Mittwoch, 16. Dezember 2009

Kurztrip in die Heimat

... natürlich auch mit einem Spieleabend.
Zuerst wollte Porto Cartago nach den letzten Änderungen getestet werden. Heute hatten wir auf jeden Fall das beste Porto Carthago, das es je gab, allerdings auch nicht ohne Fehler. Der Test deckte immer noch Schwächen auf, aber es werden weniger :-)
Dann endlich mal wieder ein neues Spiel von der Messe: Assyria vom Ystari-Verlag und als Autor von Emanuele Ornella, der vor ein paar Jahren mit seinem Eigenverlag "Mind the Move" teils großartige Spiele veröffentlichte (Oltre Mare, Il Principe, Hermagor). Momentan tritt er ausschließlich als Autor auf.
Achso - zum Spiel selbst gibt es natürlich auch ein paar Worte zu verlieren: Beginnend mit einer Basis breiten wir uns Runde für Runde aus, indem wir auf den Spielplanfeldern Hütten errichten. Diese müssen wir jede Runde versorgen, was eigentlich nicht möglich ist. So gibt es ständige Positionswechsel. Die Hütten geben uns schnelle Siegpunkte, bestimmte Konstellationen erlauben den Brunnenbau (= viele Punkte) und Hütten auf Flussfeldern bringen Kamele (= Währung).
Diese Kamele gibt man dann für seine Aktionen aus. Manche bringen Vorteile im Spiel, die meisten aber bringen Punkte, manche sofort ein paar, andere später eventuell mehr.
Ein weitverzweigtes Geflecht von Abhängigkeiten und großer Mangel sollten für ein überdurchschnittliches Spielvergnügen sorgen. Der erste Eindruck bestätigt diese Annahme allerdings nicht zweifelsfrei. Mehr dazu demnächst bei meinen "Eindrücken".
Leider war der Abend wieder viel zu kurz, um noch mehr anzutesten.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Autorenflut

Heute hatte endlich auch Florian seinen lange angekündigten Prototypen fertig konstruiert. Das Wort "konstruiert" ist dabei wörtlich zu nehmen, denn es ist eine große Holzkonstruktion mit eingelegter Glasplatte und einem Schachbrettartigen Feld. Die Spieler wissen anfangs noch, wo ihre Steine stehen, dann aber wird es immer mehr ein Merkspiel, denn die Steine sind in kleinen Röhren versteckt. Wenn man auf seine Bewegung verzichtet kann man gemeinsam mit seinen Gegnern einen Knopf drücken. Eine spezielle Beleuchtung macht die Steine kurz sichtbar (solange, bis der erste Spieler wieder loslässt). Ziel ist es, 4 Steine der Gegner zu schlagen. Die Grundidee und die Konstruktion ist einfach genial. Leider krankt das eigentliche Spiel noch ziemlich an Regeldetails, aber aufbauend auf dem System sind schier endlose Regelvarianten möglich.
Zwei neue Jungautoren gaben sich die Ehre und wollten ihr Kartenspiel vorstellen. Die Karten alle selbst entworfen und liebevoll im Siebdruckverfahren bedruckt - Respekt! Mehr als ein kürzeres Antesten war allerdings nicht drin. Es stellte sich heraus, dass es wohl nur eine eigene Variante eines Spiels, das die beiden rauf- und runtergespielt haben ist (Gras). Voraussetzung für ein wirklich eigenes Spiel ist die Kenntnis von sehr vielen verschiedenen Spielen und hier fehlte es den beiden bei allem Engagement doch ziemlich.
Nach den letzten Änderungen konnte ich mein Porto Carthago in Vollbesetzung testen. Leider war die letzte Runde bei aller Spannung recht unbefriedigend, sodass noch gröbere Bearbeitungen nötig sind.
Zum Abschluss testeten wir noch einmal Sam's Spiel von letzter Woche. Er hat vor allem den Spielplan überarbeitet und das Kartensystem leicht geändert. Das Spiel gewann dadurch ziemlich an Klasse, allerdings sind ein paar "Krankheiten" geblieben.
Ein langer Abend war's, aber ein sehr schöner!