Wir waren an dem Tag etwas früher dran und so wäre es fast passiert, dass wir eine Partie Wer Wars hätten spielen müssen. Aber glücklicherweise rettete uns Reinhold durch sein Eintreffen.
Erstes Spiel auf dem Tisch war Tinner's Trail, das neue Spiel vom Treefrog Verlag, unter dem Martin Wallace seine etwas "leichteren" und kürzeren Spiele verlegen wird.
Thematisch erinnert das Spiel leicht an Brass. Optisch ist Tinner's Trail bei weitem schöner! Cornwall ist in verschiedene Abbaugebiete eingeteilt, die unterschiedlich wertvoll sind (wird anfangs ausgewürfelt). Diese Gebiete werden während des Spiels versteigert, denn nur wenn man Besitzer eines Gebietes ist, kommt man auch zu Rohstoffen und eben zu mehr Geld.
Leider benötigt man auch Geld für das Fördern, sodass man eigentlich gerne bei den Versteigerungen zu viel Geld ausgibt.
Eine Zeitleiste (die an Jenseits von Theben erinnert) zeigt an, wer als nächstes am Zug ist, und wie viele Aktionen man noch zur Verfügung hat. Der Erwerb von Schiffen, Arbeitern... und auch das Errichten einer Industrie bei Auktionsgewinn kostet Zeit. Die Auktionen verschlingen auch ebenso viel davon - also Spielzeit. Nach jeder Spielrunde kann man Geld in Siegpunkte umtauschen. Dabei muss man immer gut abschätzen, wie viel Geld man in der Folgerunde wohl benötigen wird - ein schönes Dilemma. Gute 90 Minuten gaben wir uns die Ehre und das erste Spiel sollte man als Probespiel sehen, denn mir z.B. war schnell klar, dass ich zu kurzfristig gedacht und die Regionen falsch eingeschätzt habe.
Ein sehr schönes, nicht übermäßig komplexes Wirtschaftsspiel, das allerdings auch Schwächen hat: Durch die gleichmäßige Siegpunktverteilung (Alle Felder einer Runde sind im Verhältnis gleichwertig), ist es fast egal, auf welchem Feld ich mein Geld in Punkte umwandeln will. Die Geldzählleiste ist ziemlich daneben und erschwert das Rechnen ungemein. Die Runden fangen zumeist identisch an: zuerst werden alle verfügbaren Produktionshilfen erworben, dann beginnt erst die eigentliche Runde. Ich schätze unter den Kritikpunkten könnte der Wiederspielreiz leiden, aber Spaß gemacht hat's allemal.
Nach intensiven Änderungen konnte ich Jeff's Feudal Dice (welches vermutlich verlegt wird) noch einmal testen. Die 5er Vollbesetzung half dabei ungemein, das Spiel gleich an seine Grenzen zu treiben. Einiges war noch unintuitiv. Das Wort "unelegant" ist ebenso gefallen. Daran werde ich ansetzen und bis zum nächsten Test die Fehler ausmerzen.
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