Freitag, 28. April 2006

(Test) - Spieleabend 27.04.2006

Wir waren mit 3 Leuten eine sehr überschaubare Runde, aber dafür eine sehr nette :-)
Zuerst brachte Christian sein Edelsteine auf den Tisch (er hat stets sehr einfache Schlagworttitel gewählt, aber dafür hat er dieses mal eine richtig schöne Schachtel gehabt). Ein sehr schnelles lockeres Spiel, bei dem geheim zugleich eine Karte geboten wird um ein bestimmtes Plättchen zu bekommen. Nach einem bestimmten System werden diese dann vergeben. Man kann es nicht wirklich beeinflussen, aber man kann versuchen die anderen und deren Interessen richtig einzuschätzen. Es spielt sich sehr flott und diesem Anspruch wird es vollstens gerecht. Wir konnten noch Hinweise geben, wie er das Material verringern kann, aber sonst ist es schon recht rund.
Danach eine weitere Testrunde Rungholt. In der 3er Besetzung findet ja die Versteigerung zumeist zwischen 2 Spielern statt, was dem Spiel aber keinen Abbruch tut. Es entwickelte sich sehr spannend und jeder hatte bis zum Schluss Siegchancen. Die Endbedingung mussten wir einmal korrigieren und ein paar Details bleiben weiterhin unbeantwortet und sind nur durch weitere Tests richtig auszutarieren.
Ich hatte ein frühes Spiel von mir, nämlich Ravenna ausgegraben. Mir liegt irgendwie viel daran, deshalb werkle ich momentan ein wenig dran. Die Anzahl der Spielrunden mussten noch korrigiert werden und ein Regeldetail bzw. eine Regellücke konnte geschlossen werden.
Ich bin sehr damit zufrieden, wenngleich das Spiel thematisch nicht dichter ist, als das Spiel das wir danach spielten, nämlich Raubritter.
Dieses Spiel konnte ich nur in Essen einmal kurz anspielen und wusste nicht was ich davon halten sollte. Diese Runde allerdings offenbarte ein Klassespiel, an dem sicher nicht jeder Gefallen findet... Für mich: Thumbs up!!

Montag, 24. April 2006

Oberhof 18.04.2006 - 23.04.2006

Endlich mal wieder zwanglos spielen, ohne Rücksicht auf Zeit, Schlaf und Verpflichtungen.
über 250 Leute sollten wieder in den Räumen des Panorama Treff Hotels in Oberhof anwesend sein, um ihrem Hobby zu fröhnen.
Alle erdenklichen Nürnberg - Neuheiten sollten schon zu finden sein und auch zumindest eine Person, die einem die Spiele auch erklären konnte, denn durch die Regeln wühlen, dazu fehlt einem zumeist die Muse.
Am häufigsten auf dem Tisch war mit Abstand Thurn und Taxis, welches mittlerweile auch in der Brettspielwelt zu finden ist. Es waren auch unzählige Exemplare des Spiels vorrätig. Nach 5 Runden konnte ich das Spiel aber am Schlusstag nicht mehr sehen und habe eine weitere Runde abgelehnt.
Nottingham kannte ich schon, machte aber vor allem in der größeren Runde viel Spaß, sodass wir gleich 2 Runden hintereinander spielten.
Nach den Vorschusslorbeeren hatte ich mir von Mauerbauer deutlich mehr versprochen. Wir hatten ein Regeldetail übersehen und so blieb es ein zweifelhaftes Vergnügen. Dank unserer "Tichu-Turnier-Prämie" wird es sicher sehr bald wieder auf unserm Spieltisch liegen. Mal sehen, ob dann eine Steigerung drin ist.
Mykerinos (den "Nachfolger" von Caylus) wollte ich erst blind bestellen, wartete dann aber noch die Spieletage ab. Nun - ein weiteres Mehrheitenspiel lockt heute kaum einen mehr hinter dem Ofen hervor. Auch die netten Ansätze des Zwanges eine Karte zu behalten oder zu verzichten und dafür vorhandene Karten höherwertig machen kann nur bedingt fesseln.

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen des Tichu Team - Turniers. Das begann um 10 Uhr und dauerte bis fast 18 Uhr. Dieses Mal waren nur 18 Teams am Start, nachdem es im Vorjahr 27 Teams gegeben hatte. Wir diskutierten zu dritt wer denn nun mit wem teilnimmt und so entschlossen wir uns für die geniale Variante uns als 3er Team anzumelden. Bei 6 Partien sollte jeder 2 Mal aussetzen, was den Tag sehr entspannend werden ließ. Am Ende belegten wir bei 4 Siegen und 2 Niederlagen einen sehr guten 4. Platz und wurden nur durch unsere Schlussniederlage gegen das Siegerteam etwas durchgereicht.

In einer Tichupause spielte ich eine Runde Dumm gelaufen, was aber nicht besonders dolle ist - ein belangloses glücksabhängiges Kartenspiel.

