Dienstag, 29. Juli 2008

Spielwiese 28.07.2008

Da in den letzten Wochen die Urlaubszeit und das Sommerloch deutlich zu spüren gewesen ist, waren an diesem Montag überraschend viele Leute anwesend. Über die Spielbox Online hatte ich gerade ein wenig die Werbetrommel gerührt, aber natürlich so schnell noch kein Feedback bekommen, da wir wohl frisches Blut gut gebrauchen können, da Jeff ja noch bis Anfang Oktober in den USA weilt und Peer wohl gerade Vater wurde (herzliche Glückwünsche dazu!). Neben Günter und Carsten war ein "neuer" Mann anwesend (Django?), der wohl über viel Kosim und Wargame-Erfahrung verfügt. Dementsprechend hatte er auch keine Probleme, sich einzufuchsen (war vielleicht eher unterfordert aufgrund der seichten Kost an dem Abend *g).
Den Anfang machte Jeff's Feudal Dice, das nach den letzten Änderungen noch einen Test benötigte. Und ich muss sagen, jetzt bin ich absolut zufrieden. Während des Spiels sind mir noch ein paar Regelformulierungen eingefallen, mit denen ich mich noch auseinander setzen muss und dann geht das Spiel endlich wieder zum Verlag. Ich hoffe, dort sind sie ob der eingeschlagenen Richtung genauso angetan... ich bin gespannt!
Zweites Spiel war Günter's Indienspiel, das gerade in der 5er Besetzung zu sehr geringer Einflussnahme neigt. So auch dieses Mal wieder. Zum Glück fanden sich Anregungen und Ansätze, diesem Umstand beizukommen. Trotzdem und nicht nur, weil ich gewonnen hatte, gefällt mir das Spiel sehr gut!
Danach klönten wir noch eine Weile und es lohnte sich für mich nicht mehr noch etwas Neues anzufangen. Ich freue mich schon auf nächste Woche.

Sonntag, 13. Juli 2008

Spielen bei Peer 11.07.2008

Wir sollten heute zwar nur zu dritt sein, aber dafür umso mehr Spiele zocken können. Den Anfang machte ein neues kleines Spiel von Peer, das Kolibrispiel. Natürlich hat das Spiel selbst null mit dem Thema zu tun. Es gilt Chips aus verschiedenen Reihen zu nehmen und mit diesen Einfluss auf 3 verschiedene Felder zu nehmen. Siegpunkte bekommt die Farbe, die auf einem Feld am häufigsten vertreten ist (manchmal auch der Zweitplatzierte), sowie für die Chips, die man während des Spieles gesammelt hat. Die "Taktik" ist offensichtlich: man will einerseits in seiner Farbe das Maximum an Punkten rausholen und dabei selbst noch die meisten Chips seiner Farbe besitzen. Da das kaum gehen kann, ist das Dilemma perfekt. Probleme kann es durch Grübeleien im Endspiel geben, sowie durch zu gleichmäßiges Abräumen der Chips-Reihen. Ansonsten, nettes Spiel, leider auch nicht mehr.
Ice Flow von JKLM- Games war als nächstes an der Reihe. Hier sind einerseits Ressourcenmanagement und andererseits geschickte Bewegungen/Planungen gefragt. Mit Seilen gelangt man über brüchige Eisschollen, mit Fischen kann man über Wasserfelder gelangen. Wer zuerst seine 3 Personen über die Behringstraße befördert hat gewinnt das Spiel. Das Material ist hervorragend gestaltet. Leider sind die Bruchkanten der Eisschollen nicht immer sofort zu erkennen, aber sonst gibt es nichts auszusetzen. Für ein endgültiges Fazit reicht dieser eine Test noch nicht aus. Für ein lockeres Familienspiel ist Ice Flow zu verkopft und kann einen Spieler, der sich Ressourcenmäßig verausgabt schon einmal aus dem Spiel nehmen. Für den Taktiker bietet es zu wenig "Fleisch", um dauerhaft die Chance auf Einsatzzeit zu erhalten.
Nach den letzten Änderungen konnte Feudal Dice noch einmal getestet werden. Die Sache mit den Heimatburgen macht sich wirklich gut. Dafür ist der Extrapunkt für ein komplettes Set (Burg, sowie Paar der selben Farbe) doch zu viel unübersichtliche Zählerei. Ebenso der Einsatz des "Beggar's", aber sonst sind wir auf dem richtigen Weg!
Den Abschluss bildete ein längeres Spiel: Tahuantinsuyu - The Rise of the Inca Empire. Das Spiel ist auf dem Kleinverlag Hangman Games erschienen und das heißt in dem Fall hohe Detailverliebtheit, kompliziertes Regelwerk und fizzeliges Handling. Straßen mit Stiften auf einem hübschen Plan einzuzeichen, die man vielleicht nicht wieder weg bekommt, widerstrebt einem jeden Spieler. Eine so große Folie oder Glasplatte muss man erstmal parat haben. Die Rundenstruktur ist sehr interessant. Scheint doch das wichtigste zu sein über genügend Arbeiter zu verfügen, allerdings sollte man sich nicht zu sehr auf den Bau beschränken, sondern vor allem seine Straßen an fremde Gebäude anschließen. Wer hier etwas den Anschluss verpasst kommt kaum noch nach, wenn es zum Ende hin immer mehr Punkte zu verteilen gilt. In Ansätzen gute Ideen reichen hier leider nicht aus, um vollständig zu fesseln. Das widrige Gameplay macht einiges zunichte. Wenn es schon fizzelig zugehen muss, dann lobe ich mir doch lieber eine Runde Indonesia...

