Mittwoch, 28. Januar 2009

Spielen in der Heimat 22.01.2009 - 25.01.2009

Endlich hat es sich mal wieder ergeben, bei den Hettrumer Frustzwergen vorbeizuschauen. Seinerzeit war ich ja Teil des Teams, das bei der Brettspielmeisterschaft teil nimmt.
Da Zack und Pack immer noch nicht zu den Spielen des Clubs gehörte, schenkte ich ihnen ein Exemplar mit Widmung - natürlich wurden gleich zwei schnelle Runden gezockt, wobei seltsamerweise beide Male Fritz (ein ausgemachter Strategiespieler) gewann - sollte einem das zu denken geben?
Da die nächste Brettspielmeisterschaft mit den Spielen San Juan, Kingsburg, Wikinger und Säulen der Erde kurz bevor steht, war dort auch Training angesagt. Einer Partie Säulen der Erde bin ich ja nie abgeneigt - das Spiel hat sich bei mir noch nicht abgenutzt. Da wir ziemlich zahlreich waren, wurde es eine 6er Runde mit Erweiterung (die mir besonders gut gefällt. Leider löste sich das Wohlgefallen schnell in Ärger auf, denn wenn man über 2 Runden als letzter aus dem Sack gezogen wird, kann man kaum noch sinnvoll agieren. Hab mich dann noch am Riemen gerissen und noch den dritten Platz geschafft - trotzdem, zu sechst muss dieses Spiel nicht mehr sein. Zum Testen eines Prototypen sind wir dann leider nicht mehr gekommen, da die Uhr schon Mitternacht schlug.


Klassikerspielen Walldorf 24.01.2009

Zunächst konnte ich meine Mitspieler überzeugen mein Peloponnes zu testen. Dieser Test brachte zwei neue Aspekte ans Licht, die ich im nächsten Test nochmals beobachten werde und dann ggf. die Regeln anpassen.
Danach überlegten wir in Ermangelung an Neuheiten, welche Spiele noch in Frage kämen. Da wir zu fünft waren, fiel schon einiges durch's Raster.
Die Wahl fiel auf Tsuro - simpelste Beschäftigung für bis zu 8 Personen. Hatte ich stärker im Hinterkopf.
Nach langer Zeit konnte mal wieder Durch die Wüste voll überzeugen. Einfach toll, wie es kribbelt und wie man das Spielende unaufhaltsam näher kommen sieht und doch noch so viel machen will.
Mit Pingu Party war ein weiterer Knizia am Start - sogar ein halbwegs aktueller. Einfach schönes Spiel für zwischendurch für jede Klientel.
Mit Trans Amerika und Adel Verpflichtet wurde dann endgültig tief in die Mottenkiste gegriffen. Zumindest Adel Verpflichtet konnte dabei überhaupt keine Beifallsstürme mehr entfachen...
Schön war es trotzdem, denn es kommt ja auch auf die Mitspieler an!


Ein wenig Aktuelles (Dannstadt 25.01.2009)

Wir waren zwar "nur" zu dritt, doch das tat dem Spielspaß keinen Abbruch. Den Anfang machte Traders of Carthage, das nun reif ist für die endgültige Rezension. Sehr schön, wie das Wegnehmen bestimmter Karten gleich mehrere Folgemechanismen beeinflusst - herrlich!
Danach wollten die neuen Erkenntnisse was Peloponnes angeht noch einmal bestätigt werden... und das wurden sie.
Das neue Ravensburgerspiel vom "Allrounder" Reiner Knizia nennt sich Fits und ist eine Art Tetris (der alte Computerspieleklassiker). In verschiedenen Runden (mit wechselnden Bedingungen) schieben die Spieler bestimmte geformte Teile auf ihr Tableau und zwar stets von oben nach unten. Die Form der Teile wird durch Karten vorgegeben. Man kann Herrn Knizia vorwerfen, was man will, aber er schafft es einfach immer wieder ein massentaugliches, einfaches Spiel zu entwerfen, das Spaß macht und auch gewissen Tiefgang bietet. Der erste Durchgang ist noch wenig spektakulär, aber dann ergeben sich ein ums andere Mal spannende Konstellationen. Für Strategen sicher wenig fordernd, aber für die breite Masse an Gelegenheitsspieler sicher ein gelungener Happen.
Monuments, von Stefan Risthaus ist mir in Essen 2008 "durchgerutscht". Spätere zwiespältige Meinungen haben nicht dazu beigetragen, mir das Spiel näher anzusehen - ein Fehler, wie sich herausstellen sollte. Die Spieler sammeln Karten, um damit antike Monumente zu bauen. Später werden die Kartenauslagen erweitert und so die Position gestärkt. Ehe man sich versieht, kommt das Spielende näher und bis dahin sollte man seine 3 "Geschichtsschreiber" eingesetzt haben, denn ansonsten setzt es gewaltig Minuspunkte. Die Krux dabei ist, dass der Einsatz eines solchen stets den gesamten Spielzug kostet, dabei will man doch noch so viel machen. Ein recht einfaches, schlankes und auch flottes (45 Minuten) Spiel, das positiv überraschen konnte.
Danach konnte ich den beiden noch Diamonds Club erklären, wobei sich tatsächlich die totgesagte "Mischstrategie" gegen die "Waldstrategie" durchsetzte.
Den Abschluss bildete Flinke Feger, das mit einem sehr originellen Mechanismus daher kommt: Von einer geworfenen Würfelgruppe gilt es sich möglichst viele Motive (am besten alle einer Farbe) zu merken und dann hastig die Runde zu beenden um möglicherweise die Mitspieler daran zu hindern sich ihrerseits alle Motive zu merken. Danach wandert man mit seiner Hexe auf einem Rundkurs weiter und kann dabei noch Bonusfelder oder Bonuskarten bekommen. Erreicht der erste Spieler das Zielfeld, wird abgerechnet. Dabei kann durchaus ein anderer Spieler gewonnen haben, der viele Punktekarten gesammelt hat. Ein erfrischendes Spiel mit einem sehr kindgerechten Charakter - einzig die Bonuskarten wollen gelesen und verstanden werden (zur Not kann man die aber auch weglassen).

