. Ein kleines aber sehr feines Spiel mit enormem Tiefgang. Man löst durch Ablegen von Karten Wertungen aus und bekommt dafür Geld aus der Kasse. Allerdings bekommen bei den Wertungen auch die Mitspieler Geld und so sollte man diese mit Bedacht auslösen. Außerdem kann man Sonderkarten erwerben, die einem im weiteren Spielverlauf Vorteile bescheren. Die meisten davon lohnen sich aber nur im frühen Stadium des Spiels, da man sonst eventuell mehr ausgegeben hat, als einen Nutzen davon zu ziehen. Zu zweit ist Handelsfürsten auch schon recht gut, aber die volle Entfaltung der Mechanismen trägt erst ab 3 Spielern so richtig.
Als wir dann zu viert waren, galt es Friedemann's neues Werk Filou auf den Tisch zu bringen. Vergleiche mit Geschenkt... wurden von den Mitspiern gezogen und es kam wohl auch in dieser unde nich sooo gut an. Ich mag es als Absacker oder Aufwärmer recht gerne. Bei Ausgerechnet Uppsala, das nach längerem wieder den Weg auf den Spieltisch fand kann man eigentlich fast jeden Spieler und Nichtspieler begeistern, allerdings nicht, wenn diese Angst haben sich mit ihrer eventuell vorhandener "Ortsunkenntnis" zu blamieren. Dabei können jedem Fehler passieren und alles kann man nie wissen.
Danach wurde nach dem Sechsstädtebund verlangt. Dieser Bitte musste natürlich Folge geleistet werden. Ein sehr spannender "Kampf" um die Städte, Siegpunkte und natürlich die 3 Stände, die einen bei Spielende noch einen großen Satz auf der Siegpunktleiste machen lassen. Ein Suuuperspiel, auch wenn man eigentlich nur 6 Runden lang immer dasselbe macht.
Im Wechsel leichteres Spiel/anspruchsvolleres Spiel war es nun Zeit für besagtes Geschenkt..., da Schnurzel das Spiel doch tatsächlich noch nicht kannte.
Da Olaf (unser zweiter Gast) nach Würfeln verlangt hatte und ich eigentlich noch mein Speedition testen wollte, taten wir das einfach mal. Wie schon im letzten Test gab es bei 80 Startpunkten nur 5 Spielrunden, bis der erste Spieler unter Null Punkte kam. Eigentlich eine angenehme Spieldauer, aber ich habe noch eine kleine Wertungsidee, die ich das nächste mal ausprobieren möchte.
Zum Abschluss des Abends wollten wir Säulen der Erde mit der famosen Erweiterung in der 4er Besetzung spielen und tatsächlich, es hat an Spielreiz noch enorm zugewonnen. Ich weiß nicht, ob es zu fünft oder sechst nicht zu extrem ist wegen der beschränkten Felderauswahl, aber hier soll wohl die "Baumeisterregel" die Situation etwas entschärfen. Versuchen würde ich das schon gerne einmal.
Am letzten Tag spielten wir noch einmal Agricola, den Sechsstädtebund und Säulen der Erde + Erweiterung sodass uns eine kurze Nacht bevorstand.
Wehmütig blicke ich auf diese schönen Tage zurück und ein weiteres intensives Spielejahr geht zu Ende.
Einen Guten Rutsch wünsche ich all meinen Lesern.

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Lockeres Spielen 19.12.2007

Zur Abwechslung trafen wir uns bei Andreas und nicht bei uns. Agricola war schon vorbereitet und ich war gespannt, wie es sich entwickeln würde. Wir hatten nämlich zuvor den Fehler gemacht, alle Felder in jeder Runde zu befüllen und anwachsen zu lassen. Nahrungsprobleme gab es so nahezu keine. Schnell war klar: das Spiel macht so mehr Sinn und ist wesentlich interessanter. Kaum ein Spiel haben wir innerhalb kürzester Zeit so oft auf dem Tisch gehabt wie Agricola. Es ist wirklich DAS herausragende Spiel dieses tollen Jahrgangs. Anfangs dachte ich, das Spielejahr 2007 bietet viel solides und wenig überragendes, aber da kannte ich einige Topveröffentlichungen noch nicht (Sechsstädtebund, Tribun, Im Jahr des Drachen und mit kleinen Abstrichen auch Kingsburg) und andere hochgehandelte Spiele wiederum konnten die Erwartungen nicht ganz erfüllen (Cuba, Hamburgum, Amyitis).
Da wir alle keine Grüßbler waren, dauerte die Partie kaum mehr als 90 Minuten, sodaß noch Zeit bleib um Giganten der Lüfte, das Andreas gerade erworben hatte auch noch folgen zu lassen. Wie gesagt, ich mag es nicht so sehr, aber ich kann verstehen, dass es vielen Spaß macht. Dass das Spiel recht plötzlich zu Ende sein kann ist nur ein Aspekt, der mich stört. Der größere Aspekt ist die Tatsache, dass man manchmal nur 2 oder 3 Luftschiffe sammeln kann und das vermittelt für mich ein unbefriedigendes Gefühl nach all der Würfelei und des Rackerns.
Da wir irgendwie noch keine Lust hatten Schluss zu machen, ließen wir noch 2 Absackerrunde Geschenkt... ist noch zu teuer folgen. Spät wars, aber auch sehr schön.
Als nächstes freuen wir uns auf den nahenden Besuch nach Weihnachten. Dann ist wieder reichlich Zeit zum Spielen!

Dienstag, 18. Dezember 2007

Spielwiese 17.12.2007

Heute sollten wir doch so viele werden, um 2 Runden zu bilden, aber zunächst anstatt untätig zu warten spielten wir eine Runde Filou (das ich noch nicht kannte). Man erhält einen Satz Handkarten und muss jede Runde verdeckt eine Handkarte in einen Pool legen. Danach bieten die Spieler auf den gesamten Pool. Immer wenn ein Spieler aussteigt, erhält er eine anwachsende Entschädigung und es wird eine der Karten im Pool umgedreht. Dadurch wird immer klarer, ob die Auslage wertvoll ist, oder nicht. Ein sehr schönes schnelles Bluff-, Biet- und Einschätzspiel, das sicher noch öfter als Aufwärmer herhalten muss.
Jeff hatte vor kurzem ein recht komplexes Spiel entwickelt, das es nun zu testen galt: Niew Amsterdam (der alte Name von New York zur Gründerzeit). Man ersteigert Würfelgruppen, die zu bestimmten Aktionen berechtigen (Häuser bauen, Rohstoffe produzieren, Waren gegen Felle tauschen und so weiter). Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten um Siegpunkte zu bekommen. Bei Spielende dann zeigt sich, wer aufs richtige Pferd gesetzt hat. Da hier auch noch einige Punkte vergeben werden, sind Überraschungen nicht ganz ausgeschlossen. Ein paar kleine Änderungen sind noch nötig, aber es waren jetzt schon sehr gute vergnügliche 120 Spielminuten!
Ich sollte noch einmal (und auch noch öfter) Speedition testen, bevor der Verlag mit mir die Einzelheiten über Themenänderung, Titel und genauen Spielablauf klären möchte. Es gilt für mich jetzt auszuloten, mit wievielen Punkten die Spieler starten sollten, damit die Spieldauer noch im moderaten Rahmen bleibt. Ich denke durch diesen Test bin ich der perfekten Startzahl schon ein Stück näher gekommen.
Da es noch nicht so spät war, konnten wir auch noch eine Runde Chrome X mit den aktuellen und letzten Spielregeln spielen. Inzwischen war eine Redakteurin gekommen, die einen Bericht über die Spielwiese und speziell Spieleautoren schreiben wollte. Für sie haben wir den Ablauf und die Entstehungsgeschichte des Spieles ein wenig näher erläutert. Das Spiel selbst ging nicht ganz so flott, wie letztes Mal. Das lag erstens an der Vollbesetzung, wie auch daran, dass die Wegstrecke etwas länger war. Die Regel- bzw. Punkteänderungen haben dem Spiel aber nochmals gutgetan. Die Siegerin hatte übrigens 33 Punkte vor 32, 30...
Damit war das der letzte Spieleabend in der Spielwiese im alten Jahr.

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Heimaturlaub 08.12.2007-12.12.2007

Natürlich wurde bei meinem Heimaturlaub auch gespielt. Am ersten Abend durfte ich der Neuheitengierigen Gruppe Phoenicia und den Sechsstädtebund erklären. Beides kam sehr gut an, was mich natürlich erfreute. Bei Phoenicia kristallisiert sich heraus, dass weder das Fort, noch der Shipyard das Spiel entscheidet. Es ist wie bei einem guten Versteigerungsspiel immer eine Frage des Preises. Legt man zu viel auf den Tisch, schränkt man seine Möglichkeiten immens ein.
Eine mir bisher unbekannte Neuheit sollte dann auch noch auf dem Tisch landen: Giganten der Lüfte von Queen Games. Das Spiel besitzt Elemente von Um Krone und Kragen, ist allerdings um einiges besser (was bei der Gurke nicht schwer ist), schlanker und interaktiver. Das Thema muss man eigentlich nicht haben, aber es ist auch nicht störend. Man erwürfelt entweder Luftschiffe (die Siegpunkte bringen) oder eben Zubehör, das einem Boni oder Extrawürfel gewährt. Das Spiel macht recht viel Spaß, allerdings stört mich, dass das Spielende recht schnell kommen kann und man dann vielleicht mit nur 2 zählbaren Luftschiffen dasteht.

Am zweiten Heimatspieleabend wurden einige ältere Klassiker ausgegraben: am Nebentisch wurde El Grande gespielt und wir stürzten uns auf Samurai, Blokus und Die Baumeister von Arkadia. Dabei verzog sich mein anfangs etwas langes Gesicht (weil ich doch unbekannte Neuheiten erwartet hatte) recht schnell, denn diese Spiele sind einfach brilliant und die Runde tat ihr übriges zu einem gelungenen Abend.

Dienstag, 27. November 2007

Spielwiese 26.11.2007

Da heute nicht viel los war in der Spielwiese konnte ein merklich angeschlagener Michael wenigstens auch der Spiele beiwohnen.
Mit 5 Leuten wagten wir uns an eine Partie Tribun. Das umfangreiche Regelheft hat uns letzte Woche ja abgehalten und so konnte es jetzt mit etwas Vorbereitung losgehen. Worum geht's? Man versucht mit seinen Gefolgsleuten bestimmte Karten zu ergattern, die es wiederum gilt auszulegen, um bestimmte Fraktionen zu kontrollieren. Diese wiederum geben dem Spieler gewisse Vorteile. Das Spiel selbst läuft in recht überschaubaren Phasen ab (Platzieren, Auswerten, Sonderfähigkeit nutzen, neue Runde), durch die vielen Ausnahmen und Sonderfälle wird allerdings der Einstieg merklich erschwert. Eine Kurzübersicht sollte man sich schon ausgedruckt haben, um nicht zu sehr blättern zu müssen. Wir entschieden uns für das "schnelle Spiel", also jeder die selbe Auftragskarte und davon 3 Bedingungen erfüllen. Da wir etwas falsch gespielt haben, war das Spiel recht schnell zu Ende. Das Einsetzen der Figuren erinnert schon sehr an Säulen der Erde oder Maestro Leonardo, aber einige feine Mechanismen sorgen für ein anderes Spielgefühl. Bin noch unentschlossen, ob es wirklich so gut ist, wie vielerorts beschrien. Eine weitere Partie muss wohl umgehend folgen um mehr Klarheit zu haben.
Danach holte Michael weitere Neuheitenschätze hinter der Theke hervor, die noch eingeschweißt waren. Der Hunger auf Neuheiten war in der Runde immens und so wollten wir eine Runde Kingsburg nachlegen. In Essen hatte ich das Spiel bereits angespielt und so konnten wir recht flott starten. Leider gibt es immer wieder Grübelpausen, wenn manche Spieler meinen, sie müssten alles durchrechnen um den Gegenspielern Felder zu verwehren. Gerade mit fortgeschrittenem Spiel haben die Spieler sowieso reichhaltige Möglichkeiten ihre Würfelgruppen zu platzieren. Das Spiel könnte ein Kracher sein, wenn nicht der Kampf bei Jahresende so affig wäre. Ein W6 als Bonus für alle Spieler ist viel zu viel und ließ uns nicht wirklich erzittern. Möglicherweise schafft hier ein W4 oder ein "halber" W6 (abgerundet) Abhilfe.

