Dienstag, 25. Januar 2011

ARTE in der Spielwiese

Heute war es soweit: der Fernsehsender Arte war vor Ort, um eine Dokumentation über den Prozess des Spielentwickelns zu drehen. Im Vorfeld wurde bereits bei Jeff zu Hause interviewt und jetzt sollte der echte Test seines Spiels "Würfelburg" (das letzte Woche noch "Siegedice" hieß) gefilmt werden, samt kleiner Diskussionsrunde danach.

Während wir noch auf die Filmleute warteten, zeigte uns Jeff ein kleines neues Partyspiel. Es geht darum, Übereinstimmungen mit anderen Spielern zu bestimmten Aussagen (z.B. Ich gehe meisten auswärts Essen) zu haben. Findet man mehr Leute, die Übereinstimmen, bekommt man Punkte. Es ist dabei von Vorteil, wenn man seine Mitspieler etwas kennt - unbekannte Personen lernt man dadurch vielleicht etwas kennen. Schöne Idee, die zum Ende noch nicht ganz ausgereift war, aber sehr viel Potenzial besitzt.

Inzwischen war das Drehteam vor Ort und rückte uns in gutes Licht.
Zuletzt mussten wir noch ein paar Schachfiguren, Backgammonsteine und "Mädn"-Pöppel bewegen... Quasi zur Einstimmung auf das Thema.
Bin mal gespannt, was die aus dem Material machen.

Danach testeten wir mein Ikarus, bevor es zur Verlagsvorstellung geht. Irgendwie werde ich immer Letzter bei dem Spiel, aber egal. Das Handling ist noch nicht optimal und die Reduzierung der Tankanzeige wird gerne vergessen. Sonst müssen noch ein paar Kleinigkeiten in den Regeln genauer erklärt werden, dann passt es wohl.

Wir hatten einen Neuberliner zu Gast: Jerome aus dem Französischen Teil Kanadas. Er ist ebenfalls Autor und will bestimmt ein Jahr in Berlin verweilen. Er hatte ein sehr interessantes abstraktes Zweierspiel dabei, welches recht hohe Anforderungen an räumliches Denken stellt. Wir hatten noch ein paar Änderungsvorschläge, bevor wir abschließend eine Partie Rumis (nicht ganz von ungefähr) folgen ließen.

Donnerstag, 20. Januar 2011

Mit dem Segelboot nach Asara

Auch heute war nicht absehbar, wer und ob überhaupt noch jemand zu unserer Montagsrunde kommen sollte. Doch nicht nur Rolf, sondern auch Steffi und Rainer gesellten sich dazu.

Wir starteten mit einem neuen Asmodee Spiel: Regatta.
Jeder Spieler steuert ein Boot über einen vorher frei auf dem Tisch abgesteckten Parcours. Bewegt wird sich mit Bewegungskarten. Die Karten werden tatsächlich vor das eigene Boot gelegt und dann das Boot ans Kartenende (Pfeilspitze) gestellt. Es gibt auch Karten, die erlauben eine weitere Karte zu spielen, oder man kann einen Teil seiner Karten tauschen. Ein überaus amüsantes Spiel, das sehr viele Freiheiten erlaubt und mit ganz wenigen Regeln auskommt. Leider gibt es hier die gleichen Probleme wie mit ähnlichen Spielen (Zauberstauber...): wer das Spiel allzu ernst spielt, der findet keine Freude daran.

