Mittwoch, 20. April 2011

Neue Autoren

Peer fand mal wieder Zeit, der Montagsrunde beizuwohnen. Außerdem saß Johannes mit seiner Mutter am Tisch. Johannes war vielleicht 12 Jahre alt und hatte ein Laufspiel erfunden mit dem thematischen Hintergrund das Leben von Käthe Kollwitz nachzuspielen.
Man durchläuft Stationen aus ihrem Leben und bekommt auf einigen Feldern Kunstwerke. Davon gilt es am Meisten zu haben. Bewegt wird sich über einfache Laufkarten (2 Felder vorwärts...). Auch glücksabhängige Laufspiele haben ihre Daseinsberechtigung und das hier soll wohl für ein Museum verlegt werden, allerdings sind keinerlei Entscheidungen zu treffen, dass das Spiel in der vorliegenden Form weder irgendetwas Pfiffiges, noch einen Anflug von Spielreiz besitzt. Trotzdem versuchten wir dem Jungen konstruktive Kritik zu liefern. Er zeigte sich zwar aufgeschlossen, aber inwieweit er die Kritik wirklich annimmt bleibt abzuwarten.

Danach zeigte uns Peer seine Flucht von Alcatraz. Vor Jahren hatte ich ihm mal einen Spielplan dafür gelayoutet, allerdings funktionierte das Spiel damals noch nicht. Jetzt hatte er es komplett neu überarbeitet: Gefängniswärter gegen Gefangene, also ein etwas kooperatives Spiel. Die Mechanismen, vor allem das Planen eines Zuges weiß zu gefallen und macht wirklich Spaß - auch die Spieldauer passt. Was nicht passt, sind die Chancen auf den Sieg für die Gefangenen, aber da lässt sich sicher noch was Ändern.

Jeff tauchte ungewöhnlicherweise nicht auf, dafür nach Johannes ein weiterer Neuautor mit Rainer. Er hatte ein Spiel entwickelt, bei dem die Spieler das Stadtzentrum planen, Aufträge erfüllen und an der Börse Geschäfte mit Edelsteinen machen. Positiv fielen die sehr straffe Spielzeit und die interessanten Entscheidungen auf. Auf der anderen Seite hatten wir hier ein komplett abstraktes Spiel, bei dem sich ein Spieler ins Abseits manövrieren kann, wenn er nicht aufpasst. Hier hilft noch eine Möglichkeit Geld zu verdienen und die Vertiefung einer Strategie, die es ermöglicht über gute Geschäfte zu gewinnen - trotzdem schon recht ansprechend.

Mittwoch, 13. April 2011

Sonne über Berlin

Seltsam ruhig war es in der Spielwiese. Ob es am guten Wetter lag (selbst ich bin mit dem Fahrrad gekommen – und das soll was heißen!). So quatschte ich noch ein wenig mit Daniel (Michael sollte erst später auftauchen), bevor Sebastian den Raum betrat.

Wir spielten sein Hochzeitsspiel zu zweit (was vom Ablauf her verbessert wirkte, allerdings Spannung vermissen ließ – vermutlich lag es an der kleinen Besetzung) und danach ein flottes Partacus, was nun scheinbar wirklich gut austariert scheint (Rom hatte knapp verloren, aber es hätte auch anders laufen können, wenn Sebastian die Möglichkeiten und die Punkteregel erfasst hätte. Die letzten Tests gingen eindeutig in die richtige Richtung. Ich bin schon sehr gespannt auf den von meinem Grafiker gebastelten Prototyp mit den Endgrafiken :-)

Inzwischen war auch Jerome da und so versuchten wir noch einmal Sebastians Hochzeitsspiel. Es bewahrheitete sich: zu dritt war es richtig spannend und auch das Tippen auf eine Farbe ist wesentlich interessanter, als nur zu zweit. Mit Daniel testeten wir zu viert noch mein Arals'k. Ich hatte die Aktionsvergabe völlig überarbeitet. In der Praxis stellte sich aber schnell heraus, dass das Spiel viel zu wenig drive hat. Der Aufbau geht zu schleppend und das Abarbeiten der Aktionen dauert viel zu lange. Wir brachen nach ein paar Runden ab. Das reicht mir, für weitere Überarbeitungen.

In Ermangelung an Prototypen und wegen der frühen Stunde sollte noch ein Aber bitte mit Sahne folgen mit Michael für den an den anderen Tisch abgewanderten Daniel. Einfach ein tolles, aufs nötigste reduziertes Spiel, bei dem ich als zweimaliger „Teiler“ doch deutliche Nachteile hatte, aber was soll’s. Der Spaß ist wichtiger, als das Gewinnen... bei dem Spiel zumindest.

Montag, 11. April 2011

Schwarzer Mittwoch

Treffen bei Peer bedeutet immer Neuheiten kennen lernen. Heute sollte es zunächst der Schwarze Freitag sein, ein Börsenwirtschaftsspiel, bei dem allerdings das Geld nur Mittel zum Zweck ist. Der Sieg wird über Gold- und Silberbarren entschieden.

Die Aktionen sind denkbar einfach: entweder Aktien (in Form von kleinen Holzkoffer) kaufen, oder verkaufen oder Silberbarren kaufen. Die Kurse der 5 Aktien werden auf einem großen Zahlengitter angezeigt. Preise für Silberbarren, diverse Verkäufe/Käufe in verschiedenen anderen Leisten. Jeder Kauf/Verkauf zieht bestimmte Verwaltungsaufgaben nach sich, die weder intuitiv, noch leicht zu merken sind. Ständig versuchen die Spieler daran zu denken, was denn noch verwaltet werden muss und ob nicht doch noch etwas vergessen wurde... DAS NERVT und zwar gewaltig! Diese vielen kleinen Regeln machen ablauftechnisch zwar Sinn, sind aber eben einfach nur Regeln.