Dienstag, 20. November 2007

Spielwiese 19.11.2007

Leider konnten wir nicht Tribun spielen, da es sich anbietet, sich nicht ganz ohne Regelkunde daran zu versuchen. Dafür ist es für nächste Woche schon fest gebucht :-)
Heute sollte Prototypentime sein, also starteten wir mit Peer's Dschingis Khan (oder heißt es: Das Spiel des Dschingis Khan?). Ich kannte bisher nur die Urversion, aber nun merkte man, dass das Spiel schon recht ausgereift ist. Es gibt 3 "Rohstoffe": Schwerter, Holz und Seide, die einem helfen das eigentliche Ziel zu erreichen, nämlich dem Erwerb von Edelsteinen. Grundsätzlich bieten alle Spieler zugleich eine bestimmte Anzahl Rohstoffe. Das Ergebnis zeigt dann, wer Khan wird, wer zuerst und somit am billigsten Gebäude/Truhen bauen darf, wer zuerst die gegenwärtige Stadt plündern darf, wer mithilfe seiner Seide eventuell einen Edelstein stehlen oder seine eigenen in sichere und wertvollere Kronen umwandeln darf.
Das Spiel ist sehr spannend und man ist ständig gefordert. Ein paar Kleinigkeiten sind noch überarbeitenswürdig, aber sonst steht das Spiel schon recht fest (PS: Peer - ich habe noch einen deiner Baumstämme auf dem Boden gefunden!).
Danach konnten wir noch einmal Chrome X mit den neuen Änderungen testen... und dann gleich in der vollen Besetzung. Trotz dass ich ein paar Fehler gemacht hatte und somit auch verdient letzter wurde bin ich von dem Spiel jetzt ziemlich begeistert. Eine gute halbe bis dreiviertel Stunde reine Spielzeit und recht viel Spannung bis zuletzt. Etwas Feinschliff ist hier noch vonnöten und dann ist es auch fast schon fertig.
Danach wollten wir noch ein "richtiges" Spiel spielen. Da die anderen noch nicht den König von Siam kannten und ich es erklären konnte, machten wir uns zu viert an die Partnerversion. Es ist schon erstaunlich, wie sehr man über seinen nur 8 Aktionen brüten kann und so vergeht schnell mal eine gute Stunde. Da ich eigentlich kein guter "Siam"-Spieler bin, war es auch fast schon klar, dass mein Team sich Carsten und Reinhold beugen mussten. Trotzdem mag ich das Spiel! Nur eines ist mir nicht ganz klar: warum soll man im Partnerspiel seine Würfel nicht komplett mit denen des Partners zusammenschmeißen? Das würde das Partnergefühl intensivieren.

Dienstag, 13. November 2007

Fernsehteam in der Spielwiese 12.11.2007

Durch einige Vorabmails wusste ich, dass ein Fernsehteam (vom Studenten-Fernseh-Projekt XEN.ON TV, die im OKB aktiv sind) einem Spieleabend beiwohnen und außerdem ein paar Interviews führen wollte. Ich wusste nur nicht, dass das so plötzlich geschehen würde. Der Raum wurde ordentlich ausgeleuchtet und alles Gerät verkabelt, dann wurde ich interviewt (mann war ich schlecht - mir fallen immer erst hinterher 1000 Dinge ein, die ich besser hätte sagen sollen), später noch Michael von der Spielwiese. Dazwischen wollte das Team uns natürlich beim Spiel filmen, also starteten wir gleich mit einem Aufwärmer: Peer hatte Uptown von Funagain/Fred-Distribution dabei. Ein sehr nettes Legespiel mit wenig Regeln und kurzer Spieldauer (zu viert 20 Minuten). Leider ist es recht hässlich und das Thema braucht man überhaupt nicht. Es geht darum Plättchen auf einem Plan abzulegen und dabei möglichst nur eine geschlossene Gruppe zu bilden. Fremde Plättchen können verdrängt werden, sind aber bei Spielende negativer Tie-breaker. Ich wusste nicht, dass es wohl oft zu Gleichständen kommt und so wurde ich mit meiner aggressiven Spielweise nur dritter. Trotzdem: gutes Spiel, nur leider hier schwer zu bekommen.
Das nächste Spielsollte noch ein eher flottes Spiel sein: Festival von Japon Brand. Es geht darum Karten in möglichst allen unterschiedlichen Farben zu sammeln und dabei auch noch Farbmehrheiten zu bekommen. Der Mechanismus wie die Karten ausgegeben werden ist recht originell und auch dass man manche Karten offen und andere wieder verdeckt legen kann ebenso. Leider ist das Spiel grauenhaft hässlich (es gibt wohl auch Leute, denen der Mangastil gefällt. Ich kann damit überhaupt nichts anfangen. Insgesamt bot das Spiel allerdings trotz der pfiffigen Mechanismen nichts, was nachhaltig im Gedächtnis bleiben wollte.

Dann war es endlich soweit: Wiebke hatte das noch vergriffene Agricola dabei und konnte es uns erklären. Nach dem ganzen Messetrubel und der daraus entwachsenen Begeisterung war wohl jeder mehr als gespannt auf das Spiel. Das Material ist dermaßen üppig, dass man mit dem Aufbau alleine schon eine gute Zeit beschäftigt ist. Inklusive Erklärung konnten wir wohl erst nach einer dreiviertel Stunde mit unseren ersten Zügen beginnen. Wir spielten die sogenannte "Familien-Version", die vom Verlag für Neulinge empfohlen wird um den Ablauf kennenzulernen. Später kann man dann das volle Programm fahren mitsamt der über 300 Karten. Wer sich schon einmal den Blog des Illustrators durchgelesen hat versteht spätestens jetzt welcher immense Aufwand hinter einer Spielgestaltung stecken kann. Wirklich jedes Plättchen und jede Karte ist individuell gestaltet. Manchmal unterscheiden sie sich nur in kleinen netten Details. Es gibt also optisch allerhand zu entdecken. Spielerisch ist das Spiel eigentlich recht einfach. Grob gesagt: Arbeiter platzieren und die dort vorhandenen Rohstoffe einsacken bzw. die dort zu vergebende Aktion durchführen. Es gibt sehr viele Bereiche, die es zu beachten gilt, denn in jedem Bereich, in dem ich mich überhaupt nicht entwickelt habe bekomme ich einen Minuspunkt. Bei Ergebnissen von um die 25-30 Punkten sind schon 3 oder 4 Minuspunkte eine Menge Holz. Leider reichen die Aktionen vorne und hinten nicht. Zudem bekommt man sehr oft die gewunschte Aktion nicht mehr, weil sie einem ein anderer Spieler weggeschnappt hat. Irgendwie lief es sehr gut für mich und ich konnte mit 36 Punkten zu 29, 25, 24 gewinnen. Hauptgrund waren die wenigsten Minuspunkte für unbewirtschaftete Felder, die meisten Arbeiter (Bewohner) und die wertvollsten Errungenschaften. Nicht nur deswegen ein Spiel, das absolut hält, was es vorher versprochen hatte und das in dieser "Basisvariante". Ich bin schon auf das volle Programm gespannt, möchte es aber zuvor erst nochmal in dieser Version spielen. Einzige nervige Kleinigkeiten: die Punktezählerei bei Spielende (für die es eigens einen Schreibblock gibt) dauert sehr lange und auch die Verwaltung der ganzen Ressourcen nimmt ordentlich Zeit in Anspruch. So dauerte unsere Runde fast 3 Stunden, allerdings mit kleinen Pausen (da Michael interviewt wurde, Kunden bedienen und Anrufe entgegennehmen musste). Das Spiel soll ja diese Woche endlich zu den Händlern ausgeliefert werden. Mein Bestellzettel ist jedenfalls schon vorausgefüllt :-)

Dienstag, 6. November 2007

Spielwiese 05.11.2007

Da leider Wiebke nicht kam, um Agricola zu erklären und zu spielen, sollte Im Jahr des Drachen, das neue Alea-Spiel auf den Tisch kommen. Ich hatte mir Sonntag das Regelheft mitgenommen und so konnten wir recht fix starten. Da Reinhold gerade noch rechtzeitig kam, wurde es die 5er Vollbesetzung. Der Nachfolger von Notre Dame ist wirklich ein sehr grausames Spiel im Sinne von negativen Ereignissen, denen man Runde um Runde begegnen muss. Waren es bei Notre Dame "nur" die Ratten, ist es jetzt Dürre, Krankheit, Tribut für den Kaiser und Ähnliches. Es ist eigentlich unmöglich allen Ereignissen zu trotzen. Die Kunst liegt darin zu erkennen, welche Ereignisse ich mir "gefallen" lasse um dadurch eine Aktion punktebringend für mich einsetzen zu können. Ein weiterer Clou des Spiels ist die Spielreihenfolge: Dazu gibt es eine eigene Leiste. Wer sich starke Personen in die Paläste holt, kommt hier nur schwer vorwärts. Wer sich schwache Personen holt, wird auf der Leiste für die Spielreihenfolge früh an der Reihe sein, alledings kann er nicht so sehr von seinen Personen profitieren. Eine schwere Entscheidung! Im Jahr des Drachen ist leider nicht besonders schön geraten und sicher mögen viele Leute diese Negativelemente nicht. Ich finde es ziemlich klasse und freue mich schon auf weitere Runden!
Eine kleine Anekdote am Rande: am Nachbartisch wurde Yspahan gespielt. Als wir in der vorletzten Runde waren, hatte dieser Tisch das Spiel beendet und DER notorische Langsamspieler (regelmäßige Blogleser wissen wer gemeint ist) kam zu uns herüber und meinte: na, immer noch nicht fertig? Was ein Spaß... die hatten für das 30 Minutenspiel Yspahan geschlagene 90 Minuten gebraucht!! Aber es kommt noch besser (dazu später!).
Wir begannen dann eine Runde Amyitis. Das neue Spiel vom "Caylus"-Verlag Ystari. Das Spiel konnte im 2er Spiel leider nicht überzeugen und so recht wollte auch hier der Funke nicht überspringen. Das Spiel ist staubtrocken und hat null Atmosphäre. Es ist quasi ein "totes" Spiel in dem die Spieler eben wie üblich versuchen viele Siegpunkte zu bekommen. 2,3 Elemente sind ganz nett, aber das Ganze ist sehr "gezwungen" in ein Thema gequetscht. Eines frage ich mich hier aber besonders: wie kamen die Jungs auf die Idee solch ein Cover und so einen bescheuerten Titel zu wählen? Das Cover gaukelt dem interessierten Spieler ein Fantasyspiel vor und passt optisch überhaupt nicht zum eigentlichen Spiel (war etwa die Illustration noch in irgend einer Schublade übrig?). Beim Namen hat sich der Verlag bekanntermaßen selbst Fesseln auferlegt, indem er stets die Buchstaben Y und S im Titel haben möchte. Bisher gelang das auch recht gut, nur hier versiegte die Kreativität. Bisher für meinen Geschmack das schwächste Ystari-Spiel.
Als wir fertig waren (es war kurz vor 23 Uhr) spielte der Nebentisch Die Säulen der Erde mit der neuen 5+6-Spielererweiterung. Zu meiner Verwunderung befanden sich erst 2 Bauteile der Kathedrale auf dem Spielplan!! Hatten die alle ihre Schlafsäcke und Waschzeug dabei?? Unfassbar.
Ich hatte ne Menge Spaß und freue mich schon wieder aufs nächste Mal.

Samstag, 3. November 2007

Immer mehr Neuheiten...

