Dienstag, 27. November 2007

Spielwiese 26.11.2007

Da heute nicht viel los war in der Spielwiese konnte ein merklich angeschlagener Michael wenigstens auch der Spiele beiwohnen.
Mit 5 Leuten wagten wir uns an eine Partie Tribun. Das umfangreiche Regelheft hat uns letzte Woche ja abgehalten und so konnte es jetzt mit etwas Vorbereitung losgehen. Worum geht's? Man versucht mit seinen Gefolgsleuten bestimmte Karten zu ergattern, die es wiederum gilt auszulegen, um bestimmte Fraktionen zu kontrollieren. Diese wiederum geben dem Spieler gewisse Vorteile. Das Spiel selbst läuft in recht überschaubaren Phasen ab (Platzieren, Auswerten, Sonderfähigkeit nutzen, neue Runde), durch die vielen Ausnahmen und Sonderfälle wird allerdings der Einstieg merklich erschwert. Eine Kurzübersicht sollte man sich schon ausgedruckt haben, um nicht zu sehr blättern zu müssen. Wir entschieden uns für das "schnelle Spiel", also jeder die selbe Auftragskarte und davon 3 Bedingungen erfüllen. Da wir etwas falsch gespielt haben, war das Spiel recht schnell zu Ende. Das Einsetzen der Figuren erinnert schon sehr an Säulen der Erde oder Maestro Leonardo, aber einige feine Mechanismen sorgen für ein anderes Spielgefühl. Bin noch unentschlossen, ob es wirklich so gut ist, wie vielerorts beschrien. Eine weitere Partie muss wohl umgehend folgen um mehr Klarheit zu haben.
Danach holte Michael weitere Neuheitenschätze hinter der Theke hervor, die noch eingeschweißt waren. Der Hunger auf Neuheiten war in der Runde immens und so wollten wir eine Runde Kingsburg nachlegen. In Essen hatte ich das Spiel bereits angespielt und so konnten wir recht flott starten. Leider gibt es immer wieder Grübelpausen, wenn manche Spieler meinen, sie müssten alles durchrechnen um den Gegenspielern Felder zu verwehren. Gerade mit fortgeschrittenem Spiel haben die Spieler sowieso reichhaltige Möglichkeiten ihre Würfelgruppen zu platzieren. Das Spiel könnte ein Kracher sein, wenn nicht der Kampf bei Jahresende so affig wäre. Ein W6 als Bonus für alle Spieler ist viel zu viel und ließ uns nicht wirklich erzittern. Möglicherweise schafft hier ein W4 oder ein "halber" W6 (abgerundet) Abhilfe.

Dienstag, 20. November 2007

Spielwiese 19.11.2007

Leider konnten wir nicht Tribun spielen, da es sich anbietet, sich nicht ganz ohne Regelkunde daran zu versuchen. Dafür ist es für nächste Woche schon fest gebucht :-)
Heute sollte Prototypentime sein, also starteten wir mit Peer's Dschingis Khan (oder heißt es: Das Spiel des Dschingis Khan?). Ich kannte bisher nur die Urversion, aber nun merkte man, dass das Spiel schon recht ausgereift ist. Es gibt 3 "Rohstoffe": Schwerter, Holz und Seide, die einem helfen das eigentliche Ziel zu erreichen, nämlich dem Erwerb von Edelsteinen. Grundsätzlich bieten alle Spieler zugleich eine bestimmte Anzahl Rohstoffe. Das Ergebnis zeigt dann, wer Khan wird, wer zuerst und somit am billigsten Gebäude/Truhen bauen darf, wer zuerst die gegenwärtige Stadt plündern darf, wer mithilfe seiner Seide eventuell einen Edelstein stehlen oder seine eigenen in sichere und wertvollere Kronen umwandeln darf.
Das Spiel ist sehr spannend und man ist ständig gefordert. Ein paar Kleinigkeiten sind noch überarbeitenswürdig, aber sonst steht das Spiel schon recht fest (PS: Peer - ich habe noch einen deiner Baumstämme auf dem Boden gefunden!).
Danach konnten wir noch einmal Chrome X mit den neuen Änderungen testen... und dann gleich in der vollen Besetzung. Trotz dass ich ein paar Fehler gemacht hatte und somit auch verdient letzter wurde bin ich von dem Spiel jetzt ziemlich begeistert. Eine gute halbe bis dreiviertel Stunde reine Spielzeit und recht viel Spannung bis zuletzt. Etwas Feinschliff ist hier noch vonnöten und dann ist es auch fast schon fertig.
Danach wollten wir noch ein "richtiges" Spiel spielen. Da die anderen noch nicht den König von Siam kannten und ich es erklären konnte, machten wir uns zu viert an die Partnerversion. Es ist schon erstaunlich, wie sehr man über seinen nur 8 Aktionen brüten kann und so vergeht schnell mal eine gute Stunde. Da ich eigentlich kein guter "Siam"-Spieler bin, war es auch fast schon klar, dass mein Team sich Carsten und Reinhold beugen mussten. Trotzdem mag ich das Spiel! Nur eines ist mir nicht ganz klar: warum soll man im Partnerspiel seine Würfel nicht komplett mit denen des Partners zusammenschmeißen? Das würde das Partnergefühl intensivieren.