Das Spiel an sich würde wirklich Spaß machen, wenn ein Computer die Verwaltung übernehmen würde. So ist die Geschichte eine abstrakt trockene anstrengende Angelegenheit.

Zweites Spiel war Intrigo von Hazgaard Editions (Frankreich).
Wir repräsentieren eine Adelsfamilie in Venedig und versuchen mit unseren Karten die Nachbarorte so zu beeinflussen, dass wir dafür Gold, oder bestimmte Gegenstände erhalten. Die Orte liegen in einem Rundkurs aus. Zwischen zwei Orte passt immer ein Adliger. Besondere Adlige erlauben ziemlich dreiste Aktionen, das kostet allerdings und wird später immer teurer.
Gewinner ist, wer jeden Gegenstand einmal oder einen Gegenstand 4 Mal sammeln konnte. Den Anfang einer Runde macht ein... Ja was wohl? Natürlich ein Draft-Mechanismus (eine Karte behalten und die anderen weitergeben, bis jeder 4 Karten hält). Dann werden diese Karten reihum ausgespielt.

Anfangs dachte ich: das kann ja nur völlig chaotisch werden mit den ganzen Sonderkarten, hielt sich dann aber doch im Rahmen, dadurch dass Gold knapp ist, die Plätze limitiert und die Sonderkarten teurer werden.

So muss man gerade gegen Ende höllisch aufpassen, wer kurz davor steht zu gewinnen. Das Ganze ist sehr ansprechend gestaltet und dauert nach Rundenzahl 30-45 Minuten. Sehr schöner... Na ja - Geheimtipp.

Leider war’s das schon wieder, weil wir uns mit dem Schwarzen Freitag so lange aufgehalten haben (Abbruch nach Spielregelfehler und Neuanfang).

Dienstag, 5. April 2011

Internationales Flair

Falls jemand einen Blogeintrag von mir vermisst hat: leider hat sich meine Festplatte verabschiedet und man kann sich sicher vorstellen, welcher Aufwand nötig ist, um das wieder hin zu bekommen. Zum Glück werden seit ner Weile alle wichtigen Dateien gesichert :-)

Anfangs waren wir nur zu dritt. Sebastian (Zuspieler) hatte ein eigenes Spiel dabei, welches ihm eine Hochzeitsplanungsagentur quasi bereits abgekauft hat - um dieses einfache Spiel als Giveaway verteilen zu können.

Natürlich müssen auch einfache Spiele getestet werden. Die Spieler bekommen zu Anfang eine Farbe zugelost, die sie aber nicht offenbaren sollen. Durch Bewegungsaktionen geht es dann darum, möglichst seine Farbe weit nach vorne zu bringen. Gibt man sich aber zu früh zu erkennen, bremsen einen die anderen Spieler aus und außerdem kann man einen Tipp abgeben. Dafür erhält man noch die Hälfte der Punkte (sollte der Tipp richtig sein).
Anfangs dauerte es etwas, bis das Spiel Fahrt aufnahm. Hinten raus entpuppte es sich dann doch als relativ spannend. Mit ein wenig Feinschliff sollte das zu machen sein.

Danach hatte Jeff ein neues (altes) Spiel mitgebracht: Iko Iko. Ich erinnere mich noch wage an unsere damalige Testrunde. Gut - dieses hier war ja von Grund auf überarbeitet. Durch Platzieren von Würfeln melden wir Ansprüche auf Plättchen an, die sich in einzelnen Stadtvierteln befinden. Die Plättchen zeigen Teile eines aufwändigen Kostüms, das man möglichst komplettieren soll. Außerdem erwirbt man noch Fähigkeiten (Tanz, Gesang...), um sich mit den anderen Spielern messen zu können. Zudem kann man noch eine Parade abhalten, wodurch man eigene Zuschauer auf den Wegen platzieren kann, was punktemäßig einträglich sein kann. Leider hakte es an mehreren Ecken: Der Plan war viel zu unübersichtlich, der Ablauf zu träge und zäh und die Restriktionen beim Platzieren der Würfel zunehmend anstrengend. Trotzdem gab es auch viel positives, so dass Jeff zuzutrauen ist, den richtigen Hebel anzusetzen.

In der Zwischenzeit wurde es sehr international: Mariano (What's your Game?) tauchte mit Begleitung aus Italien auf und noch ein weiteres Pärchen gesellte sich an unseren Tisch, wo er frisch aus Schweden nach Berlin gezogen ist.

Wir splitteten uns auf für ein weiteres Spiel: mein Partacus, gerade von den externen Tests zurück gekommen sollte einer Dreierrunde standhalten. Es ging vor allem darum zu testen, ob es wirklich zu leicht ist Rom zum Sieg zu verhelfen. Ich spielte gezielt auf Roms Gewinn und sollte in der Tat kaum Probleme haben. Hier wartet noch etwas Arbeit auf mich, das Ganze ausgeglichener zu gestalten.
Mariano hatte auch noch einen zugegebenermaßen recht guten Namensvorschlag für das Spiel, denn Partacus wollte nicht so wirklich gefallen. Ich schlafe mal noch eine Nacht drüber.