Am 1.11. war ich ganz spontan bei Andreas, der natürlich sehr erpicht war Cuba kennenzulernen, also gut - schnell nochmal gespielt vor dem Verkauf. Ich muss sagen: die Runde hat mir bis jetzt am meisten Spaß gemacht. Es kommt ja immer auch darauf an mit wem man spielt. Womöglich ist das in meinen letzten Berichten etwas zu negativ rübergekommen. Cuba ist beileibe kein schlechtes Spiel, es ist nur für das was es bietet zu Material- und Zeitintensiv. Zudem wenig originell und somit für mich kein "Musthave".
Zweites Spiel des Abends war nach längerem mal wieder Wikinger (Hans im Glück) und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich es jetzt zum erstenmal mit der "Profiregel" gespielt habe. Diese Variante wertet das Spiel noch weiter auf und ist gar nicht so kompliziert, wie es zuerst den Anschein hatte. Auf das Versteigern des Startspielers haben wir aber verzichtet, da zu dritt eh jeder 2x Startspieler ist und somitwollten wir das Prozedere abkürzen.
Einen Tag später (2.11.) gings dann zu Peer. Auch hier waren wir nur zu dritt, aber das war nicht weiter schlimm. Die Entscheidungsfindung welches Spiel auf den Tisch kommt gestaltet sich dann auch einfacher. Gestartet haben wir mit Race for the Galaxy. Das Spiel ist sehr an San Juan angelehnt, wobei das Spiel vorgibt schon lange vor San Juan in der Entwicklung gewesen zu sein, wobei ich glaube, dass der gute Tom Lehman wohl erst nach der Veröffentlichung von San Juan seiner finalen Version näher gekommen ist. RftG ist aber weitaus komplexer, denn es gibt sehr viel mehr Gebäude (hier Planeten), die sich gegenseitig beeinflussen. Man ist im ersten Spiel schon sehr überfordert, bis man erkennt was man im Anfangsstadium falsch gemacht hat. Dann ist es allerdings zu spät! Sicher würde man bereits bei der zweiten Partie weniger mit den vielen Piktogrammen und Rollenkarten zu kämpfen haben und sich so mehr aufs eigentliche Spiel konzentrieren können, aber ich denke eine zweite Partie wird es für mich nicht unbedingt geben. Spiele mit Weltraumthema (egal wie gut sie sein mögen) stoßen mich mit Vehemenz erstmal ab. Trotzdem wollte ich das Spiel natürlich zumindest kennenlernen, auch wenn ich mir kein Urteil bzw. einen richtigen ersten Eindruck schildern kann.
Danach war es Zeit für eine etwas "leichtere" Neuheit: If wishes were fishes. Schon der Titel ist ein Brüller und dann erst die Gummiwürmer... klasse! Es geht darum Karten (Fische) zu nehmen (fangen) und diese entweder zu verkaufen, oder sie wieder zurück ins Wasser zu werfen. Dann darf man die Sonderaktion der Karte nutzen (man bekommt einen Wunsch erfüllt). Es entwickelt sich ein schnelles und spannendes Spiel und das Ende kommt eher, als man zunächst annehmen wird. Ein sehr schönes und witziges Spiel, mir allerdings einen Tick zu teuer für das Gebotene. Vielleicht fallen ja die Preise noch, dann könnte man über einen Kauf nachdenken.
Das letzte Spiel des Abends (für mich) war Neuroshima Hex. Ein Prügelspiel, bei dem jeder Spieler ein eigenes Volk steuert mit individuellen Vorzügen und Schwächen. Man zieht immer verdeckt 3 Plättchen, von denen man 2 aufs Brett bringen darf. Es geht darum der Basis seiner Gegner mehr Schaden zuzufügen, als man selbst erleidet, oder diese sogar ganz zu zerstören. Es war ein munteres Hin und Her, allerdings bin ich nicht die Zielgruppe für diese Art von Spiel. Wäre ich 16 Jahre alt hätte mir das vermutlich Riesenspaß gemacht.
Dann war es auch schon wieder Zeit, da ich Samstag früh raus musste.

Dienstag, 30. Oktober 2007

Spielwiese 29.10.2007

Heute war es endlich soweit: Nach dem 2er Test sollte Cuba nun in der großen Runde auf den Tisch kommen... die volle 5er Besetzung sollte es dabei gleich werden. Die ersten Runden versuchte jeder das Spiel zu durchschauen, dann wurde klar, welche Fehler gemacht wurden und wo suboptimal gespielt wurde. Was auffällt: Gebäudebau ist nicht das Zentrale Element, sondern nur eines von vielen Möglichkeiten an Geld, Waren und Siegpunkte zu kommen.
Dabei kommt dieses Element für meinen Geschmack zu kurz. Cuba ist eigentlich sehr darauf ausgerichtet, die verschiedenen Gebäude und Gebäudekombinationen zu verinnerlichen, aber das Aufbauen und Nutzen dieser Gebäudeketten kommt in nur 6 Runden viel zu kurz! Viel entscheidender ist es die richtigen Waren parat zu haben, um beim Verschiffen mächtig Punkte abzusahnen und die Gesetze zu erfüllen. Gebäude sind da nur schmuckloses Beiwerk (mit Ausnahme des viel zu starken Gebäudes, welches erlaubt beliebige Waren auf Schiffe zu liefern und das sogar in der Vorarbeiterphase - unglaublich!). Zumindest hat mir dieses Spiel soweit den Kopf geöffnet, dass es sich um ein sehr unoriginelles aufgeblähtes, von Regelwust strotzendes Blendwerk ist, das rein auf den Spielwert reduziert nicht überzeugen kann. Zum Glück habe ich mich dahingehend abgesichert, dass ich das Spiel in der limitierten Luxusausgabe ohne Verlust beim allseits bekannten Auktionshaus vertickern kann :-)
Da noch etwas Zeit war, konnte der Sechsstädtebund noch einmal zeigen was in ihm steckte. Ein wirkliches Oberklassespiel, vor allem, wenn man zuvor das höchst durchschnittliche Cuba gespielt hat. Straight, geradlinig, knackig und recht originell kommt es daher und weiß dadurch absolut zu begeistern, auch wenn man eigentlich 6 Runden das gleiche macht - auch wenn der Mechanismus mit dem man die Städte in Besitz nimmt von Knizia's Amun Re entliehen ist (er hat darauf nicht das Allgemeinrecht!). Diesen Spielgenuss können mir auch Zugoptimierer und Regelkümmelspalter nicht trüben... und nun auf zu Ebay, bevor es sich herumgesprochen hat.

Donnerstag, 25. Oktober 2007

After Essen - Party 25.10.2007

Anlässlich des ersten Geburtstages der Spielwiese sollten sich heute sehr viele Leute in der Spielwiese einfinden. Allen voran Eric Martin, der auf Boardgamenews sehr aktiv ist was das Schreiben von Artikeln angeht. Er verweilte ein paar Tage in Berlin, sodaß er mit seiner Begleiterin den Abend mit uns in der Spielwiese verbringen wollte. Günter Cornett, Torsten Gimmler und sogar Andrea Meyer hatten sich eingefunden um die ersten Essenneuheiten zu testen.
Zuerst legten wir mit einer 5er Runde Phoenicia los, da ich erklären konnte und auch gleich Jeff schmackhaft machen, da er das Spiel gerade erworben hatte :-)
Die Runde war sehr angetan von dem Spiel und es war klar, dass es trotz meiner Spielerfahrung schwer werden würde zu gewinnen. Das Spiel zog sich ein wenig dahin, da natürlich auch die Erlebnisse von der Messe ausdiskutiert werden wollten und so schaffte ich es um kurz vor 22 Uhr die 32 Siegpunktmarke zu überqueren!
Zweites Spiel des Abends war der Sechsstädtebund, mein "Halbblindkauf", da ich ja nur eine halbe Stunde zuschaute, wie das Spiel in Essen gespielt wurde.
Wir waren zu viert und Andreas legte gleich los wie die Feuerwehr und heimste viele Siegpunkte ein. Da Niels und ich uns zuerst mehr auf die Personenmehrheiten konzentrierten, hingten wir gleich etwas hinterher. Carsten hatte einen ganz schlechten Start mit Knappenmangel, von dem er sich nicht mehr erholen konnte. Gegen Ende (die 6 Spielrunden vergingen im Flug!) war nur die Frage, ob Andreas' Vorsprung reichte, denn Niels und ich sollten noch viele Personenpunkte bekommen. Er reichte nicht ganz: Niels war mit Andreas gleichauf und ich konnte auch hier gewinnen (selten genug). Fazit: ein Klassespiel und nach den ersten Eindruck eines der absoluten Toppspiele der Messe. Ich bin schon auf die Scoutmäßig hochgelobten Agricola und Tribun gespannt!