Dienstag, 13. November 2007

Fernsehteam in der Spielwiese 12.11.2007

Durch einige Vorabmails wusste ich, dass ein Fernsehteam (vom Studenten-Fernseh-Projekt XEN.ON TV, die im OKB aktiv sind) einem Spieleabend beiwohnen und außerdem ein paar Interviews führen wollte. Ich wusste nur nicht, dass das so plötzlich geschehen würde. Der Raum wurde ordentlich ausgeleuchtet und alles Gerät verkabelt, dann wurde ich interviewt (mann war ich schlecht - mir fallen immer erst hinterher 1000 Dinge ein, die ich besser hätte sagen sollen), später noch Michael von der Spielwiese. Dazwischen wollte das Team uns natürlich beim Spiel filmen, also starteten wir gleich mit einem Aufwärmer: Peer hatte Uptown von Funagain/Fred-Distribution dabei. Ein sehr nettes Legespiel mit wenig Regeln und kurzer Spieldauer (zu viert 20 Minuten). Leider ist es recht hässlich und das Thema braucht man überhaupt nicht. Es geht darum Plättchen auf einem Plan abzulegen und dabei möglichst nur eine geschlossene Gruppe zu bilden. Fremde Plättchen können verdrängt werden, sind aber bei Spielende negativer Tie-breaker. Ich wusste nicht, dass es wohl oft zu Gleichständen kommt und so wurde ich mit meiner aggressiven Spielweise nur dritter. Trotzdem: gutes Spiel, nur leider hier schwer zu bekommen.
Das nächste Spielsollte noch ein eher flottes Spiel sein: Festival von Japon Brand. Es geht darum Karten in möglichst allen unterschiedlichen Farben zu sammeln und dabei auch noch Farbmehrheiten zu bekommen. Der Mechanismus wie die Karten ausgegeben werden ist recht originell und auch dass man manche Karten offen und andere wieder verdeckt legen kann ebenso. Leider ist das Spiel grauenhaft hässlich (es gibt wohl auch Leute, denen der Mangastil gefällt. Ich kann damit überhaupt nichts anfangen. Insgesamt bot das Spiel allerdings trotz der pfiffigen Mechanismen nichts, was nachhaltig im Gedächtnis bleiben wollte.

Dann war es endlich soweit: Wiebke hatte das noch vergriffene Agricola dabei und konnte es uns erklären. Nach dem ganzen Messetrubel und der daraus entwachsenen Begeisterung war wohl jeder mehr als gespannt auf das Spiel. Das Material ist dermaßen üppig, dass man mit dem Aufbau alleine schon eine gute Zeit beschäftigt ist. Inklusive Erklärung konnten wir wohl erst nach einer dreiviertel Stunde mit unseren ersten Zügen beginnen. Wir spielten die sogenannte "Familien-Version", die vom Verlag für Neulinge empfohlen wird um den Ablauf kennenzulernen. Später kann man dann das volle Programm fahren mitsamt der über 300 Karten. Wer sich schon einmal den Blog des Illustrators durchgelesen hat versteht spätestens jetzt welcher immense Aufwand hinter einer Spielgestaltung stecken kann. Wirklich jedes Plättchen und jede Karte ist individuell gestaltet. Manchmal unterscheiden sie sich nur in kleinen netten Details. Es gibt also optisch allerhand zu entdecken. Spielerisch ist das Spiel eigentlich recht einfach. Grob gesagt: Arbeiter platzieren und die dort vorhandenen Rohstoffe einsacken bzw. die dort zu vergebende Aktion durchführen. Es gibt sehr viele Bereiche, die es zu beachten gilt, denn in jedem Bereich, in dem ich mich überhaupt nicht entwickelt habe bekomme ich einen Minuspunkt. Bei Ergebnissen von um die 25-30 Punkten sind schon 3 oder 4 Minuspunkte eine Menge Holz. Leider reichen die Aktionen vorne und hinten nicht. Zudem bekommt man sehr oft die gewunschte Aktion nicht mehr, weil sie einem ein anderer Spieler weggeschnappt hat. Irgendwie lief es sehr gut für mich und ich konnte mit 36 Punkten zu 29, 25, 24 gewinnen. Hauptgrund waren die wenigsten Minuspunkte für unbewirtschaftete Felder, die meisten Arbeiter (Bewohner) und die wertvollsten Errungenschaften. Nicht nur deswegen ein Spiel, das absolut hält, was es vorher versprochen hatte und das in dieser "Basisvariante". Ich bin schon auf das volle Programm gespannt, möchte es aber zuvor erst nochmal in dieser Version spielen. Einzige nervige Kleinigkeiten: die Punktezählerei bei Spielende (für die es eigens einen Schreibblock gibt) dauert sehr lange und auch die Verwaltung der ganzen Ressourcen nimmt ordentlich Zeit in Anspruch. So dauerte unsere Runde fast 3 Stunden, allerdings mit kleinen Pausen (da Michael interviewt wurde, Kunden bedienen und Anrufe entgegennehmen musste). Das Spiel soll ja diese Woche endlich zu den Händlern ausgeliefert werden. Mein Bestellzettel ist jedenfalls schon vorausgefüllt :-)

