Donnerstag, 30. Oktober 2008

Nachtrag Spielemesse

Nun hätte ich doch glatt ein Spiel vergessen, das auf unserm Tisch gelandet ist: Europa Wissen!
Hier kommt es nicht nur auf die Geografiekenntnisse an, sondern auch Ereignisse, oder Gebäude oder was auch immer richtig zuzuordnen. Auf einer Karte ist z.B. ein Gebäude abgebildet und die Spieler sollen nun mithilfe eines Ringes den Ort eingrenzen, in dem sich das Gebäude befindet. Es gibt diese Ringe in drei verschiedenen Größen (je kleiner, desto mehr Punkte gibt es). Vor einer Runde würfelt man, ob es sich um eine normale Runde, um eine Runde mit doppelter Punktzahl oder sogar eine Speedrunde (hierbei muss man seinen Ring so schnell wie möglich platzieren und bekommt Bonuspunkte für fremde Ringe, die auf dem eigenen liegen) handelt. Fazit: sehr witzig und abwechslungsreicher als die meisten anderen Geografiespiele. Wir hatten hier zeitweise eine kleine Menschentraube um den Spieltisch, so wurde das Interesse geweckt.

Eine tolle Begegnung darf ich natürlich nicht verschweigen: Mit Michael Menzel (der auch für mein Zack + Pack zuständig ist), dem zur Zeit wohl angesagtesten Spieleillustrator konnte ich ein paar Worte wechseln (er signierte mir sogar 2 x Zack + Pack!). Eine sehr angenehme Persönlichkeit, die mir danach noch einige Male auf der Messe über den Weg gelaufen ist.

Montag, 27. Oktober 2008

Back from Essen

So, das war sie also, die 25. Spielemesse in Essen. Leider wurde dieses Mal recht wenig angetestet, aber ich bin da guter Dinge, dass in der nächsten Zeit noch einiges dazukommt. Schuld daran waren einerseits meine Termine und andererseits war ich vor allem gespannt, wie mein Zack & Pack angenommen wird! Es ist schon herrlich zu sehen, wenn andere Menschen mit diesem Spiel Spaß haben. In etwas abgeschwächter Form wurde mir dieses Gefühl ja schon einmal zuteil, allerdings ist das jetzt schon 5 Jahre her. In Ermangelung freier Tische wurden sogar ältere Spiele gespielt, wie z. B. Der Eiserne Thron oder das grafisch aufpolierte Titan (jeweils nur angespielt). Bereits Donnerstag empfand ich es als sehr voll - auch wenn einige Hallen bzw. Stände gähnende Leere verzeichneten, an die wirklich interessanten Veröffentlichungen war schwer zu kommen.
Das allseits hochgelobte Dominion hat mich auch umgehauen bei der ersten Partie, allerdings ließ der Reiz (mit dem Grunddeck) bei einer neuen Partie gewaltig nach. Im Schutze der Burg, der Nachfolger von Cuba macht schon optisch Lust auf mehr. Zugleich werden Karten ausgelegt, die Aktionen erlauben. Nach und nach werden die Gebäude gebaut und geben so Einsetzfelder auf dem Plan frei, durch die man für's Spielende Punkte sammeln kann. Was mich vor allem überrascht hat ist der sehr schnelle Spielablauf. Es kribbelt immer mehr, da man das Spielende rasend schnell näher kommen sieht. Via Romana von Goldsieber ist mal wieder von den Haus- und Hofautoren Knut Happel und Christian Fiore erdacht. Ein Mehrheitenspiel um Straßenbau im alten Rom. Recht nett, aber nicht wirklich überzeugend und vor allem so gar nicht neu. Am Stand von Emma Games konnten wir uns Cities vom Autor erklären lassen. Wie auch Wadi aus dem Vorjahr ein sehr abstraktes Spiel. Das Anlegen gleicher Plättchen an die eigene Auslage erinnert frappierend an Take it Easy, trotzdem etwas stärker als Wadi, aber kein Bringer.
Comuni
, welches die Fairplay Scoutaktion zeitweise anführte hatten wir blind mitgenommen. Die erste Zweierpartie konnte noch nicht die großen Erwartungen erfüllen. Bin gespannt, wie es sich mit mehr Leuten spielt.
Die zweite Hans im Glück Neuheit Palais Royal ist in unserer Runde nur bedingt gut angekommen. Hauptgrund ist die lange downtime bis man wieder am Zug ist. Ich dachte solche Spiele werden 2008 nicht mehr produziert? Zu zweit könnte das Spiel aber recht gut sein. Wir werden es noch erleben.
Zum Glück waren die Knaller bereits durch die Englische Version (Brass, Age of Empires III, Pandemie...) bekannt und so konnte ich diese auslassen.
Einige Spiele waren dann aber doch nicht rechtzeitig fertig geworden: Im Wandel der Zeiten, die Kingsburg Erweiterung oder Roll Through the Ages zum Beispiel.
Cavum von Erfolgsautor Wolfgang Kramer spielten wir nach intensiver Erklärung eine Runde an, aber das Grübelpotenzial ist doch immens hoch und die Spieldauer dadurch ausufernd. Weiß nicht, ob das wirklich etwas taugt.
Lungarno hat ein wunderbares Thema, wenn man Italien liebt. Das Spiel selbst erinnert etwas an das gute Carcassonne, fällt dagegen aber doch merklich ab.
Tja - mehr war in die beiden Messetage wirklich nicht zu packen. Einige Perlen werden sich in den nächsten Wochen offenbaren, andere Neuheiten werden untergehen...