Montag, 22. Oktober 2007

Persönlicher Messerückblick

Nun ist sie auch schon wieder vorbei, die schönste Zeit des Jahres. Leider konnten und wollten wir dieses Jahr nur Donnerstags und Freitags auf der Messe verweilen, da uns letztes Jahr der Samstag total abgetörnt hat.
Donnerstag als erstes zu Czech Games Edition gestürmt um mir den Sechsstädtebund anzusehen. Tische waren natürlich schon vergeben, also schaute ich ne halbe Stunde zu und warf einen Blick auf die Regeln. Scheint sehr sehr gut zu sein, wenn auch nur Aufgewärmtes neu zusammengesetzt.
Danach standen ein paar Termine mit Verlagsvertretern bezüglich meiner Prototypen an, die mir sehr wichtig waren. Erst ab ca. 15 Uhr gings dann ans Weiterspielen und testen.
Bei Amigo konnte Patrizier getestet werden. Ein sehr einfaches Spielchen bei dem man Dächer auf Bauplätze setzt und damit wieder bestimmte Karten nachziehen darf. Wenn eine Stadt vollbesetzt ist werden die Punktechips verteilt und nach gut 30 Minuten sind auch schon alle Karten durchgespielt. Ein lockeres Spiel für die gemütliche Absackerrunde ohne viel Einfluss: Geht so.
Hamburgum, das dritte Spiel von Mac Gaerts, welches das Rondell zur Aktionsvergabe nutzt wurde durchgespielt. Alles in allem nette Ideen, (abgesehen von der grausligen Grafik) schönes und wertiges Material, aber für mich kein Überflieger. Beim zweiten Spiel des Verlags Cuba war kein Platz zu bekommen. Im Vorbeigehen hatten wir einen Platz bei den Holländischen Emma Games bekommen und Wadi gespielt. Der Stand wurde vom Autor und vermutlich seiner Lebensgefährting betreut. Alles war liebevoll dekoriert und gut auf die Messe vorbereitet. Die Grafik beschränkte sich auf Buntstiftzeichnungen. Das Spiel selbst soll einen Dreistromfluss simulieren, aus dem die Spieler Wasser in die Wüstenlandschaft pumpen um am Spielende für bewässerte Felder Punkte zu bekommen. Leider ist das Ganze absolut abstrakt und an den Haaren beigezogen und nach ca. 20-30 Minuten vorbei. Sehr bemüht aber insgesamt durchgefallen bei uns. Es bleibt den beiden zu wünschen, dass sie nicht auf ihrer ganzen Produktion sitzenbleiben.
Bei Darjeeling von Abacus geht es darum, Teekisten bzw. Teile davon zu sammeln und zu komplettieren um diese dann möglichst effektiv zu verkaufen. Für einen Verkauf erhält man dann sofort ein paar Siegpunkte und dann zu beginn seines Zuges jede Runde wiederholt - je nachdem, wieviel die anderen Spieler inzwischen verkaufen konnten. Wer zuerst die 100 Punktegrenze überschreitet beendet das Spiel. Angefangene Kisten bringen noch Minuspunkte.
Die Siegpunktvergabe ist sehr gelungen und fast schon innovativ. Das Teekistensammeln dagegen recht öde und langweilig. Durchschnittliches Spielvergnügen, für Familien möglicherweise sehr ansprechend.
Abends wurde dann noch Jantaris gespielt, ein neues Spiel von Czech Board Games, die im letzten Jahr mit Through the Ages mächtig abgeräumt haben. Es geht darum mithilfe von Einflusspöppeln Mehrheiten in verschiedenen Gebieten zu bekommen um dadurch Auftragskarten, die Siegpunkte bringen abzugreifen. Daneben gibt es noch Klötze in 2 verschiedenen Farben (Rohstoffe?) mit denen man Karten ersteigert, die ebenfalls Punkte sowie andere Vorteile geben. Leider ergeben sich einige Aktionen erst, nachdem alle Spieler gleichzeitig ihre Aktionskarte gespielt haben. Je nachdem wie oft die einzelne Karte dann in der Runde vorkommt ändert sich das gewünschte Ereignis. Zurück bleibt ein zähes Ringen um jeden einzelnen Punkt fast gänzlich ohne gezielte Einflussnahme, das sich über 2 Stunden ziehen kann. Totaler Flopp! Danach konnte ich noch ein paar Leute "überreden" den König von Siam von meinem Bekannten Peer Sylvester zu spielen. Hier trat der ungewöhnliche Fall ein, dass kurz vor Schluss kein einziger Einflussstein mehr auf dem Brett lag. Die Wertungsreihenfolge war wohl zu unvorteilhaft. Das Spiel kam recht gut an, allerdings ist es wohl besser mit einer 3er Runde anzufangen, als gleich mit dem Partnerspiel zu starten. Für mich ist König von Siam jetzt schon besser, als alles was ich sonst Donnerstag spielen konnte.
Am nächsten Messetag war der erste freie Tisch bei Truant (Kingsburg) zu bekommen. Um möglichst vielen Leuten die Möglichkeit zu geben das Spiel zu testen, spielte jede Gruppe am Tisch nur 2 von 5 Jahren, was auch OK ist, denn so hat man den Ablauf verstanden und ein Gefühl für das Spiel. Alle Spieler würfeln mit 3 Würfeln und dürfen dann diese Würfel auf den 18 Zahlenfeldern verteilen. Man hat dabei die Wahl, ob man alle Würfel zusammen auf ein Hochwertiges Feld setzt, oder ob man sie teilt und auf verschiedene Felder legt. Dabei kann es aber passieren, dass man ein Feld weggeschnappt bekommt und man so leer ausgeht. Die Felder liefern Rohstoffe, Siegpunkte oder Vorteile für den späteren Verlauf. Danach kann man durch Gebäude seine Möglichkeiten verbessern. Am Rundenende greift ein Monster (ganz im Stile eines Fantasyspieles) das Reich an und die Spieler müssen sich verteidigen, sonst verlieren sie Güter, oder sogar Gebäude. Durch den sehr pfiffigen Würfelmechanismus ein interessantes Spiel, allerdings stört ein wenig das thematische Durcheinander... entweder strikt Mittelalter, oder Fantasy - nicht so ein Mischmasch. Kingsburg ist ein recht gutes Spiel zum stolzen Preis. Ich weiß allerdings nicht, ob der Mechanismus die ganzen 5 Runden trägt.
Von einem Freund wurde mir Die Wiege der Renaissance empfohlen. Das erste Kartenbrettspiel von dem Fränkischen Fantasyverlag DDD. Man nimmt entweder Karten aus einer Auslage, oder legt selbst welche vor sich aus. Dann übt man mit seinen Steinen Einfluss auf bestimmte Karten in einer anderen Auslage aus. Zwischen den Mitspielern liegen ebenfalls Karten, auf denen man sich mit den Nachbarn duellieren kann. Es gibt diverses zu beachten und die 2 Arten der Konflikte sind nicht gerade sehr eingängig im ersten Spiel. Deshalb mussten wir auch dauernd nachfragen. Während dem Spiel bekommt und verliert man seine Einflusssteine an die anderen Spieler und am Ende (das recht schnell kommen kann) gewinnt der Spieler mit den meisten Einflusssteinen insgesamt. Ein recht komplexes und leider auch unnötig verkompliziertes Spiel mit guten Ansätzen, aber leider nicht mehr. Das Thema wurde hier ein weiteres Mal versemmelt.
Bei Schmidt/Hans im Glück konnten wir gemütlich die beiden HIG Neuheiten testen: Bei Ming Dynastie entscheidet man sich zuerst für bestimmte Provinzen, in denen man seine Gefolgsleute einsetzen will, dann nimmt man die Bewegungskarten, die man meint zu brauchen und dann bringt man diese Gefolgsleute aufs Brett (wofür man Plättchen bekommt). Durch Mehrheiten bekommt man seine Leute aus den Provinzen ins Stadtzentrum (Kloster?) und dort erwarten einen dann Siegpunkte. Nach 6 Runden mit 3 Wertungen ist der Spaß dann vorbei. Elfenland und Hermagor lassen grüßen, wobei diese Spiele bei weitem nicht erreicht werden. Recht solide Kost, kommt aber ein paar Jahre zu spät.
Oregon war das andere HIG-Spiel. Man bringt Figuren aufs Brett und setzt diese möglichst in Nachbarschaft zu lukrativen Gebäuden oder eben umgekehrt. Landschafts- und Gebäudekarten sorgen für das Positionieren von Figuren und Gebäuden. Wiederum bekommt man Siegpunkte und Siegpunktchips (die jetzt noch geheim sind). Bei Spielende werden dann die ganzen geheimen Punkte noch dazuaddiert und aus ist der Zauber. Wiederum ein recht solides Spiel das mich an Origo (Koordinatensystem) und Hazienda erinnerte... ihr merkt schon, auch dieses Spiel kommt Jahre zu spät!
Abends traf ich mich noch mit den Verlagsleuten von QWG um meinen Prototyp (Porto Carthago) mit ihnen zu spielen. Wir konnten alle Regeldifferenzen klären und werden noch ein wenig an der Spieldauer und dem Spielfluss feilen. Ich bin mal für den weiteren Verlauf recht zuversichtlich.
Mein Fazit der Messe: viel Durchschnittliches, viel Solides, viel Gutes, aber kaum Herausragendes.
Wobei ich viele hochgehandelten Spiele (Tribun, Agricola, Im Jahr des Drachen, Amyitis, Cuba, Chang Cheng) noch gar nicht testen konnte. Die nächsten Wochen werden sicherlich Antworten geben können.
Die beiden Toppspiele kannte ich bereits vor Essen: König von Siam (ich weiß, ich bin vielleicht nicht unbefangen *g) und mein bisheriges Jahreshighlight: Phoenicia!
Andererorts hört man dieser Spielejahrgang ist deutlich besser als der letzte, das mag ich bis jetzt noch nicht bestätigen.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Spielwiese 15.10.2007

Trotz voller Hütte waren wir nur 3 Leute vom "Stammpersonal", da die Autoren ja nur im 14-Tagesrhytmus vorbeischauen. Aber nichtsdestotrotz konnten wir das brandneue Phoenicia von Tom Lehmann (JKLM/Rio Grande Games) spielen.
Die Regel ist wirklich sehr lückenhaft und unpräzise. Selbst die englische Regel lässt da viele Fragen offen. Über das Internet (BGG) lässt sich dann aber alles klären. Zum Glück ist das Spiel an sich recht einfach.
Worum geht's? Wir befinden uns 3000 Jahre vor unserer Zeit und versuchen unser schmales Reich zu erweitern und für eine florierende Infrastruktur zu sorgen um dann möglichst vor den lieben Mitspielern 32 Siegpunkte oder mehr zu erreichen und das Spiel zu beenden.
Das ganze ist allerdings nur eine "Storyfassade", denn das Spiel an sich ist recht abstrakt und lässt kaum Zivilisationsaufbaufeeling rüberkommen. Es ist vielmehr ein Ressourcenmanagement und eine Timingfrage wie und wann ich diese Ressourcen am besten einsetzten sollte.
Parallelen zum Zepter von Zavandor/Outpost sind wahrlich vorhanden, allerdings beschränkt sich Phoenicia auf das Wesentliche und das sorgt für einen sehr straighten Spielablauf. Ich hätte nie gedacht, dass man so ein Spiel in 45 Minuten zu dritt durchspielen kann. Nein - wir haben nicht extra schnell gespielt. Die ein oder andere Überlegung will getätigt werden, vor allem die Höhe meiner Gebote ist Elementär.
Ich bin jedenfalls schwer begeistert von dem Spiel und das trotz der schwammigen Anleitung und des nicht gerade erquickenden Materials.
Weitere Runde werden sehr bald folgen... und morgen geht's ab nach Essen *freu*

Dienstag, 9. Oktober 2007

Spielwiese 08.10.2007

Heute war mal wieder volles Haus in der Spielwiese. Zunächst konnten wir noch Günter helfen an seinem Proto zu basteln (Aufkleber auf Sechseckplättchen kleben und Plättchen ausschneiden) bis die anderen Leute da waren.
Günter hatte eine neue Idee, eine Pokervariante mit Packeis am Pol - ähnlichen Grafiken. Der erstee Test verlief... hmm... sagen wir mal bescheiden. Es war ein recht belangloses Plättchenaufdecken und anlegen. Hier hast noch einiges vor dir Günter!
Danach stellte uns Peer seine neue Idee vor: ein Deduktionsspiel, bei dem man Briefe zustellen muss, also das richtige Thema für mich *g. Es funktionierte schon ganz gut, hat aber auch noch Optimierungsbedarf. Vor allem aber ein weiteres Mal: eine tolle unverbrauchte Idee!
Als nächstes konnte ich noch einmal mein Monumentum zu viert testen, da ich es gerne zum Hippodice Autorenwettbewerb einreichen möchte und Einsendeschluss ist bekanntlich schon Ende Oktober. Nach den letzten kleinen Änderungen bin ich jetzt wirklich rundrum zufrieden! Es macht Spaß, geht recht zügig und kommt mit ziemlich wenigen Regeln aus.
Danach konnten wir noch einmal Jeff's Pisa testen, ein einfaches Kartenspiel bei dem man Kartentürme bauen und gleichzeitig Karten sammeln muss. Es ist das ewige Dilemma: erhöhe ich einen Turm um auch gleichfarbige Karten zu bekommen, dann ist er am Spielende möglicherweise weniger Punkte wert (die niedrigsten Türme geben die meisten Punkte). Die Endwertung ist ein wenig zu viel Zählerei für ein so einfaches Spiel, aber sonst war es schon sehr rund.
Zum Abschluss wollten wir mal wieder ein "richtiges Spiel" (also keinen Prototyp) spielen. Jeff wollte unbedingt mal wieder Maya spielen, worauf Reinhold sagte das sei doch kein richtiges Spiel *lach*
Na ja - zu dritt ist es auch nicht so sehr prickelnd, da das Bilden der Mehrheiten einfach mit mehr Spielern interessanter und spannender ist. Zu allem Überfluss wurde ich auch noch letzter *schäm*

Dienstag, 2. Oktober 2007

Spieletreff Spielwiese 01.10.2007

Da zuerst nur Thorsten Gimmler da war und kurz darauf ein mir bisher unbekannter Spieleautor (Pascal?) dazukam, hielten wir zuerst einen kurzen Plausch. Pascal stellte Thorsten ein 2er Kartenspiel vor. Es ging recht flott von der Hand und kam auch ganz gut an, allerdings konnte es Ähnlichkeiten mit Caesar und Cleopatra nicht leugnen (der Autor kannte das Spiel übrigens nicht). Es war insgesamt zwar interessant, aber wohl nicht eigenständig genug.
Inzwischen kamen auch Reinhold und Carsten dazu, dass ich mein Monumento noch einmal in Vollbesetzung testen konnte. Leider offenbarten sich hier doch ein paar Mängel beim Spielende, die ich so nicht erwartet hatte. Glücklicherweise gab es einige Anregungen und inzwischen habe ich auch schon eine Lösung für das Problem.
Pascal hatte ein weiteres Spiel dabei, welches zu viert spielbar war (einen Spielname hatte er wie auch schon beim ersten Spiel noch nicht). Es ging darum Häuserplättchen auf dem Plan zu platzieren durch umschließen eines Wohngebäudes Personen (in Kartenform) einzubürgern. Das Spiel lässt sich sehr schnell spielen und auch die Einstiegshürde ist sehr gering (wir spielten sogar 2 Partien!). Das einzige was negativ auffiel waren die großen Frustmomente, wenn einem negative Gebäude (Friedhof oder Diebeshaus) in die Nachbarschaft gelegt wurden. Das kann ärgerlich werden und ist nicht für jeden geeignet.
Den Abschluss bildete wiederum ein Prototyp von Pascal, der wohl nächstes Jahr bei Schmidt Spiele veröffentlicht wird. Dieses mal gab es einen Namen: Persepolis. Was hier auffällt sind die für Schmidt'sche Verhältnisse doch vielfältigen Möglichkeiten und recht anspruchsvolle Abhängigkeiten. Der geniale Würfelmechanismus hebt dieses Element in eine neue Dimension: Der Startspieler würfelt mit doppelt so vielen Würfel, wie Spieler teilnehmen. Dann nimmt jeder Spieler reihum einen Würfel zu sich und führt damit eine Aktion aus (potenziell erlauben höhere Werte bessere Aktionen). Die übrigen Würfel dürfen dann nach dem gleichen Prinzip genommen und ausgeführt werden, allerdings nur, wenn der zweite Würfel höher ist, als der erste. Dieser Mechanismus ist sehr tricky und kann für manche Überraschung sorgen. Es kann schonmal passieren, dass der eine Spieler nur eine, der andere Spieler sogar 3 Aktionen ausführen konnte.
Bei Spielende kommt der Spieler, der am wenigsten Geld gespendet hat nicht in die Wertung. Ansonsten geht es um Geld (für die laufenden Geschäfte) und Siegpunkte (entweder schnelle sichere, oder evtl. mehr Punkte, aber dafür unsichere). Ein sehr schönes Spiel bei dem abzuwarten bleibt, wie das grafisch umzusetzen ist, dass es einerseits optisch gefällt und andererseits noch gut spielbar bleibt... Ich bin sehr gespannt.