Dienstag, 6. November 2007

Spielwiese 05.11.2007

Da leider Wiebke nicht kam, um Agricola zu erklären und zu spielen, sollte Im Jahr des Drachen, das neue Alea-Spiel auf den Tisch kommen. Ich hatte mir Sonntag das Regelheft mitgenommen und so konnten wir recht fix starten. Da Reinhold gerade noch rechtzeitig kam, wurde es die 5er Vollbesetzung. Der Nachfolger von Notre Dame ist wirklich ein sehr grausames Spiel im Sinne von negativen Ereignissen, denen man Runde um Runde begegnen muss. Waren es bei Notre Dame "nur" die Ratten, ist es jetzt Dürre, Krankheit, Tribut für den Kaiser und Ähnliches. Es ist eigentlich unmöglich allen Ereignissen zu trotzen. Die Kunst liegt darin zu erkennen, welche Ereignisse ich mir "gefallen" lasse um dadurch eine Aktion punktebringend für mich einsetzen zu können. Ein weiterer Clou des Spiels ist die Spielreihenfolge: Dazu gibt es eine eigene Leiste. Wer sich starke Personen in die Paläste holt, kommt hier nur schwer vorwärts. Wer sich schwache Personen holt, wird auf der Leiste für die Spielreihenfolge früh an der Reihe sein, alledings kann er nicht so sehr von seinen Personen profitieren. Eine schwere Entscheidung! Im Jahr des Drachen ist leider nicht besonders schön geraten und sicher mögen viele Leute diese Negativelemente nicht. Ich finde es ziemlich klasse und freue mich schon auf weitere Runden!
Eine kleine Anekdote am Rande: am Nachbartisch wurde Yspahan gespielt. Als wir in der vorletzten Runde waren, hatte dieser Tisch das Spiel beendet und DER notorische Langsamspieler (regelmäßige Blogleser wissen wer gemeint ist) kam zu uns herüber und meinte: na, immer noch nicht fertig? Was ein Spaß... die hatten für das 30 Minutenspiel Yspahan geschlagene 90 Minuten gebraucht!! Aber es kommt noch besser (dazu später!).
Wir begannen dann eine Runde Amyitis. Das neue Spiel vom "Caylus"-Verlag Ystari. Das Spiel konnte im 2er Spiel leider nicht überzeugen und so recht wollte auch hier der Funke nicht überspringen. Das Spiel ist staubtrocken und hat null Atmosphäre. Es ist quasi ein "totes" Spiel in dem die Spieler eben wie üblich versuchen viele Siegpunkte zu bekommen. 2,3 Elemente sind ganz nett, aber das Ganze ist sehr "gezwungen" in ein Thema gequetscht. Eines frage ich mich hier aber besonders: wie kamen die Jungs auf die Idee solch ein Cover und so einen bescheuerten Titel zu wählen? Das Cover gaukelt dem interessierten Spieler ein Fantasyspiel vor und passt optisch überhaupt nicht zum eigentlichen Spiel (war etwa die Illustration noch in irgend einer Schublade übrig?). Beim Namen hat sich der Verlag bekanntermaßen selbst Fesseln auferlegt, indem er stets die Buchstaben Y und S im Titel haben möchte. Bisher gelang das auch recht gut, nur hier versiegte die Kreativität. Bisher für meinen Geschmack das schwächste Ystari-Spiel.
Als wir fertig waren (es war kurz vor 23 Uhr) spielte der Nebentisch Die Säulen der Erde mit der neuen 5+6-Spielererweiterung. Zu meiner Verwunderung befanden sich erst 2 Bauteile der Kathedrale auf dem Spielplan!! Hatten die alle ihre Schlafsäcke und Waschzeug dabei?? Unfassbar.
Ich hatte ne Menge Spaß und freue mich schon wieder aufs nächste Mal.