Freitag, 17. Oktober 2008

Missionarsarbeit in der Spielwiese 16.10.2008

So kurz vor der Spielemesse, hatten wir (meine bessere Hälfte und ich) die Möglichkeit Missionarsarbeit zu leisten und drei Bekannte (allesamt Nicht- oder Wenigspieler) unser Hobby näher zu bringen. Natürlich hatten wir uns im Vorfeld schon überlegt, welche Spiele sich hierfür besonders eignen.
Wir starteten mit Palastgeflüster, was sich als nicht 100%ig geeignet herausstellen sollte. Zum Einen müssen die 6 bzw. 7 Personenfunktionen verinnerlicht werden und zum Anderen ist die GRafik und Schrift doch recht dunkel gehalten. Trotzdem fanden wir nach einer Weile in das Spiel rein, wenngleich es wohl nicht jedem gleichermaßen gefallen hatte (Michael, wann schaffst du dir endlich besseres Licht an?).
Natürlich wurde vor allem Zack und Pack gefordert und wir stürzten uns gleich drauf, um sogar zwei flotte Runden durchzuzocken. Leider schaffte ich nur einen letzten und einen vorletzten Platz, aber das ist hier ja nicht so wichtig. Der Spielspaß steigerte sich doch noch um Einiges.

Frisch aus den USA hatte ich R-Eco dabei, welches seinerzeit auf Japon Brand erschienen ist und nun seine wohlverdiente Neuauflage auf Z-Man Games erhalten hat. Auch hier war der Zugang sehr einfach (wer zum Teufel hat sich diese Minischrift in der Anleitung ausgedacht?) und das Spiel schnell gespielt. Das Ende kann dann doch sehr plötzlich kommen, was wohl nicht jedem so recht gewesen ist :-)
Den Abschluss sollte Graffiti bilden, das seinerzeit in Oberhof für Begeisterung in der richtigen lockeren Runde sorgen konnte. Auch hier war die Stimmung prächtig und das Gelächter nicht selten groß (zum Leidwesen der anderen Anwesenden).
Und so verabschiede ich mich wohl hier und melde mich erst nach der Messe wieder schriftlich im Blog.