Samstag, 29. September 2007

Spieletreff bei Peer 28.09.2007


Da Sonntag das Autorentreffen am Heckerdamm stattfindet zogen wir es vor, keine Prototypen zu spielen. Leider waren wir auch nur 3 Leute der spielenden Zunft, was am Dauerunwetter gelegen haben konnte.
Peer hatte schon das neue Goldsieberspiel Akkon bekommen, um es dann auch zu rezensieren. Das Thema und die Schachtel ließen dann auch eine gewisse Vorfreude aufkommen, die sich dann aber jäh auflöste. Zuerst einmal das Material, das ziemlich daneben ist: Aufkleber auf den dunklen Klötzen sind kaum zu erkennen, Texte auf den Karten sind schwer lesbar und es ist einfach viel zu viel Text vorhanden. Leute - ihr macht doch nicht erst seit gestern Gesellschaftsspiele!
Dann das total aufgesetzte Thema eines abstrakten und mechanischen Spiels und zuletzt der zähe Spielverlauf, der wohl auch auf die erste Partie zurückzuführen ist, aber zu fünft dürfte es noch deutlich länger als 60-90 Minuten dauern.
Tja - mir hätte es gerne gefallen, gerade auch weil das letztjährige Säulen von Venedig vom gleichen Autorenduo ein ordentliches Spiel gewesen ist, aber Akkon ist Krampf und Kampf, aber kein Spielspaß. Noch dazu erinnerte mich der Mechanismus böse an mein Maya (blindbidding um die Karten zu bekommen und mit den zurückbehaltenen Klötzen diese auszuführen)... wir werden keine Freunde!
Dafür war das zweite Spiel des Abends ein Volltreffer: Yspahan! Aber nicht das gewöhnliche Spiel, sondern das aus der Masterprintseries von QWG-Games. Leider hat sich (wie auch bei Leonardo) nur das Cover geändert. Der gute Mike Doyle hätte sich aufgrund des hässlichen Spielplanes wohl auch an den Spielkomponenten versuchen sollen, aber dafür gibt's ja bald El Capitan und Demetra zu bestaunen.
Leider hatte ich nach dem Megastau zur Hinfahrt auch noch einen Strafzettel am Auto... teuer wars, das Spielen!

Donnerstag, 27. September 2007

Spielwiese 24.09.2007

Da ich wieder etwas früh dran war, gab mir Michael die Chance einer Weykick - Revanche... die ist mir ganz gut geglückt :-)
Dann kamen auch schon die ersten Leute und wir konnten den lauen Abend nutzen und es uns draußen bequem machen. Den Start machte Jeff's Gerrymander, das er komplett überarbeitet hatte. Leider konnte es auch dieses mal nicht so recht überzeugen. Zu viel ändert sich durch die einzelnen Züge der Mitspieler, zu unübersichtlich ist das Treiben auf dem Spielplan, zu arbeitsintensiv ist die Regionsverwaltung, zu fizzelig ist das Bewegen und Klötzchen tauschen. Der Grundgedanke ist sehr nett, aber hier ist definitiv einiges mehr drin!
Danach wurde es draußen ziemlich ungemütlich und auch die Lichtverhältnisse waren nicht mehr die besten, also zogen wir nach drinnen um.
Peer stellte uns sein neues, bisher ungetestetes Copa Cobana vor, in dem es darum geht am Strand möglichst viele Plätze nebeneinander zu sichern. Jeder Platz hat seine Nummer, die auch eine entsprechenden Karte zeigt. Diese bekommen die Spieler ausgeteilt und legen diese dann ab bzw. ruben eine Versteigerung aus. Gesteigert wird mit Plättchen, die verschiedene Werte zeigen. Günstig kann es sein einzelne Plätze zu ergattern da diese für die Folgerunde erhalten bleiben. Ein sehr schönes, kurzweiliges Spiel, das schon fast perfekt funktionierte. Einziger "Wermutstropfen": Die Versteigerung ähnelt frappierend der aus Ra bzw. Razzia. Inwiefern sich davon Verlage schrecken lassen bleibt abzuwarten.
Für ein kürzeres Apiel blieb noch Zeit, also konnte ich noch mein ganz neues Monumento. Testen. Ein Spiel in dem es darum geht Römische Bauwerke zu restaurieren bevor sie gänzlich zerfallen sind. Zuvor hatte ich zu Hause 3 Tests mit mir selbst vorgenommen, um die Plättchen und die Geldvergabe auszuloten. Diese Vorarbeit hat sich mehr als gelohnt, denn bis auf ein paar Kleinigkeiten funktionierte es prächtig und ich war damit richtig zufrieden - endlich mal eine Idee gehabt zu haben, die nicht tonnenweise Regeln braucht um zu funktionieren! Die Designmängel sind bereits behoben und so wartet das Spiel auf weitere Testrunden in unterschiedlichen Besetzungen.

Dienstag, 18. September 2007

Spielwiese 17.09.2007

Da ich etwas früh dran war, konnte ich mit Michael (Leiter der Spielwiese) noch ein wenig quatschen und ihm meinen brandneuen Prototypen zeigen, der allerdings noch nicht spielbar ist. Zuerst müssen noch einige Dinge ausgelotet werden, bevor ich den Drucker und das Laminiergerät bemühen kann :-)
Nach einer Weile kamen dann Reinhold und Carsten sodass wir mit Michael eine 4er Runde Wikinger (Pro Ludo) spielen konnten. Die anderen kannten das Spiel noch nicht und waren sehr erpicht darauf es kennenzulernen. Leider musste Michael immer wieder Leute bedienen und Anrufe entgegen nehmen, sodass wir fast 4 Stunden an dem Spiel saßen. Ich konnte meinen "Erfahrungsvorsprung" ausnutzen und das Spiel recht klar gewinnen., Die anderen drei waren aber sehr eng beisammen. Das Jammern aufgrund einiger Attacken gegen meine Siedlungen hat geholfen *grinsel*

Samstag, 15. September 2007

Testspielen in der Spielwiese 10.09.2007

Nach einer längeren (Urlaubs-)Pause melde ich mich mal wieder zurück.
Diesen Montag hatte der Spieleentzug ein Ende. Sogar Thorsten Gimmler (früherer Autor und jetzt Product Manager bei Schmidt Spiele) war mit von der Partie. Grund war vor allem Peers Serengeti, das er gerade von einem Verlag mit der Begründung: zu glücksabhängig wiederbekommen hatte. Wir starteten einen Test in der 5er Besetzung und soooo glücksabhängig ist es gerade gar nicht (Vor allem nicht, wenn man das übrige Programm dieses Verlages so anschaut). Nach einer guten halben Stunde war die spannende Partie dann schon zu Ende und Thorsten war wohl so angetan, dass er den Prototyp gleich mitgenommen hat.
Eigentlich aus einem Aprilscherz heraus entstand Peers Carcassonne Würfelspiel, das auf trickreiche Weise das Spielgefühl von Carcassonne in die Würfel transportiert (also nicht ein weiterer Kniffel-Klon) - sehr schön!
Danach ein weiterer Rungholt-Test in 4er Besetzung. Leider haben sich die letzten Änderungen nicht wie gewünscht ausgewirkt, dass weitere Arbeiten an dem Spiel unumgänglich sind. Spannend war es, ohne Frage, aber die letzte Stunde etwas zäh, mit zu langen Wartezeiten zwischen den Zügen und vor allem (wenn auch mit ziemlichem Aufwand) ausrechenbar.
Trotzdem hat sich der Test gelohnt und brachte neue Änderungsansätze und Vorschläge zu Tage.

Donnerstag, 23. August 2007

Testspielen, Spielwiese 20.08.2007

Nach einer kleinen Abstinenz ist es Zeit, mich mal wieder zu melden.
Eine Woche zuvor spielten wir "nur" eine Partie Rungholt mit völlig überarbeiteten Regeln und Spielplan. Außer, dass es ein wenig zu lange dauerte und etwas umständlich war, lief es schon recht rund. Erneutes Feilen und eine weitere Testrunde mit Peer stehen dann als nächstes an.
Diese Woche starteten wir mit Pala von Jeff, das er frisch überarbeitet hatte. Die Kartenwerte haben sich etwas geändert und die Regeln zum Farben mischen ist vereinfacht worden.
Dadurch hat das Spiel an Klasse hinzugewonnen, wenn gleich es sich nicht locker runterspielen lässt, will man aus seinem Blatt das Optimum herausholen.
Nach langer Zeit wollte ich mal wieder mein frisch überarbeiteten Alfred der Große testen. Schon während der ersten Spielrunden kamen viele konstruktive Vorschläge, was Verbesserungen angeht. Vor allem muss das Spiel vereinfacht werden und der Spielablauf etwas gestrafft. Ich freue mich schon auf die weitere Arbeit daran.
Den Abschluss bildete eine schnelle Partie Yspahan, bei der Jeff etwas überhastet den Sieg liegen ließ, sodass Olaf uneinholbar vorne lag.
Immer wieder ein toller Absacker.

Mittwoch, 1. August 2007

Testspielen in der Spielwiese 30.07.2007

Da es heute etwas später losging, waren zumindest bereits einige Spiler und Autoren anwesend. Zuerst stellte uns Wiebke ihr Kinderspiel vor (der Name ist mir entfallen). Auf einem Spielplan, der eine Stadt zeigt werden Aufträge aufgedeckt, die bestimmten Plätzen zugeordnet sind. Jetzt gilt es mit seinem Krankenwagen, Feuerwehrauto und Polizeiauto zu den entsprechenden Einsatzorten zu gelangen und somit Holzwürfelchen abzugrasen. Die Bewegung wird über ein extra Holzbrettchen gesteuert auf dem Die Spieler Holzsteine schnippen und diese auf bestimmten Punktfeldern zum Erliegen kommen. Diese Felderzahl darf man sich dann bewegen.
Ein für Kinder sehr schönes Spiel, das allerdings deutlich zu lange dauert und der eigene Spielzug zu selten von Erfolg gekrönt ist. Trotzdem, sehr guter Ansatz.
Eigentlich wollte ich erst Rungolt nochmal testen, aber auf der Fahrt zur Spielwiese ist mir ein Schwachpunkt (eine Ungerechtigkeit) eingefallen, die es zuerst zu lösen gilt. Also testeten wir das erste mal Jeffs Gerrymander, ein Spiel in dem es darum geht in verschiedenen Wahlkreisen die meisten Stimmen zu bekommen und am Ende amerikanischer Präsident zu werden. In der Vollbesetzung wurde es reichlich bunt auf dem Plan. Dadurch war es nahezu unmöglich die richtige Übersicht zu behalten. Ich beschloss mich aus den Wahlkämpfen rauszualten und Karten für das Spielende zu sammeln, die mir die Gunst der neutralen (unentschlossenen) Wähler sichert. Und siehe da: die Rechnung ging auf. Es zeichnete sich ab, dass es am Ende noch zuviele neutrale Wähler gab, die mir genug Stimmen für den Sieg brachten. Insgesamt gesehen war es mehr Arbneit als Spiel, vor allem wegen der bescheidenen Lichtverhältnisse. Jeff will aber noch einmal über das Spiel gehen und die Regeln vereinfachen, die Wahlkreise und das ganze Treiben auf dem Plan reduzieren. In der vorliegenden Fassung erinnerte es ein wenig an Löwenherz (Originalton Günter Cornett).