Später sollten wir uns dann wieder den anderen Spielen widmen.

Von den älteren Spielen war man natürlich immer dabei wenn es hieß: Il Principe, Caylus, Zoff im Zoo oder Goa. Wobei wir letzteres wohl noch nie in solch kurzer Zeit gespielt hatten. Mit Aufbauen unterschritten wir sogar die angegebenen 90 Minuten Spieldauer... sagenhaft!
Die Caylus Partie blieb etwas in unschöner Erinnerung, da einer der Mitspieler stets meinen Zug kommentierte und meine Aktionen hinterfragte. Nach meiner genervten Antwort: "lass mich einfach spielen und tun was ich für richtig halte" reagierte er eingeschnappt und brachte das Spiel lustlos zu Ende. Zum Glück blieben solche unangenehmen Zeitgenossen die Ausnahme.

Im Vorfeld hatte ich einiges über Aton von unserm berliner Spielerkollegen Torsten Gimmler gehört. Unsere Partie war OK, aber auch kein Brüller. Man muss zwar viel beachten, ist letztlich aber doch sehr von seinen Kartenwerten abhängig. Das alternative Ende halte ich ein wenig für Makulatur, da das Spiel wohl zumeist über die Siegpunkte beendet wird (wie mir von anderen bestätigt wurde).

Die Entwicklung von Um Krone und Kragen hatte ich auf der Amigo - Seite interessiert verfolgt. Umso enttäuschter war ich von dem Spiel. Für ein flottes Würfelspiel dauert es einfach zu lange und benötigt einiges an Zeit um die Charaktere zu kennen. Mich hat die ganze Würfel und Würfeldrehorgie ziemlich genervt. Das einzige Spiel, das wir abgebrochen haben.

Seeräuber von Queen Games hat dann wiederum ziemlich gut gefallen. Am Anfang ist es noch recht ungewöhnlich, dass die eigenen vor einem liegenden Spielsteine einfach von den Gegnern in Besitz genommen werden, aber der Mechanismus der Beuteteilung hat mir recht gut gefallen.

Ursuppe kannte ich noch nicht und so ließen wir uns zu einer Partie überreden. Der Einstieg war etwas zäh und mühsam, aber dann wurde es flüssiger. Das Thema konnte nicht sonderlich überzeugen, wenn auch die Grafikdetails im typischen Doris Matthäus - Stil sehr gelungen rüberkommen. Insgesamt ist es aber nicht mehr als ein durchschnittliches Spiel mit zu langer Spieldauer.

Eine 6er Runde Das Zepter von Zavandor mit Profibesetzung verlangte einem schon einiges ab. Vor allem, weil ich über noch nicht so viel Zepter - Erfahrung verfüge. Konnte mich aber recht gut im Mittelfeld behaupten in einer sehr engen und spannenden Partie.

Sehr unterhaltsam wurde es am vorletzten Abend: zuerst Schatten über Camelot mit 4 Neulingen (darunter ich), wobei eine davon gleich den Verräter gezogen hatte. In einer furiosen Schlussrunde schafften wir es tatsächlich der Guten Seite zum Sieg zu verhelfen, allerdings haben wir anfangs ziemlich unkoordiniert gespielt und mussten ein paar mal von den erfahrenen SÜC - Spielern Tipps einholen.
Hart an der Grenze strapazierte dann die Lachmuskeln ganz gewaltig. Was hier geschmuggelt und an unschuldigen Gesichtern aufgesetzt wurde war schon nicht mehr feierlich. Wer gewinnt war dann eigentlich zweitrangig.

Am letzten Tag ging es noch darum die letzte "Spielelücke" zu schließen. Wollte ich doch die ganze Zeit noch Kleopatra und die Baumeister kennenlernen. Wir mussten feststellen, dass nur noch ein Exemplar da war, da bereits einige Familien die Heimreise angetreten hatten und mit ihnen auch ihre Spielekisten.
Dann hatten wir doch noch Glück und so bauten wir den Palast der Kleopatra auf. Sehr spannend war natürlich die Frage wer am Ende wohl die meisten "Korruptionschips" in seiner Pyramidenspardose hatte, denn der schied gleich aus und kam nicht für den Sieg in Frage.
Auch die Kombination aus offenen und verdeckten Karten, sowie die dauernde Entscheidung ob ich es riskiere die korruptiven Karten einzusetzen oder länger zu warten konnte fesseln. Das Spiel als Ganzes gesehen lebt aber eindeutig in erster Linie von der Optik un dem Material. Die Spieltiefe ist doch ein wenig begrenzt, sowie die Wahlmöglichkeiten. Man baut eben was die Karten hergeben und was noch zu haben ist.

