Dienstag, 26. Mai 2009

Der Architekt 25.05.09

Kaum in der Spielwiese angekommen, hatte Jeff ein neues dreidimensionales Spiel aufgebaut. Aus einer Spieleschachtel und Pappteilen entstand eine Burg mit 3 Türmen und Wehrgängen... gigantisch! Da kommt der Architekt in Jeff durch. Mit einer Grillzange (ähnlich wie bei Carcassonne das Katapult) schießt man seine Würfel möglichst in die Türme. Es gibt allerdings auch taktische Elemente, die das Spiel über ein simples Geschicklichkeitsspiel stellen. So ganz ausgereift sind die Mechanismen zwar noch nicht, aber bei dem Aufforderungscharakter wird Jeff sicher viele Testrunden finden um die Abläufe zu perfektionieren.
Natürlich wurde auch über die Nominierungsliste zum Spiel des Jahres gesprochen - diese ist dieses Jahr überraschend Überraschungslos! Dominion und Pandemie sind ja bereits Lieblinge der sogenannten "Vielspieler". Fits zwar recht originell, aber als Spiel ziemlich flach, Finca eigentlich das einzige mäßig originelle Spiel auf der Liste, welches die Spielkultur kaum fördern dürfte und natürlich Fauna - mein persönlicher Favorit und wohl auch im allgemeinen Ton ein guter gemeinsamer Nenner, mit dem alle gut leben könnten.
Zack und Pack schaffte es zu meiner Freude wenigstens auf die sehr geschrumpfte Empfehlungsliste, aber weitere gute Titel von Jeff zum Beispiel (Eine Frage der Ähre, Aber bitte mit Sahne) sucht man dort vergeblich.
Es wurde aber auch noch gespielt: Jeffs Nieuw Amsterdam benötigt noch einige Testrunden. Ein zweifellos tolles Spiel mit viel Potenzial, aber das große Problem bei einem Strategiespiel mit mehreren Wegen zu Punkten zu kommen ist das Austarieren... zu mächtig ist der eine Weg und zu schwach noch ein anderer. Viel Erfolg dabei Jeff!

Dienstag, 19. Mai 2009

Ruhiger Abend 18.05.2009

Nachdem letzte Woche wohl auch ziemlich wenige Leute in der Spielwiese waren, sollte es heute auch recht ruhig zugehen.

Vor kurzem hatte ich für Peer's neues Flößerspiel einen netten Spielplan erstellt und jetzt wollte das Spiel natürlich auch getestet werden. Die Grundmechanismen erinnern an Uptown, aber das ist wohl beabsichtig gewesen. Man setzt ein Plättchen (Flößer) auf ein Floß und hofft, dass dieses Floß am Ende nicht überladen ist und unter geht. Wer die meisten eigenen Flößer rettet gewinnt. Leider sind die Setzmöglichkeiten ziemlich eingeschränkt und so liegt es meist auf der Hand, wohin man seine Flößer setzt. Wirkliches taktieren kommt kaum zustande, aber das Spiel ist ja erst in seinem Anfangsstadium.

Danach wurde es Zeit, Peloponnes mit der Erweiterung zu testen. Die kam noch zu selten zum Zug.

Dieses mal lief es wirklich perfekt für mich… hatte ich doch fast immer einen der hintersten Plätze belegt, so ergab sich sehr schnell eine Überproduktion und nachdem die Katastrophe "Verfall" als erstes geschah, konnte man ungeniert Luxusgüter anhäufen.

Mit der Erweiterung (den Seeplättchen) bin ich nach dem letzten Test und den letzten Änderungen auch sehr zufrieden.

Ja, ich weiß - das Spiel wird dadurch nicht merklich besser, aber um eine kleine Variation reicher.
Ihr werdet es im Herbst erleben können ;-)

Aus seinem reichhaltigen Fundus hatte uns Peer noch ein flottes Spiel mitgebracht: Brillant! Es geht darum Edelsteine zu tauschen, und zu kaufen, doch das Salz in der Suppe sind die 6 Regeln, die bei Spielende in Kraft treten. Erst dadurch wird wirklich klar, welche Edelsteine am meisten Wert sind.
Ein sehr schönes und auch sehr interaktives Spiel. Es gibt natürlich noch Schwächen, denn es könnte durch intensiveres Tauschen gewaltig lebendiger werden, aber Peer macht das schon!

Den Abschluss bildete eine Partie Blokus, wobei sich wieder bewahrheitete: nicht der vermeintlich Führende gewinnt, sondern der, der am geschicktesten von sich ablenken kann und somit weniger im Fokus steht…

Dienstag, 5. Mai 2009

Dominari

Zunächst wollte Olaf erneut sein frisches Spiel testen, welches Machtverhältnisse im Vereinigten Königreich zum Thema hat. Man erwirbt Warenplättchen, baut Häuser und versucht seine Warenplättchen durch Ablegen der richtigen Karten wertvoller zu machen. Nach anfänglicher Skepsis, was die Übersicht angeht liegt hier bereits ein richtig gutes Spiel vor, das vielleicht noch ein paar Designschwächen aufweist, aber mit maximal einer Stunde Spielzeit bei recht großer Spieltiefe erstaunlich flott von der Hand geht.
Da Jeff etwas später dran war, wollte ich ihn nicht so lange zuschauen lassen und wir beide genehmigten uns eine Partie Finca. Ja, ein sehr nettes, angenehmes Familienspiel (Die Freiheit zum Grübeln ist allerdings gegeben und nimmt dem Spiel seine Leichtigkeit) mit tollem Material - so fand auch Jeff, allerdings wird es mit zunehmender Spielwiederholung massivst durchschnittlich. Viele Fincapartien wird es nicht mehr dauern, bis das Spiel auf meine Ablehnung stößt.
Danach wollten uns zwei "Jungautoren" ihr Projekt Dominari vorstellen. Ein abstraktes Denkspiel, welches sich die Grundelemente von Sudoku zueigen macht. In der Miniversion (4x4 Felder) versuchen beide Spieler zuerst ihre Steine über die gegenüberliegende Seite vom Spielplan zu befördern. Eine Partie dauert kaum länger als 10 Minuten und doch gibt es unzählige Kombinationsmöglichkeiten. Die "große" Version von Dominari hat es dann denksportmäßig in sich. Von der Spieltiefe her steht es wohl Schach und Go wenig nach. Ich muss zugeben, dass ich anfangs noch skeptisch war, aber das Projekt Dominari sollten sich Liebhaber oben genannter Spiele ruhig einmal näher ansehen. Ich persönlich würde mich nicht unbedingt als die Zielgruppe bezeichnen, aber das macht ja nichts. Übrigens kamm man Dominari hier online spielen.