Freitag, 27. Juli 2007

Spielen bei uns zu Hause 25.07.2007

Eigentlich sollten wir ja erst zu fünft sein, dann aber kam Jeff nur alleine und Andreas musste kurzfristig auch absagen.
Zuerst zeigte mir Jeff noch einmal sein Wampum, das ich nur in der ersten Version kannte. Da ich die Regeln auf deutsch übersetzen wollte, musste ich doch noch einmal mit diesen vertraut sein.
Danach kam ich endlich in den Genuss Caylus Magna Carta zu spielen. Eines gleich vorweg: es ist ein Klassespiel, das in keiner Spielesammlung fehlen darf... ... wenn da nicht der "große Bruder" wäre. Das Caylus Spielgefühl wird recht gut simuliert, dabei spielt es sich weniger verkopft und einfach lockerer drauflos. Trivial ist es dabei dennoch nicht. Der Vogt kann deutlich gemeiner sein, denn man kann ihn nicht weiter, wie die letzte liegende Karte schieben. Es gibt eine Warensorte weniger und Gold ist etwas leichter zu bekommen. Nach einem guten Start für Jeff konnte ich in der zweiten Hälfte Boden gut machen, sodass wir nach einer Stunde harten Ringens beide 70 Siegpunkte auf dem Konto hatten. Ich halte das Zweipersonenspiel nicht für die beste Besetzung, da einige der Gebäudekarten nicht die gewünschte Wirkung zeigen. Ich für meinen Teil denke nicht, dass ich es mir zulegen muss, denn Caylus fasziniert noch einen Tick mehr und viel länger dauert es auch nicht, wenn man es beherrscht. Unter 60 Minuten wird man bei CMC kaum bleiben, auch nicht zu zweit.
Zum Schluss gesellte sich noch mein Schatz dazu und wir widmeten uns noch einmal den Wikingern von Hans im Glück. Erstaunlich, wie schnell man Regel und vor allem Details nach wenigen Monaten schon so vergessen kann - so schnellebig ist die Spieleszene und zu schnell konsumiert man immer wieder Neues.
Schön wars auch dieses mal wieder.
Ich melde mich dann Montag wieder von einem weiteren Testspielabend.

Donnerstag, 19. Juli 2007

Spiele (-Autoren) -Treff in der Spielwiese 16.07.2007

Da sich trotz der Hitze ein paar Leute eingefunden hatten um Spiele zu testen, konnten wir nach einem kurzen Plausch auch gleich loslegen.
Artifact das kurz vor der Fertigstellung stand wartete auf einen (hoffentlich) letzten Test. Die letzten Änderungen wurden einstimmig für gut befunden und nach gut 90 Minuten waren sich alle einig: Das Spiel ist wirklich gelungen. Ich bin auch sehr zufrieden und so wird es dann wohl nächste Woche den Weg zum Verlag antreten können in der Hoffnung, dass die auch so zufrieden sind ;-)
Das zweite Spiel des Abends konnte da nur schwächer sein: Kronlanda. Leider lief die Sache nicht wirklich rund und es gab zu lange Wartezeiten, gibt es doch reichlich Grübelpotenzial wenn man sinnvoll spielen will. Das Ganze ist dann auch mehr Arbeit als Spiel, sodass ich nochmal kräftig darübergehen muss. Bin schon am Arbeiten.

Samstag, 14. Juli 2007

Spielen bei Peer 13.07.2007

Nachdem wir überraschenderweise doch zu viert (später kam auch noch Dominic) waren, lag auch schon das erste Spiel auf dem Tisch: Qwirkle. Ich hatte vorher noch nie etwas von dem Spiel gehört, aber das ist auch nicht verwunderlich, denn es kam 2006 auf einem wirklich kleinen amerikanischen Kleinverlag heraus. Peer ist ja dafür bekannt, auch einmal besondere Schätze zu präsentieren. Optisch erinnerten die Steine mit den aufgedruckten Farben und Formen etwas an Einfach Genial, aber das Spiel ist dann doch ein wenig anders. Man versucht seine 6 Steine möglichst punkteträchtig in einer immer größer werdende Auslage zu platzieren. Punkte werden sofort aufaddiert und das Spiel endet sobald ein Spieler den letzten Stein gelegt hat. Sicher, das Glück spielt schon eine gewisse Rolle und zum Ende hin nehmen die Grübelphasen zu, denn jeder will seinen optimalen Zug finden, aber das Positive überwiegt dann doch: ansprechendes Material, sehr einfache Regeln und eine noch überschaubare Spieldauer.
Als nächstes spielten wir das World Fact Game. Eine Art Geografiespiel, allerdings mit mehreren Kategorien auf den Länderkarten (Einwohner, Größte Stadt, Geburtenrate, Höchste Erhebung...). Es gilt aus einer Auslage (15 Karten) sich jeweils eine Karte zu nehmen, auf die eine bestimmte Eigenschaft zu einem Bestimmten Referenzland zutrifft. Worum es sich handelt, das wird vorher festgelegt (Würfel oder Karten). Verzockt man sich, muss man eine bereits erworbene Karte abgeben, ist man nur noch alleine im Spiel ist jede Karte 2 Karten wert. Am Ende zählt die Anzahl der ergatterten Karten. Es ist hier unwesentlich, wer gewinnt. Das Spiel macht Spaß und ist sehr lehrreich. Leider sind die Fakten auf den Karten wohl recht schnell veraltet, aber das tut dem Spielspaß keinen Abbruch. Es gibt wohl noch eine andere Variante, die der Anno Domini Reihe ähnelt, aber ich habe die Regeln hier nicht gelesen.
Den Abschluss bildete die neue Ausgabe von Canal Mania. Die letzte und bisher einzige Patie ist schon länger her, sodass ich nicht mehr wusste, worauf es ankommt um sinnvoll zu spielen. Nachdem sich die Feinheiten erschlossen, war die Partie bereits recht aussichtslos verloren. Trotzdem ein schönes Spiel, wenn ich auch immer geneigt bin von Gleisen anstatt von Kanälen zu sprechen. Leider nervte Mirko (den ich eigentlich sehr schätze) den Abend ziemlich mit seinen Aussagen über den Glücksfaktor. Zunächst bei Qwirkle und dann auch noch bei Canal Mania. Bei letzterem ist das vermeintliche Glück nicht so sehr präsent, als dass es stören könnte. Vielmehr kann man als Neuling uneffektiv spielen und das rächt sich im weiteren Spielverlauf drastisch.
Viel Spaß im Urlaub Peer :-)

Mittwoch, 11. Juli 2007

Baden Spielt

Am 7.7. hieß es in Weinheim: Baden Spielt! Da sich einige meiner Bekannten aus der Hall9000 - Zeit angesagt hatten, wollte ich mir das nicht entgehen lassen. In Weinheim angekommen galt es zuerst einmal den Ort zu finden, an dem es um Brettspiele ging, denn die Veranstaltung war in 4 Teile aufgesplittet (3 Schulen und die Stadthalle). Es spielte sich vieles im Freien ab und vor allem für Kinder war einiges Geboten (Kletterwände, Wasserspiele, Gokart fahren, Geschicklichkeitsspiele, Tischfußball...). In der Stadthalle dann endlich fand ich die kleine aber feine Brettspielabteilung. Man konnte dort unter sehr vielen Spielen wählen, diese ausleihen und erklären lassen. Es waren die meisten wichtigen Neuerscheinungen vor Ort und auch meine Bekannten, die dort als Erklärer eingesetzt waren (Kathrin und Peter Nos, Hans Peter Stoll, Sandra Lemberger, Jörn und Christiane Griesbach) und so stürzte ich mich ins Getümmel um zuerst Wikinger von Pro Ludo zu spielen. Ich kannte ja den Vorläufer Viking Fury von den Ragnar Brothers, aber das neue Wikinger ist ein wirklich oppulentes Machwerk. Einige Regelschwächen wurden geglättet und das Material ist unglaublich schön. Der oft bemängelte Glücksfaktor ist zwar vorhanden, aber jederzeit abschätzbar. Man hat es selbst in der Hand was man riskieren will. Leider ist die Spieldauer doch sehr hoch. Wir spielten eine verkürzte Version, die auch schon nahe der 2 Stunden Marke war und wir waren keine allzulangsamen Spieler.
Danach führte ich ein paar intensive Gespräche, vor allem mit Sandra Lemberger, die gerade in den erlauchten Kreis der Kinderspiel des Jahres - Juroren aufgestiegen ist. Da gab es natürlich allerhand zu diskutieren.
Nachdem sich mit Christian Hildebrand, der privat vor Ort war auch ein sehr förderliches Gespräch entwickelte, blieb nur noch Zeit ein weiteres Spiel zu spielen: Shogun die Neuauflage von Wallenstein. Da ich Wallenstein seinerzeit nur einmal gespielt hatte, war erneute Regelkunde gefragt. Leider ist auch hier die Spieldauer immens, will man vernünftig spielen und alles notwendige beachten. So mussten wir nach etwas über der Hälfte des Spieles abbrechen, da die Veranstaltung um 18 Uhr ihre Tore schloss. Die Regeln von Shogun sind gegenüber denen von Wallenstein komplett überarbeitet (was auch nötig war) und das Material wurde sinnvol, vor allem zu Gunsten der Übersichtlichkeit verändert. Thematisch und optisch spricht mich Wallenstein allerdings wesentlich mehr an, als die Armeen über unaussprechliche Provinzen zu schieben.

Spielen in Schriesheim

In meiner Heimat angekommen wollte natürlich auch gespielt werden. Mit Alex, Angela und Klaus trafen wir uns im von Speyer ca. 35 km entfernten Schriesheim bei Klaus, um einen gemütlichen Spieleabend zu veranstalten. Wir starteten mit 2 Aufwärmern, weil es schon recht bald Essen geben sollte.
Den Anfang machte Gelb gewinnt in der kleinen Kosmos-Schachtel. Ein recht einfaches Kartensammelspiel, das sehr fix durchgespielt ist und mit sehr wenigen Regeln auskommt. Allerdings ist der Einfluss hier so gering, dass es schon eine Frechheit ist. Aus dem Alter, in dem man zusammen spielt, um irgend etwas zu tun bin ich nun wirklich raus. Einen gewissen Grundanspruch setze ich als jahrelanger Spieler schon voraus. Es ist mir ein Rätsel, wer für dieses Spiel regulär im Laden 9,99 € hinlegt und dann begeistert ist... nein, das ist nur was für die vielbesagte Tonne.
Danach war noch Zeit für meine letzte Kreation: Apetito. Ich wollte noch eine kleine Regeländerung ausprobieren und bin nun sehr zufrieden mit dem Spiel. Man kann jetzt auch gezielt taktieren, sofern man das Spiel etwas kennt.
Das Spiel hat wahrlich Appetit gemacht und so machten wir eine kleine Essenspause, um mit Goa zum ersten "richtigen Spiel zu kommen. Auch nach einigen Jahren ist Goa immer noch eines meiner absoluten Lieblingsspielen. Sicher, man spielt es nicht schnell mal eben so durch, gerade wenn die Mitspieler noch eine Regelauffrischung benötigen, aber es ist absolut spannend.
Den Abschluss bildete eine Runde König Artus (das Kartenspiel). Ich kenne das Computerunterstützte Brettspiel nicht und so ging ich unvorbelastet an die Sache heran und es entwickelte sich ein wirklich recht packendes Kartenspiel. Ein wenig hat es etwas von Res Publika (Karten in Karten umtauschen, um dann noch bessere Karten zu bekommen), allerdings wird dieses bei weitem übertroffen.
So brachte mir dieser Abend wieder neue bisher unbekannte Spiele und auch wertvolle Erkenntnisse für meinen Prototypen.