Dienstag, 8. Juli 2008

Spielwiese 07.07.2008

Wir waren an dem Tag etwas früher dran und so wäre es fast passiert, dass wir eine Partie Wer Wars hätten spielen müssen. Aber glücklicherweise rettete uns Reinhold durch sein Eintreffen.
Erstes Spiel auf dem Tisch war Tinner's Trail, das neue Spiel vom Treefrog Verlag, unter dem Martin Wallace seine etwas "leichteren" und kürzeren Spiele verlegen wird.
Thematisch erinnert das Spiel leicht an Brass. Optisch ist Tinner's Trail bei weitem schöner! Cornwall ist in verschiedene Abbaugebiete eingeteilt, die unterschiedlich wertvoll sind (wird anfangs ausgewürfelt). Diese Gebiete werden während des Spiels versteigert, denn nur wenn man Besitzer eines Gebietes ist, kommt man auch zu Rohstoffen und eben zu mehr Geld.
Leider benötigt man auch Geld für das Fördern, sodass man eigentlich gerne bei den Versteigerungen zu viel Geld ausgibt.
Eine Zeitleiste (die an Jenseits von Theben erinnert) zeigt an, wer als nächstes am Zug ist, und wie viele Aktionen man noch zur Verfügung hat. Der Erwerb von Schiffen, Arbeitern... und auch das Errichten einer Industrie bei Auktionsgewinn kostet Zeit. Die Auktionen verschlingen auch ebenso viel davon - also Spielzeit. Nach jeder Spielrunde kann man Geld in Siegpunkte umtauschen. Dabei muss man immer gut abschätzen, wie viel Geld man in der Folgerunde wohl benötigen wird - ein schönes Dilemma. Gute 90 Minuten gaben wir uns die Ehre und das erste Spiel sollte man als Probespiel sehen, denn mir z.B. war schnell klar, dass ich zu kurzfristig gedacht und die Regionen falsch eingeschätzt habe.
Ein sehr schönes, nicht übermäßig komplexes Wirtschaftsspiel, das allerdings auch Schwächen hat: Durch die gleichmäßige Siegpunktverteilung (Alle Felder einer Runde sind im Verhältnis gleichwertig), ist es fast egal, auf welchem Feld ich mein Geld in Punkte umwandeln will. Die Geldzählleiste ist ziemlich daneben und erschwert das Rechnen ungemein. Die Runden fangen zumeist identisch an: zuerst werden alle verfügbaren Produktionshilfen erworben, dann beginnt erst die eigentliche Runde. Ich schätze unter den Kritikpunkten könnte der Wiederspielreiz leiden, aber Spaß gemacht hat's allemal.
Nach intensiven Änderungen konnte ich Jeff's Feudal Dice (welches vermutlich verlegt wird) noch einmal testen. Die 5er Vollbesetzung half dabei ungemein, das Spiel gleich an seine Grenzen zu treiben. Einiges war noch unintuitiv. Das Wort "unelegant" ist ebenso gefallen. Daran werde ich ansetzen und bis zum nächsten Test die Fehler ausmerzen.