Samstag, 3. November 2007

Immer mehr Neuheiten...

Am 1.11. war ich ganz spontan bei Andreas, der natürlich sehr erpicht war Cuba kennenzulernen, also gut - schnell nochmal gespielt vor dem Verkauf. Ich muss sagen: die Runde hat mir bis jetzt am meisten Spaß gemacht. Es kommt ja immer auch darauf an mit wem man spielt. Womöglich ist das in meinen letzten Berichten etwas zu negativ rübergekommen. Cuba ist beileibe kein schlechtes Spiel, es ist nur für das was es bietet zu Material- und Zeitintensiv. Zudem wenig originell und somit für mich kein "Musthave".
Zweites Spiel des Abends war nach längerem mal wieder Wikinger (Hans im Glück) und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich es jetzt zum erstenmal mit der "Profiregel" gespielt habe. Diese Variante wertet das Spiel noch weiter auf und ist gar nicht so kompliziert, wie es zuerst den Anschein hatte. Auf das Versteigern des Startspielers haben wir aber verzichtet, da zu dritt eh jeder 2x Startspieler ist und somitwollten wir das Prozedere abkürzen.
Einen Tag später (2.11.) gings dann zu Peer. Auch hier waren wir nur zu dritt, aber das war nicht weiter schlimm. Die Entscheidungsfindung welches Spiel auf den Tisch kommt gestaltet sich dann auch einfacher. Gestartet haben wir mit Race for the Galaxy. Das Spiel ist sehr an San Juan angelehnt, wobei das Spiel vorgibt schon lange vor San Juan in der Entwicklung gewesen zu sein, wobei ich glaube, dass der gute Tom Lehman wohl erst nach der Veröffentlichung von San Juan seiner finalen Version näher gekommen ist. RftG ist aber weitaus komplexer, denn es gibt sehr viel mehr Gebäude (hier Planeten), die sich gegenseitig beeinflussen. Man ist im ersten Spiel schon sehr überfordert, bis man erkennt was man im Anfangsstadium falsch gemacht hat. Dann ist es allerdings zu spät! Sicher würde man bereits bei der zweiten Partie weniger mit den vielen Piktogrammen und Rollenkarten zu kämpfen haben und sich so mehr aufs eigentliche Spiel konzentrieren können, aber ich denke eine zweite Partie wird es für mich nicht unbedingt geben. Spiele mit Weltraumthema (egal wie gut sie sein mögen) stoßen mich mit Vehemenz erstmal ab. Trotzdem wollte ich das Spiel natürlich zumindest kennenlernen, auch wenn ich mir kein Urteil bzw. einen richtigen ersten Eindruck schildern kann.
Danach war es Zeit für eine etwas "leichtere" Neuheit: If wishes were fishes. Schon der Titel ist ein Brüller und dann erst die Gummiwürmer... klasse! Es geht darum Karten (Fische) zu nehmen (fangen) und diese entweder zu verkaufen, oder sie wieder zurück ins Wasser zu werfen. Dann darf man die Sonderaktion der Karte nutzen (man bekommt einen Wunsch erfüllt). Es entwickelt sich ein schnelles und spannendes Spiel und das Ende kommt eher, als man zunächst annehmen wird. Ein sehr schönes und witziges Spiel, mir allerdings einen Tick zu teuer für das Gebotene. Vielleicht fallen ja die Preise noch, dann könnte man über einen Kauf nachdenken.
Das letzte Spiel des Abends (für mich) war Neuroshima Hex. Ein Prügelspiel, bei dem jeder Spieler ein eigenes Volk steuert mit individuellen Vorzügen und Schwächen. Man zieht immer verdeckt 3 Plättchen, von denen man 2 aufs Brett bringen darf. Es geht darum der Basis seiner Gegner mehr Schaden zuzufügen, als man selbst erleidet, oder diese sogar ganz zu zerstören. Es war ein munteres Hin und Her, allerdings bin ich nicht die Zielgruppe für diese Art von Spiel. Wäre ich 16 Jahre alt hätte mir das vermutlich Riesenspaß gemacht.
Dann war es auch schon wieder Zeit, da ich Samstag früh raus musste.