Da Celtica gewünscht wurde, ließ ich mich nochmal breitschlagen dieses überaus simple Glücksspiel noch einmal zu spielen. Es wurde auch jetzt keinen Deut besser. Vielleicht würde die taktische Variante, die Bewegungskarten der Spieler offen auszulegen das Spiel aufwerten. Ich will es aber eigentlich gar nicht mehr wissen ;-)
California konnte ich erklären und so starteten wir eine Runde. Ich hatte es ehrlich gesagt etwas besser in Erinnerung. Es geht nur darum dieTeile für den Nachfolgenden Spieler nicht zu billig zu machen und selbst zu nehmen was machbar ist. Wer dann schneller einen Auftrag erfüllt hat erntet dafür fette Siegpunkte. Viel zu beeinflussen gibt es hier auch nicht wenn man mal wieder nicht an der Reihe ist wenn ein attraktives Teil ausliegt. Und so geht der Daumen bei California dann doch nach unten.

Gegen Abend wollten meine Mitstreiter dann doch sehen, was ich an Prototypen aufzubieten hatte und so war es an der Zeit Peloponnes auf den Tisch zu packen. Das Spiel war schon sehr weit ausgereift und so rechnete ich nicht mit viel Kritik. Die erste Runde war ich nur Zuschauer und half bei der Verwaltung der Materialien. Die Runde hatte dann aber so viel Spaß daran, dass sie unbedingt eine Revanche wollte auch um eine andere Strategie auszuprobieren. Aus der Revanche wurden sogar 2 und so waren alle begeistert und ich sehr zufrieden den Nerv getroffen zu haben. Die nützlichen Kommentare und Vorschläge zu Detailverbesserungen habe ich beherzigt und bereits verarbeitet. Danke dafür!

Der zweiten Proto den ich mit hatte ging in eine ganz andere Richtung. Packesel mit Herz ist eine Mischung aus Geschwindigkeits- und Abschätzspiel. Der dämliche Titel wurde auch spontan umgeworfen und lautet nun dank Angi Speedition - Super, wäre mir nie eingefallen!

Auch hier wollten meine Mitstreiter gleich noch eine Folgerunde, um diesen Klassetag mit einem entspannten Nottingham ausklingen zu lassen.

Es war eine riesigtolle Woche und wenn es sich wieder einrichten lässt, sind wir auch nächstes Jahr wieder mit vollem Herzblut dabei.

Grüße
Bernd

Dienstag, 11. April 2006

Spieleabend 10.04.2006

Nachdem es letzte Woche nicht so toll verlaufen ist, wurde es dieses Mal ein überraschend harmonischer Abend, was vor allem daran lag, dass wir nur spielerische Leichtgewichte auf dem Tisch hatten. Wir waren nur 4 Leute, so stand einer schönen Runde nichts im Wege.
Den Anfang machte For Sale - ein Kartenversteigerungsspiel welches schon etwas älter ist. Leider war es doch ein wenig flach, sodass mehr als ein "nett" nicht heraussprang.
Danach wieder ein Kartenspiel: Control Nut, das in den USA erschienen ist. Es ist ein Partnerspiel, das durch Vorabersteigerung von Sonderkarten sehr interessant und spannend verläuft. Leider musste sich mein Team nach einer grottigen Schlussrunde geschlagen geben, obwohl wir die ersten drei Runden stets die Besseren waren.
Zum Schluss noch ein lockeres Royal Turf und schon konnten wir pünktlich unseren Heimweg antreten. Nächste Woche fällt der Spieletreff ja wegen Ostern aus, aber danach geht's nach Oberhof zur Spielewoche... das wird die Vollbedienung! Freu!!

Dienstag, 4. April 2006

Spieleabend 03.04.2006

Endlich mal wieder spieeeelen! Nachdem letzte Woche bei Peer ausgefallen ist und ich es auch nicht zum Autorenworkshop am Sonntag geschafft hatte.
Wir waren schnell zu viert und legten gleich mit einer Runde Hansa los. Die Anderen kannten das Spiel noch nicht und so schleppte sich alles ein wenig dahin. Trotzdem machte es viel Spaß zu analysieren, zu taktieren und zu hoffen.
Inzwischen stießen noch ein paar Leute dazu, dass wir zwei getrennte Runden machen mussten. Ich wollte unbedingt mal wieder Goa spielen und so starteten wir gleich durch. Leider setzte sich nach etwas Zögern noch Josef zu uns. Da er als einziger das Spiel noch nicht kannte konnte man sich denken, was uns blühen sollte. Goa ist ja ansich schon ein längeres Schwergewicht, aber Josef versetzte mit seiner unentschlossenen Spielweise und diesem grenzenlosen Ausloten seiner Entscheidungen dem Spiel den Todesstoß.
Als wir dann kurz nach Mitternacht endlich fertig waren, hatte diese Runde mir total den Spaß geraubt. Es ist einfach unglaublich unfair gegenüber den Anderen am Tisch, wenn man von 3 Stunden Spielzeit für sich selbst 2 Stunden beansprucht, nur weil man nicht mal eine kleine Entscheidung aus dem Bauch heraus treffen kann. Für mich ist das Thema "spielen mit Josef" endgültig erledigt. Punkt