Da in diesen Tagen unser Freund Schnurzel zu Besuch kam, war natürlich an jedem Abend Spielen angesagt. Den Anfang machten gleich 2 Runden Agricola (die erste in der "Familienversion" zum Kennenlernen und die zweite dann richtig mit allen Karten). Je öfter ich das spiele umso mehr bin ich auch der Meinung, dass von den Handkarten eine Menge abhängt. Hat man schöne Kombinationen erwischt, hat man es erheblich leichter im weiteren Spielverlauf. In Gegensatz dazu kann man es auch sehr ungünstig erwischen, wie mir geschehen: Jede Anschaffungskarte war an Bedingungen oder Rohstoffkosten geknüpft und somit nicht sofort spielbar. Trotzdem: ein Superspiel, bei dem man eine "Frustrunde" nur schnell vergessen sollte.
Vom nächsten Spiel hatte ich dieses Jahr noch kaum etwas gehört, was verwundert da der Autor kein geringerer als Reiner Knizia ist: Handelsfürsten, Herren der Meere. Ein kleines aber sehr feines Spiel mit enormem Tiefgang. Man löst durch Ablegen von Karten Wertungen aus und bekommt dafür Geld aus der Kasse. Allerdings bekommen bei den Wertungen auch die Mitspieler Geld und so sollte man diese mit Bedacht auslösen. Außerdem kann man Sonderkarten erwerben, die einem im weiteren Spielverlauf Vorteile bescheren. Die meisten davon lohnen sich aber nur im frühen Stadium des Spiels, da man sonst eventuell mehr ausgegeben hat, als einen Nutzen davon zu ziehen. Zu zweit ist Handelsfürsten auch schon recht gut, aber die volle Entfaltung der Mechanismen trägt erst ab 3 Spielern so richtig.
Als wir dann zu viert waren, galt es Friedemann's neues Werk Filou auf den Tisch zu bringen. Vergleiche mit Geschenkt... wurden von den Mitspiern gezogen und es kam wohl auch in dieser unde nich sooo gut an. Ich mag es als Absacker oder Aufwärmer recht gerne. Bei Ausgerechnet Uppsala, das nach längerem wieder den Weg auf den Spieltisch fand kann man eigentlich fast jeden Spieler und Nichtspieler begeistern, allerdings nicht, wenn diese Angst haben sich mit ihrer eventuell vorhandener "Ortsunkenntnis" zu blamieren. Dabei können jedem Fehler passieren und alles kann man nie wissen.
Danach wurde nach dem Sechsstädtebund verlangt. Dieser Bitte musste natürlich Folge geleistet werden. Ein sehr spannender "Kampf" um die Städte, Siegpunkte und natürlich die 3 Stände, die einen bei Spielende noch einen großen Satz auf der Siegpunktleiste machen lassen. Ein Suuuperspiel, auch wenn man eigentlich nur 6 Runden lang immer dasselbe macht.
Im Wechsel leichteres Spiel/anspruchsvolleres Spiel war es nun Zeit für besagtes Geschenkt..., da Schnurzel das Spiel doch tatsächlich noch nicht kannte.
Da Olaf (unser zweiter Gast) nach Würfeln verlangt hatte und ich eigentlich noch mein Speedition testen wollte, taten wir das einfach mal. Wie schon im letzten Test gab es bei 80 Startpunkten nur 5 Spielrunden, bis der erste Spieler unter Null Punkte kam. Eigentlich eine angenehme Spieldauer, aber ich habe noch eine kleine Wertungsidee, die ich das nächste mal ausprobieren möchte.
Zum Abschluss des Abends wollten wir Säulen der Erde mit der famosen Erweiterung in der 4er Besetzung spielen und tatsächlich, es hat an Spielreiz noch enorm zugewonnen. Ich weiß nicht, ob es zu fünft oder sechst nicht zu extrem ist wegen der beschränkten Felderauswahl, aber hier soll wohl die "Baumeisterregel" die Situation etwas entschärfen. Versuchen würde ich das schon gerne einmal.
Am letzten Tag spielten wir noch einmal Agricola, den Sechsstädtebund und Säulen der Erde + Erweiterung sodass uns eine kurze Nacht bevorstand.
Wehmütig blicke ich auf diese schönen Tage zurück und ein weiteres intensives Spielejahr geht zu Ende.
Einen Guten Rutsch wünsche ich all meinen Lesern.
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