Montag, 28. Februar 2011

Oldies but no goldies

Diesen Freitag bei Jeff sollten einfachere Spiele im Fokus stehen, da mit Sarah, einer Praktikantin des Familienzentrums eine etwas unerfahrenere Spielerin mit von der Partie war. Man will ja keinen ausschließen.

Wir starteten mit Fiasko aus dem Jahre 1997: von einem Kartenstapel zieht man immer eine Karte. Alternativ kann man seine gesammelten Handkarten werten, aber nur jede Kategorie einmal. Zu dumm, wenn eine der untergemischten Sonderkarten zum Vorschein kommt, die sagt, dass man all seine Handkarten abgeben muss, oder eben alle anderen Spieler. Welch eine Schadenfreude!

Tja, es gibt einige andere Spiele, bei denen das Risiko (nehme ich noch eine Karte, oder werte ich lieber gleich) sehr schön umgesetzt wurde (Kleine Fische…), aber hier beschränkt sich das Spiel auf teilnahmsloses Hoffen und Bangen.
Kann ja nur besser werden.

Zweites Spiel war Gaunertrio vom fleißigen, aber unterbewerteten Autor Heinz Meister.
Ein Spieler legt eine Gaunerkarte und gibt die Zahl der Übereinstimmungen zu seiner Handkarte (0-2) preis. Die anderen Spieler sollen herausfinden, um welche Handkarte es sich handelt. Entweder man wartet, bis genügend ausliegende Karten, sowie Hinweise die Handkarte zweifelsfrei identifiziert, oder man riskiert etwas, damit man der erste ist, der die Handkarte identifiziert. Das Ganze erinnert stark an Mastermind - wenn das kein "running Gag " ist Herr Meister… Also der Name ist bei allem Wohlwollen hier nicht Programm.

Da Jeff noch ein ungespieltes Der Turmbau zu Babel zu liegen hatte, wollte das einhellig probiert werden. Meine einzige Partie liegt schon Jahre zurück und danach wurde das Spiel als Schwach abgehakt und aus meinem Gedächtnis gestrichen. Man will ja kein Spielverderber sein und gibt dem Ding noch eine Chance.

Das Ringen um die Plätze auf dem Spielplan und das Sammeln von Chips ist zwar mit einigen Zwängen verbunden und gerade das Anbieten von Karten bzw. das Akzeptieren eines Angebots ist mit reiflichen Überlegungen verbunden. Eigentlich spricht einiges für das Spiel und trotzdem wirkt es kalt, trocken und öde - schleppt sich aufs Spielende zu und weiß nicht zu überzeugen. Meine Meinung von damals hat sich durch die neuerliche Runde nicht geändert.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Dreigestirn

Mit Jerome und Jeff sollten wir zu dritt sein.

Nach seinen Änderungen wollte noch einmal Jeff's Niew Amsterdam getestet werden. Die Verschlankungen haben dem Spiel sichtlich gut getan, sodass wir mit auffrischender Erklärung die 120 Minuten halten konnten. Leider hatte eine ungünstige Konstellation Jeff einen leichten Sieg geschenkt, aber man hat nun wirklich das Gefühl, dass jede Gewinnstrategie aufgehen kann.

Ich hatte unter der Zeit ein wenig an einem neuen Würfelspiel namens Economist gebastelt. Die beiden erklärten sich bereit zum ersten Test. Für mich bedeutete das: entweder funktioniert das Spiel zum Großteil bestens, oder es macht sich Langeweile breit. Leider war eher letzteres der Fall. Nun gilt es das Spiel von Grund auf neu zu gestalten und den Kernmechanismus mitzunehmen - das wird seine Zeit benötigen.

Den Abschluss bildete ein weiteres Kartenspiel von Jerome.
Dieses Mal verschlägt es uns in die europäischen Königshäuser des Mittelalters. Unsere Personen wollen verheiratet werden, um beim Tod der Eltern möglichst ein Stück Land zu erben. Wie auch bei Jeromes letzten Kartenspielen, beinhaltet das aktuelle Werk einen Verhandlungsmechanismus. Sodaß dieses Kartenspiel ebenfalls im Kern überzeugen kann. Leider ist die erste Spielrunde noch eine Art Vorbereitungsrunde und der Hauptkritikpunkt ist das unbefriedigende Spielende. Man weiß genau, wann Schluss ist und so platziert man seine Personen nur noch, um bei der Schlusswertung zu Punkten...
Uff - viel zu spät ist es wieder geworden, aber das ist ja eigentlich ein gutes Zeichen.

Montag, 14. Februar 2011

Braucht man immer eine Überschrift?

Heute Abend bei Jeff - das bedeutet immer Wundertüte, wie viele Leute denn eintrudeln.
Normalerweise ist ja die Freitagsrunde Prototypenfreie Zone, aber weil wir Montag nicht dazugekommen sind, wollten wir heute nachholen Jeffs Niew Amsterdam, das für Essen 2011 angekündigt ist noch mal Probezuspielen.
Es geht darum zu schauen, ob die Möglichkeiten ausbalanciert sind, oder ob eine Strategie bevorteilt ist.
Näheres kann ich hier nicht publik machen, nur soviel, dass es Jeffs anspruchsvollstes Spiel bislang ist und wirklich tolle Mechanismen mit starkem Thema beinhaltet.
Bleibt zu hoffen, dass der Verlag trotz der vielen geplanten Essenneuheiten die redaktionelle Arbeit für die einzelnen Spiele ernst genug nimmt.