Montag, 2. Juli 2007

Treffen mit Peer 29.06.2006

Da leider immer noch kein Ende der sommerlichen Spieleflaute abzusehen war, trafen wir uns an dem Tag eben zu zweit. Es gab noch einiges zu besprechen und da ich jetzt erst einmal eine Woche nicht im Lande bin, wollte ich einfach noch einen verspielten Abend verbringen.
Wir besprechen die neuerlichen Änderungen was Rungholt angeht und sind jetzt mal zuversichtlich, was den bzw. die nächsten Tests angeht (kanns eigentlich kaum noch erwarten!).
Danach war es endlich Zeit, Guatemala Cafe zu zweit zu spielen. Dabei wurde mir auch gleich bewusst, dass wir 2 Details immer falsch gespielt hatten (das wäre für die anstehende Rezension fatal geworden!). Siehe da: zu zweit spielt sich das Spiel eine ganze Ecke spannender und taktischer - eine volle Note besser, als das Mehrpersonenspiel. Zu einem richtigen Kracher fehlt allerdings schon noch ein Stück.
Wir wollten danach noch eine Kleinigkeit testen und so zeigte mir Peer ein kleines, aber sehr sehr feines abstraktes 2er Spiel. der Name war irgend etwas mit Q. Man kann sich hier auch wunderbar belauern und gegenseitig ärgern. Eine Partie dauert kaum länger als 10 Minuten und machte sehr viel Spaß! Schönes Ding Peer.
So, ich verabschiede mich jetzt erstmal und werde euch nächstes mal von meinen Spielerlebnissen in meiner Heimat berichten.

Freitag, 22. Juni 2007

Testspieltreff Spielwiese 18.06.2007

Nach längerer Zeit fanden wir uns mal wieder in der Spielwiese ein.
Da die andern auch pünklich waren, konnten wir gleich loslegen und testeten noch einmal Artifact von Jeff und mir. Mit den letzten Änderungen lief es wesentlich interessanter ab. Die Wartezeiten bekommen wir wohl nicht mehr in den Griff, aber erstens handelte es sich wiederum um die 5er Partie (Vollbesetzung) und außerdem beschleunigt sich der Ablauf erheblich mit Spielkenntnis. Ein wenig dran Feilen und gut is :-)

Danach wurde sogar mal ein richtiges veröffentlichtes Spiel gespielt: Tsuro! Erstaunlich, mit wie wenig Regeln das Spiel auskommt und trotzdem in ca. 15 Minuten auch mit 7 Spielern zu spielen ist (8 sind Maximum!). Jetzt verstehe ich auch, warum das Spiel im Vorfeld der Spiel des Jahres - Nominierungen hoch gehandelt wurde. Das Zeug dazu hätte es auf alle Fälle, doch es kam ja anders... Wie es sich in der kleinen Runde spielt bleibt noch abzuwarten und ob der Einfluss wirklich spürbar vorhanden ist.

Danach teilten wir uns, denn in der Spielwiese war es voll geworden (2 Tische waren noch besetzt und das NICHT von uns!

Peer hatte in seinem unerschöpflichen Ideenreichtum wieder mal ein neues Spiel, was er uns vorstellen wollte: Dschingis Khan. Vor allem dem Material merkte man an, dass die Sache mit der Heißen Nadel gestrickt wurde. Es wird zugleich auf bestimmte Aktionen bzw. Rohstoffe geboten. Anhand der Gebote wird dann die Reihenfolge ermittelt wer sich was aussuchen darf. Die Möglichkeiten waren meiner Ansicht nach ein wenig arg eindimensional und es fehlte natürlich noch ziemlich das Feintuning. Gefühlsmäßig hatte das Spiel leider ein wenig mathematisches Flair, sodass recht wenig Spielfreude aufkam. Ob Peer jetzt mir unseren Vorschlägen klar kommt bleibt abzuwarten... ich bin jedenfalls sehr gespannt.

Freitag, 15. Juni 2007

Testspieltreff in der Arche (Marzahn/Hellersdorf)

Die letzten Wochen war wirklich der Wurm drin was Spieletreffs angeht. Einige sind aus verschiedenen Gründen ausgefallen, dann war das Autorentreffen in Göttingen (wo einige meiner Mitspieler vertreten waren) und schließlich ist auch mir etwas dazwischen gekommen gewesen.

Vorgestern (13.06.2007) klappte es dann tatsächlich mal wieder. Wir wollten das neu überarbeitete Artifact testen und dann gleich in der 5er Vollbesetzung. 90 Minuten sind schonmal nicht schlecht. Ein paar Dinge werden wir noch ändern und Montag nochmal testen, bevor das Spiel auf die Reise zu einem Verlag geht. Ich hoffe wir haben in die richtige Richtung "vereinfacht".
Als zweites Spiel konnte ich noch einmal mein Apetito testen, nachdem ich ein paar Details angepasst und verändert hatte. Es wurde in der Tat öfter angezweifelt und am Ende hatten 3 Spieler die gleiche Punktzahl (von 6!). Ich finde das nicht schlimm oder bedenklich, finde ich doch eigentlich hahnebüchene Tiebreaker eher daneben. Dann schon lieber den Sieg teilen. Ich werde es weiter beobachten.

In diesem Sinne bis Montag, wenn man bei den Temperaturen nicht doch eher im Biergarten sitzten mag :-)

Montag, 21. Mai 2007

Peer vs. Bernd :-)

Heute ergab es sich so, dass nur Peer und ich Prototypen auf dem Tisch hatten - ob es an der 6er Besetzung lag?
So ergab sich die Chance gleich meine neue Spontanidee Apetito in der vollen Besetzung auszuprobieren. Im Großen und Gnazen war ich schon recht zufrieden. 2 Kleinigkeiten noch und ich denke es passt und macht Appetit auf mehr :-)
Peer spielte mit uns nochmal Haiku, welches wir schon zu zweit getestet hatten, es da aber nicht überzeugen konnte. Auch zu viert war es nur unwesentlich spannender, denn man ist mit seiner Kartenhand zu statisch. Ich denke, dass die neuen Ansätze hier gute Dienste verrichten werden.
Den Abschluss bildete Serengeti zum ersten mal in der vollen 6er Besetzung. Das Spiel war schon vor den letzten Änderungen klasse und hat jetzt nochmal zugelegt. Runde Sache - der Punkt geht an dich *g*!

Mittwoch, 16. Mai 2007

Außerderreihetesttag

Da wir Hummeln im Hintern hatten was unsere Prototypen anging, schoben wir einen Testtag außer der Reihe ein.
Zum Glück waren wir nicht nur zu zweit und auch Michael (der Macher der Spielwiese) konnte den Runden beiwohnen.
Den Anfang machte Peer's Orinoco, das er seit dem letzten Test etwas überarbeitet hatte. Ich muss sagen, es hat dadurch deutlich gewonnen. Ständig ist man hin- und hergerissen, welche der möglichen Aktionen man durchführen soll... Karten sammeln oder Hütten bauen für später, oder schnelle Punkte durch Gold und das Beenden eines Streckenabschnittes als erster. Macht viel Spaß!
Als nächstes konnte ich mein brandneues Chrome X testen. Die letzten Wochen hatte ich mir deswegen viele Gedanken gemacht und die 95 Karten entworfen. Mir war klar, dass es noch nicht sofort rund laufen konnte, aber das Ergebnis war wieder mal etwas ernüchternd. Anhaltspunkte für Verbesserungen gab es genügend. Mal sehen, was sich umsetzen lässt.

Leider musste ich dann schon gehen, aber es hat sich trotzdem gelohnt.

Dienstag, 8. Mai 2007

"Test the best" 07.05.2007

Dieser Montag sollte im Zeichen der Prototypen stehen - nicht, dass nur Autoren da gewesen wären und nicht, dass wir die neuen Spiele schon über hätten, aber es ergab sich einfach und so waren wir alle gespannt, was der andere denn aus dem Hut zauberte.
Jeff hatte ein neues Spiel, das noch nie getestet war: American Pi. Er wollte erst nicht so recht, denn er war unsicher, ob das Spiel überhaupt funktionierte... aber das tat es und wie! Beneidenswert, wie Jeff es immer schafft mit kleinen feinen Ideen und superschönem Material einen Spielgenuss zu kreieren. Hier wurde der Verteilmechanismus von San Marco geschickt mit dem Mehrheitenmechanismus von Tutenchamun verknüpft. Ein Kuchen, der aus 10 Stück besteht gilt es zu teilen. Selbst bekommt man davon allerdings nur das was die anderen Spieler nicht wollen. Leichte flotte Kost - einfach gut!
Endlich konnte ich den finalen Tupai Test durchführen - ich wollte sehen, wie sich die Änderung beim Einkommen in der vordersten Spalte auswirkte. Eigentlich war es genauso wie beim letzten Test. Einen kleinen Hinweis habe ich noch bekommen, den ich in die Spielregel einfügen kann und somit bin ich nun soweit zufrieden. Die 90 Minuten Spieldauer konnten wir auch einhalten zieht man die umfangreiche Erklärungszeit ab.
Leider konnte Richard doch erst gegen 20 Uhr kommen dass wir Siam in der 3er Version testen könnten und so stellte uns Peer noch ein Spiel vor: Die Reise durch Italien. Er weiß noch nicht, ob er das Spiel für den Italienischen Autorenwettbewerb verwenden soll. Dort lautete die Vorgabe: ein (Rund-) Reisespiel rein aus Karten zu kreieren. Leider waren einige Sachen noch nicht so stimmig, was auch nicht zu erwarten war beim "ersten Test am Menschen", aber was den Spielern zu schaffen machte war die schlechte Übersicht. Es war nur mit allerhöchster Konzentration möglich zu erkennen, ob es Sinn macht ein Kartenangebot zu ersteigern oder nicht. Der Rest erinnerte stark an Thurn und Taxis - einzig der Versteigerungsmechanismus ist recht originell und hat mir auch gefallen. Die Möglichkeit Punkte zu machen ist leider recht eingeschränkt und so hat man nicht das Gefühl viel sinnvolles unternehmen zu können. Vielleicht ist auch die Besetzung von 5 Spielern einfach zu groß.
Inzwischen war Richard da und wir teilten uns in 2 Gruppen. Ich kam in den Genuss eine recht Produktionsnahe Karte von Siam zu sehen und das Spiel fast in seinem Endstadium zu spielen. Das Problem: wie lässt sich das Königsmacherproblem ausschalten, das im 3er Spiel fast immer gegeben ist. Die Regel dies zu beheben scheint mir effektiv, aber nicht sehr elegant. Leider habe ich dazu auch keinen sinnvollen Einfall - trotzdem freue ich mich schon auf dieses tolle Spiel auf der Spiel 2007.

Montag, 30. April 2007

Besuch aus dem Süden

Nachdem wir wieder Schnurzel zu Besuch hatten, wollten wir den Freitag (27.4.2007) auch einen Spieleabend hier organisieren. Zum Glück kamen noch Peer und Andreas sodaß wir zu fünft waren. Zuerst hatten wir das geniale Notre Dame auf dem Tischm, denn Andreas kannte es noch nicht und auch Peer kannte es nur von einer 2er Partie. Durch Geldmangel kam ich ziemlich außer tritt und wurde mit dem letzten Platz bestraft, trotzdem immer wieder ein kurzweiliges Spielerlebnis... nein, ich werde es nicht in der Bretspielwelt kaputt spielen!
Danach mussten wir unseren Tisch testen, ob er wohl einem 5er Colosseum standhalten kann... na ja - mit einer kleinen Beistell-Lösung konnte er es, aber optimal war es nicht. Das Spiel indes gefällt mir von mal zu mal immer besser. Ich hoffe uns fällt noch etwas ein wie man das Spiel schneller aufbauen und wieder verstauen kann, denn das kostet doch stets in Summe eine halbe Stunde.
Danach musste Andreas gehen, er hatte noch eine Verabredung - danke, dass du trotzdem bei uns warst!
Als Absacker musste das geniale Ubongo herhalten - zugegebenermaßen kein Spiel für Schnurzel und auch nicht für die späte Stunde, trotzdem ist immer jeder mit Feuereifer dabei.
Den Abschluss bildete eine Runde Blokus, da wir dazu in der perfekten 4er Besetzung waren.
Ein schöner Abschluss eines wunderbaren Spieleabends.