Dienstag, 20. Januar 2009

Neues Mitspielerblut...

...tut gut! Nachdem Franziska bereits in der Vorwoche in der Spielwiese reingeschnuppert hat, war sie an diesem Montag wieder vor Ort. Da Reinhold nun wirklich nicht mehr kommt und auch die anderen Spieler sehr sporadisch der Montagsrunde beiwohnen, ist das wirklich mal vonnöten, neue Spieler hinzuzugewinnen - ich hoffe, sie bleibt dabei.
Den Start machte Jeff's Quest. eine Kleinigkeit hatte bei der letzten Version weniger gefallen... Grund genug für Jeff, das halbe Spiel umzukrempeln. Leider musste auch er recht schnell sehen, dass das Spiel vorher deutlich besser war. Zurück zur alten Version mit Nachbesserungen? Man wird sehen.
Da ich Porto Carthago etwas schlanker machen und auch die Spielzeit reduzieren möchte, packten wir das in einer Fünferrunde an. Der Anfang ging sehr schleppend, da eine Menge Regeln vermittelt werden wollen. Hier entpuppte sich Franziska als Intelligente Spielerin, die recht schnell ins Geschehen reinfand. Jeff sah lange wie der klare Sieger aus, verausgabte sich aber im Hafen und bei der Kriegskasse, dass es mir doch noch gelang nach einem schwachen Start den Sieg davonzutragen... ist aber eher zweitrangig bei diesem Test. Es gibt gute Ansätze und mit einigen Ideen sollte das Projekt "Spielzeitverkürzung" zu packen sein.
Danach machten sich Carsten und Franziska auf den Heimweg, bevor wir uns noch zu dritt auf Batavia stürzten. Von diversen Rezensionen wusste ich, dass das Spiel bescheiden aufgenommen wurde, allerdings soll die Dreierbesetzung hier optimal sein.
Leider nagte die Müdigkeit an mir, sodass ich eigentlich nur das Ende herbeisehnte. Das Spiel selbst war eigentlich besser, als erwartet. Es fühlte sich sehr nach einem "Knizia-Spiel" an, obwohl es von anderen Autoren geschaffen wurde. Die reine Spielzeit war mit 45 Minuten wirklich angenehm kurz und der aus "Traumfabrik" bekannte Verteilungsmechanismus der Wechsel sorgt immer wieder für ausgewogene Ausgänge bei den Versteigerungen.
Alles in allem ein solides Spiel (man könnte auch gewöhnlich sagen), das allerdings wenig Neues bietet und es somit schwer haben dürfte, sich durchzusetzen.

Dienstag, 13. Januar 2009

Endlich Sylla 12.01.2009

Nachdem es letzte Woche nicht geklappt hat, sich über das aktuelle Ystari-Spiel herzumachen, sollte es jetzt endlich soweit sein. Die Spielregeln hörten sich ungemein interessant an und weckten natürlich die Vorfreude auf ein großartiges Spielerlebnis.
Jede der 5 Spielrunden ist über 7 Phasen klar strukturiert. Die Übersicht auf dem Spielplan hilft die Ereignisse zu verinnerlichen. Über verschiedene Römische Adlige gilt es Gebäude zu erwerben und sich sonstige Vorteile zu verschaffen. Dabei kann man während des Spieles schon ordentlich Punkte einheimsen. Die meisten Punkte werden jedoch am Spielende über die gesammelten "Res Publica Marker" vergeben. Deren Wert verändert sich durch das Spiel zwischen 1 und 4 Punkte. So versucht jeder zu kriegen was möglich ist und eventuell den Wert noch zu beeinflussen. Für ein neues Spiel diesen Kalibers sind unsere 2 1/2 Stunden wohl nicht zu viel, allerdings glaube ich, dass das Spiel kaum schneller zu spielen ist, will man vernünftig agieren. So schleppten sich die Runden dahin, und hinterließen ein zweifelhaftes Spielvergnügen. Es wurden einfach viel zu viele Ideen und Details in Sylla gepackt. Eine Spielrunde wird wie eine Aneinanderreihung von Mechanismen abgearbeitet und man denkt, man spielt eigentlich 4 Spiele in einem. So etwas anstrengendes muss man sich nicht unbedingt noch einmal antun. Zumindest ist Sylla für Ystari-Verhältnisse ausgesprochen hübsch und detailreich aufwändig gestaltet.
Wie es schlanker und einfach viel besser geht, zeigte unsere Runde Industria, das bei angenehmer Spieltiefe in einer guten Stunde viel Unterhaltung bietet.