Dienstag, 7. Oktober 2008

Spielwiese 06.10.2008

Nach dem letzten Test und der kleinen Änderungen konnten wir noch einmal Rungholt testen, leider wieder in der 3er Besetzung. Dieses Mal lief es noch ein wenig Runder und auch die Spieldauer hielt sich mit ca. 90 Minuten in Grenzen. An 2 kleinen Schrauben gilt es noch zu drehen, aber ansonsten ist das Spiel dann endlich fit für den Hippodice 2009 :-)
Zweites Spiel des Abends war Rice Wars, vom neuen Polnischen Kleinverlag Kuźnia Gier, die hier materialtechnisch bereits ansprechende Arbeit abgeliefert haben. Jeder Spieler verfügt über ein Tableau, auf dem seine Krieger und Bauern platziert werden. Auf einem zentralen Spielplan (fällt optisch ziemlich ab!) werden die Bauern in Nachbarschaft zum Hauptstützpunkt gelegt, um dem Spieler Einkommen zu bescheren. Aktionskarten sind neben Einsatz der Bauern und Krieger der andere Motor, mit dem sich Aktionen ausführen lassen. Krieger sind recht teuer und wollen ständig unterhalten werden, deshalb wird man sie auch einsetzen wollen, um andere Bauern zu vertreiben, oder falls es sich um den Anführer handelt, sogar einen Gegner zu Duell fordern (war schwerwiegendere Auswirkungen hat). Zur Kampfstärke der Krieger gesellen sich Handkarten, die stets einen Stärkewert (0 - 2) haben, oder sogar eine Sonderfunktion, die Vorteile im Kampf verschafft. Die in sehr kleinen lettern gedruckte Spielregel verhinderte einen schnelleren Einstieg, sodass wir nach 2 (von 8) Spielrunden abbrechen mussten. Dadurch kamen die Berater (die ersteigert werden können und zusätzliche Aktionen erlauben) noch nicht ins Spiel. So kann ich mir auch noch kein abschließendes Urteil über Rice Wars erlauben, nur ich es aus dem Bauch heraus nicht sonderlich mag.

Freitag, 3. Oktober 2008

Spielen bei Peer 02.10.2008

Heute stand mal wieder Prototypentesten auf dem Programm. Peer's neues Spiel Der Eiserne Vorhang über die Entwicklung der DDR und der Bundesrepublik machte den Anfang. Eigentlich als reines Zweipersonenspiel gedacht, soll es später auch zu viert und zu dritt spielbar sein, aber zuerst muss das Grundspiel funktionieren. Jeder Spieler verkörpert eine "Seite" und versucht diese besser zu entwickeln, als der Gegner. Es geht um Wirtschaftliche Stärke, Zufriedenheit und Prestige. Jede der 4 Dekaden hält bestimmte Ereignisse parat, die dem Spieler, der die entsprechende Karte wählt Vorteile verschafft, oder eben dem Gegner schadet. Dabei sind die Karten stets variabel einsetzbar und können für verschiedene Aktionen verwendet werden. Nach jeder Dekade gibt es eine Wertung, bei der eine Seite das Spiel bereits vor dem regulären Ende gewinnen kann. Sehr spannend und vielschichtig gestaltet sich der Eiserne Vorhang und teilweise lernt man noch etwas über die (z.T. recht unbekannte) DDR - Geschichte.
Die Abläufe müssen natürlich noch gestrafft, die Verwaltung und Übersicht wesentlich vereinfacht werden und das Schwierigste: das Spiel muss aufgrund der Asymmetrie sehr gut austariert sein, dass beide Seiten eine Chance auf den Sieg haben... tolles Spiel!
Danach würde das Spiel noch ausgiebig analysiert und über Lösungswege gesprochen, bevor es ans zweite Spiel des Abends ging: Rungholt. Der letzte Test lag bereits sehr lange zurück und da dieser recht ernüchternd ausgefallen ist, waren größere Änderungen nötig, die sich nun erstmals den Spielern stellen mussten. Durch den überarbeiteten Rundenablauf führen die Spieler nur noch kurze Einzelzüge durch, die zwar die gesamte Runde etwas strecken, aber die Spieler ständig an der Reihe lassen. Der Teufel steckt natürlich noch im Detail, aber hier lässt sich mathematisch eine Lösung finden. Ich war damit absolut zufrieden für den Stand der Dinge.