Sonntag wollten wir den Abend ebenfalls nutzen um uns zu dritt ein paar Spiele zu genehmigen. Wiederholt griffen wir zu Colosseum vor allem um die neue Versteigerungsvariante auszuprobieren. Hier darf jeder in der Versteigerung mehrere Plättchensets ersteigern. Das setzt gute Spielkenntnis voraus und erfordert gutes Geldmanagements. Nicht, dass man danach blank dasteht und womöglich in der nächsten Runde keine Einkäufe tätigen kann.
Ich finde diese Variante noch besser, als das Grundspiel, denn damit hat man mehr Entscheidungsspielraum und kann einen Geldvorteil gezielt ausnutzen. Im 3er Spiel sind allerdings die Plättchen keine große Mangelware, sodass das Tauschen etwas zu kurz kommt.
Da uns Hermagor wiederholt begeistert hat ließen wir danach eine Partie folgen. Hier bewahrheitete sich wiedermal der Satz: zu viel Reisen ist ungesund. Im richtigen Moment mal stehen bleiben und kräfti abkassieren ist eine gute Alternative und ein Weg zum Erfolg.

Den Abschluss bildete Das Zepter von Zavandor, allerdings hätten wir das wohl besser nicht gespielt, denn wir waren doch alle nicht mehr sehr fit den Abend und das konnte Schnurzel gnadenlos ausnutzen ;-) Das nennt man Gastfreundschaft!

Mittwoch, 25. April 2007

Testspieltreffen Spielwiese 23.04.2007

Als ich gegen 17 Uhr in der Spielwiese eintraf waren nur Michael (der Betreiber) und Peer da. Es gab viel Laufkundschaft und so konnte sich Michael nicht an einer entspannten Spielrunde beteiligen. Thorsten Gimmler wollte noch kommen und so vertrieben wir uns die Zeit mit einer Runde Notre Dame. Da Peer nur sehr wenig Zeit hatte, spielten wir danach eine Runde Waldmeister, denn das wollte er Thorsten vorstellen. Weil Thorsten immer noch nicht da war und Peer schon gehen musste, übernahm ich dann diesen Part.
Gegen 18.40 kamen dann sowohl Thorsten, als auch Reinhold und andere.
Ich stellte kurz Peer's Spiel vor und danach erklärte ich den Beteiligten Colosseum, welches wir schon aufgebaut hatten. Da wir inzwischen schon 7 Leute waren mussten wir uns splitten.
Thorsten packte 2 Prototypen aus, die schon bald das Schmidtspielelogo tragen werden. Das erste Spiel ist eine Art Lauf- und Sammelspiel und erinnert ein wenig an Tutanchamun. Sehr flott und mit einfachen Regeln, aber doch mit Raum zum Taktieren. Autor sind die beiden Ditts, die wir alle von der Pöppelkiste kennen. Ihr Erstlingswerk Nautilus liegt ja auch schon geraume Zeit zurück. Dieses Spiel scheint aber richtig gut zu werden und vor allem: es spricht alle Gruppen von Spielern gleichermaßen an.
Der zweite Prototyp konnte da leider nicht mithalten. Optisch erinnerte das ein wenig an Sudoku und die Kernaufgabe kennen wir schon von den Pyramiden des Jaguar. Zuerst wird ein 20 Seiter befragt und entsprechend des Ergebnisses muss man Nummernsteine so ablegen, dass man vor seinen Mitspielern eine aufsteigende Reihe von 1-12 erhält. Von den 12 Steinen hat man allerdings nur je 3 zufällig gezogene zur Verfügung. Hat man erst einmal alle Steine eingesetzt geht es nur noch ums Versetzen. Das Ganze bot einfache Kost ohne jeden Tiefgang - ein klein wenig Zocken, aber gegen Ende fällt der Spannungsbogen doch stark ab.
Thorsten plauderte noch ein wenig aus dem "Nähkästchen" und um 20.30 machte ich mich dann auch auf den Nachhauseweg.

Sonntag, 22. April 2007

Spielewoche in Oberhof (Teil II)



Donnerstag war es dann wieder soweit: das große Tichuteamturnier stand auf dem Programm.
Nachdem sich unser 3er Team von letztem Jahr bewährt hatte (jder setzt 2 x aus bei 6 Partien) wollten wir das wiederholen. Dieses Jahr war das Starterfeld mit 24 Teams stärker als letztes Jahr (18). Allerdings meldeten sich 3 Teams kurzfristig ob des guten Wetters ab. Nach dem sehr guten 4. Platz letztes Jahr schafften wir es dieses mal sogar bis aufs Treppchen (3). Im letzten Match war von Platz 2 - 5 alles drin (je nachdem, wie sich die Konkurrenz anstellt). Somit durften wir uns über die Urkunde und einem kleinen Spielepreis freuen.

Dazwischen war noch Zeit unter Autorenkollegen ein wenig zu "Fachsimpeln". Hier Thorsten Gimmler, der als Redakteur für Schmidt Spiele mit ein paar Prototypen angereist war.

Am Abend ging es dann wieder an die "richtigen" Spieltische.
Das neue große Spiel von Days of Wonder Colosseum stand auf dem Programm. Ein wahrhaft großes Spielerlebnis. Nachdem die letzten Spiele aus diesem Verlag eher nur optisch ansprachen und der Spielreiz sehr schnell nachließ, bietet Colosseum endlich auch spielerische einen Leckerbissen. Ähnlichkeiten mit Fürsten von Florenz sind wahrlich vorhanden, aber nicht unbedingt störend, besitzt doch das Spiel reichlich Atmosphäre und bringt sein individuelles Flair rüber. Einzig der große Aufbauaufwand und das Einpacken hinterher trüben etwas den Genuss. Dieses Spiel sollte noch weitere Male auf dem Tisch landen.

Nachdem ich mir in der Tichupause die Regeln von Portobello Market durchgelesen hatte, konnten wir daraufhin gleich eine Partie folgen lassen. So trostlos, wie das Bild rechts, so war auch unser Eindruck. Zu viert kommt jeder Spieler nur ca. 5-6 mal dran im gesamten Spiel. Gezielten Einfluss kann man in dieser kurzen Spieldauer leider nicht nehmen. Möglicherweise entfaltet es sich zu dritt etwas mehr. Hier hätte der Verlag nicht unbedingt das Spiel auf Teufel komm raus zusammenkürzen brauchen, nur damit es ein Halbstundenspiel für Familien wird. Der Prototyp, der beim Hippodice Wettbewerb gewonnen hatte bot hier scheinbar noch mehr Tiefe.

Am nächsten Tag erarbeiteten wir uns Origo von Wolfgang Kramer. Der Spielplan zeigt ein ziemlich quadratisches Europa, das auch noch in ein Koordinatensystem gepresst wurde. Das Setzen der Einflussplättchen wird durch Karten gesteuert, die bestimmte Reihen, Spalten oder Gebiete ansprechen. Punkte bekommt man durch Gründen von Ländern, sowie durch Einfluss bei den Wertungen. Da es immer enger wird auf dem Plan spielt auch der Angriff gegen Spielende eine gewisse Rolle. Hier wird auf der Siegpunktleiste übersprungen, falls auf dem Zielfeld schon eine Figur sitzt. Der Eindruck ist ein wenig gespalten - konnte uns beim ersten Spiel nur bedingt überzeugen.

Venedig von Klaus-Jürgen Wrede kann schon eine Weile in der Brettspielwelt gespielt werden. Wir kannten es dennoch nicht und testeten es nun an. Von den Mechanismen her ist es relativ einfach und gaukelt einem viel Einfluss vor. Dennoch scheint es relativ beliebig was ich tue, bekomme ich doch immer mal ein paar Pünktchen ab. Dass man das Entsumpfen vergessen kann und es dann nichtmehr nachholen darf ist albern, ebenso das ständige Überspringen der Gegenspieler auf der Siegpunktleiste, wobei hier besetzte Felder nichtmal mitgezählt werden. dadurch wird ein Vorprescher IMMER eingeholt- Diese Form von Punktegeschenken und Gleichmacherei finde ich ziemlich grauslig. Bei uns gingen dann auch die Goldplättchen aus, sodass jeder Spieler bevor er seine Aktion machte erst ein Goldplättchen einsetzte, um es daraufhin sofort wieder zu bekommen. Ziemlich unausgegoren und eine einzige Krücke dieser Mechanismus. Fazit: durchgefallen!

Dazwischen wurden wir nimmermüde Notre Dame zu spielen!

Nach Coloretto und Coloretto Amazonas lag uns nun das neue Spiel von Michael Schacht Zooloretto vor. Wie bei Coloretto deckt man Karten (hier Plättchen) auf und füllt somit verschiedene 3er Gruppen. Wenn man meint eine schöne Gruppe (die auch aus weniger als 3 Plättchen bestehen kann) vorzufinden, nimmt man diese zu sich und die laufende Runde ist für einen selbst beendet. Die Tierplättchen legt man in seine Gehege, wobei man leider nur 3 verschiedene Tiersorten (mit Erweiterung 4 Sorten) unterbringt. Leider gibt es 8 oder 9 verschiedene Sorten und hier liegt der Hase im Pfeffer. Ein sehr kurzweiliges und spaßiges Spiel, das mehr Spaß macht, als man zunächst vermuten mag. In lustiger Runde ist es dann auch recht egal wer gewinnt. Es bietet einfach gute Unterhaltung.

Den Tagesabschluss bildete Finden Sie Minden, ein weiteres Erdkundespiel, bei dem man die Lage der Städte einschätzen muss. Dazu ist die Deutschlandkarte in viele Quadrate eingeteilt. Man darf selbst bestimmen, wie genau man meint zu wissen wo die Stadt liegt. Dafür gibt es dann eben mehr Punkte und man darf die Stadtkarte mitunter auch behalten.
Hier hatte ich schnell geführt und war meiner Sache ziemlich sicher. Leider bekommt man als Führender potenziell eine schwerere Städtekarte und hat es damit etwas schwerer... ein schöner Mechanismus. Danach ging nicht mehr viel und mein Schatz fuhr ungefährdet zum Sieg. Wer diese Art von Spielen nicht mag, wird auch Finden Sie Minden hassen. Allen anderen kann das Spiel wärmstens empfohlen werden.

Der letzte Tag sollte dann im Zeichen von Wiederholungen, Prototypen und älteren Sachen (Magellan) stehen.

Zunächst konnte ich unserer Runde Tupai vorstellen, von dem ich wusste, dass es schon nahezu fertig ist. Nach der letzten Äbderung war nur die Frage, ob die Spieldauer jetzt zu hoch ist, aber dem war bei 90 Minuten nicht so. Hier wurden wir noch von der Örtlichen Presse fotografiert. Mal sehen, ob sich der Artikel auftreiben lässt.

Ein älteres Spiel fand danach den Weg auf unseren Tisch: Magellan, ein sehr feines Versteigerungsspiel, das allerdings etwas polarisiert und nicht jedem gefällt. Speziell denen nicht, die eine Abneigung gegen Versteigerungen haben, denn diese sind das Kernelement von Magellan.

Viel Zeit blieb nicht mehr und so spielte man gerne noch "altbekanntes" (Colosseum, Wikinger).
Leider waren einige Leute schon beim Zusammenpacken und brachen gen Heimat auf, sodass man sich in seinem Raum schon wie der letzte Überlebende vorkam. Wir nutzten den Tag spielerisch bis zum Ende aus und ich konnte auch noch meinen dritten Prototypen Kronlanda vorstellen. Ich wusste, dass er noch nicht in allen Belangen funktionieren konnte, aber durch die Testrunde gibt es viele Ansätze, die das Spiel noch voran bringen können. Ein Spielwert ist wahrlich vorhanden, der sich lohnt auszubauen.

Zu erwähnen bleibt noch die Wahl des Pfefferkuchels 2007 - einer Tradition in Oberhof, der ein recht gutes Bild über die Qualitär der Neuheiten liefert. Nicht sehr überraschend, dass Notre Dame und Wikinger mit großem Abstand das Feld anführten.

Eine supertolle Woche ging zu Ende und brachte uns neben einem Großteil des neuen Spielespektrums auch viel Zeit, um liebgewonnene Bekannte wiederzusehen. Oberhof 2008 - wir sind dabei!