Asara vom Erfolgsduo Kramer/Kießling sollte danach für Spannung sorgen.
Man platziert seine Handkarten auf dem Spielplan, um dafür Turmteile zu bekommen (Sockel, Spitzen oder Mittelstücke). Diese sammelt man hinter seinem Sichtschirm, um dann daraus eigene Türme vor sich auszulegen. Dafür gibt es dann Punkte. Die Erweiterung, die gleich im Spiel implementiert ist bietet weitere Möglichkeiten an bestimmte Turmteile zu kommen.
Von der Beschreibung her klingt Asara äußerst unspektakulär. Tatsächlich handelt es sich hier um ein weiteres "Worker placement" Spiel, nur dass man hier Karten einsetzt und die erste eingesetzte Karte in einem Bereich die Farbe für folgende Karten vorgibt. Das macht den Hauptspielreiz aus und sorgt für ein Kribbeln während des Spiels. Der Rest einschließlich Wertung ist sauber designt, aber wenig innovativ (Punkte für höchste und meiste Türme) - trotzdem macht Asara komischerweise Spaß (hätte ich vorher so nicht vermutet).

Rolf wollte dann schon aufbrechen, konnte aber noch zu einer schnellen Runde Bluff überredet werden, wo ich im Endspiel mit meinem einen Würfel keine Chance haben sollte gegen die 4 Würfel von Steffi.

Ganz nebenbei war noch ein Moderator vom englischen Teil der Deutsche Welle vor Ort, der uns zum Spielen befragte, Michael zur Spielwiese und mich persönlich dann noch zum Spiele designen und Spiele Verlegen. Unser Englisch war zwar ein ziemliches Gestammel, aber der Moderator war zufrieden und meldet sich, wenn man sich den Podcast zu Gemüte führen kann (denn wer hört sonst schon Deutsche Welle?).

Montag, 17. Januar 2011

Altes im Neuen Jahr

Nach längerer Zeit war endlich mal wieder Spielen bei Jeff angesagt. Wie viele Leute dort aufkreuzen ist immer eine richtige Wundertüte. Mal waren es 16, mal auch nur 2. Heute bewegten wir uns nahe dem niedrigsten Wert.

Zum ersten Mal gesellte sich eine gewisse Doro zu uns. Da sie offensichtlich nicht so spieleerfahren war, begannen wir mit einfacheren Spielen.

Den Anfang machte Laguna von Queen Games. Ich hatte zuvor noch nie von dem Spiel gehört. Recherchen ergaben, dass das Spiel im Jahr 2000 erschienen ist und seinerzeit wohl wenig Aufmerksamkeit erwecken konnte.

Auf einem Meerstück bewegen wir unsere Flöße, die 6 Aussparungen für Kugeln haben. Manche der Meeresfelder haben Riffe bzw. Richtungspfeile aufgedruckt. Diese sorgen dafür, dass wir entweder unseren Zug beenden, oder eine möglicherweise ungewollte Richtung einschlagen sollen. Während des Zuges dürfen wir unsere Ladung (die immer aus 2 - 4 Kugeln besteht) umsetzen. Warum? Weil wir durchaus über Riffe und Pfeile schippern dürfen - sie müssen eben nur von Kugeln überdeckt und nicht zu sehen sein. In der Meeresmitte ist eine Art Abladeplatz für die Kugeln. Wer zuerst eine bestimmte Anzahl Kugeln abgeliefert hat, gewinnt. Sonst hat man eine Sanduhrlänge (30 Sekunden) für seinen Bewegungszug Zeit.

Originalität kann man Laguna nicht absprechen. Warum es wohl seinerzeit schnell auf Flohmärkten gelandet ist, dazu meine Eindrücke zu späterer Zeit.

Zweites Spiel war Tobago, mit dem man bei Neulingen nicht viel falsch machen kann… zu groß ist der Aufforderungscharakter. Jeff und Doro sollten mit derselben Punktzahl gewinnen. Ich hatte mich in zu vielen nichtseinbringenden Aktionen verzettelt, trotzdem mag ich das Spiel, bis auf die abfallende Spannung, wenn die beiden Flüche bereits durch sind.

Da Doro nun los musste, starteten wir eine Zweierrunde Goa, das Jeff immer noch nicht kannte. 2 spannende Stunden schlugen wir uns die Gewürze um die Ohren… leider viel zu selten gespielt, fand auch Jeff großen Gefallen an dem Spiel.


Neue Eindrücke zu Sobek gibt es hier