Nach dem Eintreffen von Alfred starteten wir auch gleich zu dritt durch.
Danach trudelten doch noch weitere Besucher ein.

Was spielt man aktuell vernünftigerweise in größerer Runde? Na klar - 7 Wonders.
Ich kann wirklich nicht genug davon bekommen und kann Kritiken die den hohen Glücksfaktor bemängeln nicht nachvollziehen. Ein Spiel, das nicht den strategischen Anspruch eines Civilization hat, darf gerne eine Spur seichter sein, wenn es dazu so herrlich downtimelos Spaß bereitet.

Als Absacker versuchten wir uns noch einmal an Pueblo, da Jerome ein bekennender Liebhaber dreidimensionaler Bauspiele ist. Er bemängelte, dass dem Spiel ein Thema übergestülpt wurde, sonst war er genauso angetan, wie wir Rest.

Neue Eindrücke zu Regatta gibt's hier

Mittwoch, 9. Februar 2011

Neues Blut

Nach Jerome, der unserer Montagstruppe nun bereits zum dritten Mal beiwohnte, waren nun wieder zwei neue Spieleautoren vor Ort. Die beiden sind aus Berlin und wollten uns ihr erstes Werk vorstellen. Bereits 5 Jahre feilten sie daran und optisch sehr ansprechend gestaltet wollen wir den Mount Everest besteigen.

Über mehrere Einzeletappen, die lediglich eine Art Vorbereitung sein sollen für den finalen Gipfelsturm.
Nach knappen 2 Stunden brachen wir ab und unterhielten uns über das Spiel.
Thematisch sehr dicht, aber auch mit vielen kleinen Regeln überladen ist das eigentliche Geschehen überwiegend zufallsgesteuert und bietet wenig Raum für echte Entscheidungen. Hier muss man sich die Frage stellen, für wen das Spiel sein soll. Familien sind von der Dauer und Regelflut gewiss überfordert und Freaks sind die Würfel und Karten zu dominant. Man darf gespannt sein, welche unserer Tipps die beiden nun bereit sind umzusetzen.

Jerome hatte danach ein kleines Kartenspiel, das wie auch sein letztes Spiel Raum für Verhandlungen lässt. Es geht darum Beute zu machen und diese mit einem sehr cleveren Mechanismus zu Verteilen. Da man optimalerweise den "Coup" nicht alleine bewältigt, braucht man helfende Mitspieler. Das Verhandlungselement kommt hier viel klarer zum Ausdruck, weshalb das Spiel noch besser scheint, als sein letztes. Einzig das Spielende konnte nicht völlig überzeugen.

Neue Eindrücke zu Asara gibt's hier

Dienstag, 1. Februar 2011

Doppelblog

Heute will ich gleich über beide Treffen (Freitag bei Jeff und Montag in der Spielwiese) berichten.

Wir sollten nur zu zweit sein an dem Freitag. Jeff hatte Pueblo mitgebracht, nach den anderen 3D-Bauspielen den Montag zuvor. Wir spielten gleich 2 Partien, wobei Pueblo immer noch begeistern kann, wenn es auch mit mehr Spielern interessanter ist. Möglicherweise hätten wir die schwerere Variante mit den blockierten Bodenteilen wählen sollen.

Jeff wollte danach noch eine Partie Goa folgen lassen, zu der man mich nie überreden muss. Nach der zweiten Runde kamen noch 2 der "Freeze-Mädels" (wer aufmerksam mitliest, wird wissen, von wem die Rede ist).

Wir brachen das Goa ab und begannen eine 4er Runde Hamburgum. Da meine einzige Partie von der Spielemesse 2007 herrührt und Jeff auch nicht regelfest war, mussten wir uns das Spiel erarbeiten.
Wir hatten beide das Nachsehen hinter diesen beiden cleveren Mädels. Nina gewann mit Riesenvorsprung... Für mich ging es nur darum, vor Jeff ins Ziel zu kommen :-)



Unsere Montagsrunde war dieses Mal weitaus besser besucht: Jerome war wieder vor Ort, Rolf, Peer und auch Sebastian von Zuspieler mit einem Bekannten.
Wir starteten mit meinem Apetito, das schon länger nicht mehr aus meiner Schublade geholt wurde. Das Problem, dass keine Spannung aufkommt und auch kein echter Bluff bestätigten sich. Es gibt aber Ideen, wie man dem Herr werden kann.

Jerome, der letzte Woche mit einem abstrakten Bauspiel aufhorchen ließ, hatte ein Piratenkartenspiel dabei, das Ähnlichkeiten zu Meuterer aufweist. Vielleicht ist es deshalb schon so hervorragend gut, wenn auch etwas zu frei in der Verhandlungs- und Tauschphase. Jerome kannte das echte Meuterer gar nicht, umso höher ist ihm sein Spiel anzurechnen. Er bringt wirklich frischen Wind in unsere Montagsrunde.

Peer hatte sein Rennen zum Südpol wieder belebt. Geblieben sind nur Thema und die Wetterleiste. Der Rest ist total neu - Ein Deckbuilding Mechanismus, der für Vorwärtskommen und Deckverbesserung sorgt, allerdings mit zunehmender Spieldauer für Deckverschlimmbesserung... So kam es, dass wir gar nicht mehr vorwärts kamen und zusammen mit dem ebenfalls schleppenden Start eine sehr zähe Angelegenheit aus dem Rennen wurde, das wir dann abbrechen mussten. Ich denke aber, Peer wird seine Lehren gezogen haben und das Spiel anzupassen wissen, denn gegen das alte Rennen zum Südpol hat die neue Version bei weitem gewonnen.