Wir sollten heute zwar nur zu dritt sein, aber dafür umso mehr Spiele zocken können. Den Anfang machte ein neues kleines Spiel von Peer, das Kolibrispiel. Natürlich hat das Spiel selbst null mit dem Thema zu tun. Es gilt Chips aus verschiedenen Reihen zu nehmen und mit diesen Einfluss auf 3 verschiedene Felder zu nehmen. Siegpunkte bekommt die Farbe, die auf einem Feld am häufigsten vertreten ist (manchmal auch der Zweitplatzierte), sowie für die Chips, die man während des Spieles gesammelt hat. Die "Taktik" ist offensichtlich: man will einerseits in seiner Farbe das Maximum an Punkten rausholen und dabei selbst noch die meisten Chips seiner Farbe besitzen. Da das kaum gehen kann, ist das Dilemma perfekt. Probleme kann es durch Grübeleien im Endspiel geben, sowie durch zu gleichmäßiges Abräumen der Chips-Reihen. Ansonsten, nettes Spiel, leider auch nicht mehr.
Ice Flow von JKLM- Games war als nächstes an der Reihe. Hier sind einerseits Ressourcenmanagement und andererseits geschickte Bewegungen/Planungen gefragt. Mit Seilen gelangt man über brüchige Eisschollen, mit Fischen kann man über Wasserfelder gelangen. Wer zuerst seine 3 Personen über die Behringstraße befördert hat gewinnt das Spiel. Das Material ist hervorragend gestaltet. Leider sind die Bruchkanten der Eisschollen nicht immer sofort zu erkennen, aber sonst gibt es nichts auszusetzen. Für ein endgültiges Fazit reicht dieser eine Test noch nicht aus. Für ein lockeres Familienspiel ist Ice Flow zu verkopft und kann einen Spieler, der sich Ressourcenmäßig verausgabt schon einmal aus dem Spiel nehmen. Für den Taktiker bietet es zu wenig "Fleisch", um dauerhaft die Chance auf Einsatzzeit zu erhalten.
Nach den letzten Änderungen konnte Feudal Dice noch einmal getestet werden. Die Sache mit den Heimatburgen macht sich wirklich gut. Dafür ist der Extrapunkt für ein komplettes Set (Burg, sowie Paar der selben Farbe) doch zu viel unübersichtliche Zählerei. Ebenso der Einsatz des "Beggar's", aber sonst sind wir auf dem richtigen Weg!
Den Abschluss bildete ein längeres Spiel: Tahuantinsuyu - The Rise of the Inca Empire. Das Spiel ist auf dem Kleinverlag Hangman Games erschienen und das heißt in dem Fall hohe Detailverliebtheit, kompliziertes Regelwerk und fizzeliges Handling. Straßen mit Stiften auf einem hübschen Plan einzuzeichen, die man vielleicht nicht wieder weg bekommt, widerstrebt einem jeden Spieler. Eine so große Folie oder Glasplatte muss man erstmal parat haben. Die Rundenstruktur ist sehr interessant. Scheint doch das wichtigste zu sein über genügend Arbeiter zu verfügen, allerdings sollte man sich nicht zu sehr auf den Bau beschränken, sondern vor allem seine Straßen an fremde Gebäude anschließen. Wer hier etwas den Anschluss verpasst kommt kaum noch nach, wenn es zum Ende hin immer mehr Punkte zu verteilen gilt. In Ansätzen gute Ideen reichen hier leider nicht aus, um vollständig zu fesseln. Das widrige Gameplay macht einiges zunichte. Wenn es schon fizzelig zugehen muss, dann lobe ich mir doch lieber eine Runde Indonesia...
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