Mittwoch, 31. Dezember 2008

Besuch aus dem Süden 28. - 30.12.2008

Da uns Wolfhart wie fast jedes Jahr nach Weihnachten besuchte und wir dieses Mal eigentlich nur 2 Abende zusammen hatten, standen diese natürlich voll im Zeichen der Spiele.
Wir starteten mit einer Partie Wasabi, das letztes Mal zwar gut angekommen ist, aber mir persönlich nicht 100%ig gefallen wollte. Diese Dreierrunde floppte ziemlich - es zog sich eben so dahin und man sehnte das Spielende herbei.

Für mich neu waren die Prinzen von Machu Picchu, dem ersten Spiel von Mac Gerdts seit langem ohne das Aktionsrondell. Die Spieler ziehen mit ihrem Prinzen durch die Viertel von Machu Picchu und dürfen dort Aktionen durchführen bzw. Waren produzieren. Diese benötigt man um spätere Produktionen zu erhöhen oder, Tempelplättchen zu erwerben, oder zum Opfern um auf dem "Inkapfad" voranzukommen. Der Inkapfad ist wichtig, um überhaupt später Siegpunkte zu bekommen. Sobald sich ein Tag dem Ende neigt, haben die Spieler nur noch eine Aktion bevor die Ereignisse der Nacht bevorstehen.

Der Clou bei dem Spiel ist das Spielende: Endet das Spiel vor dem 9. Tag durch Erwerb des letzten Tempelplättchens, Zählen die Siegpunkte normal. Endet die Partie erst nach dem 9. Tag, kommen die Spanier und es zählt zusätzlich das Gold (auf den Siegpunktkarten) - ein gewaltiger Unterschied, wenn man auch nicht wirklich weiß, wo man steht. Die Zusammenhänge erschließen sich erst im Laufe der ersten Partie und auch die Möglichkeit das Spiel zu beschleunigen sahen wir noch nicht sofort. Es ergibt sich ein Spiel, das von der Spannung gegen Ende lebt. Dafür dauert die Geschichte mit ca. 2 Stunden doch zu lange um wirklich zu überzeugen. Ein solides Machwerk, aber kein "Must-have".

Danach stand die nächste Neuheit auf dem Programm: Diamonds Club. Nach den Baumeistern von Arkadia das nächste anspruchsvollere Spiel von Ravensburger. Die Spieler erwerben Schürfrechte, Schiffe und Edelsteinminen aus einer Auslage. Danach wird produziert und schließlich damit Gebäude, Brunnen und sonstige Verschönerungen für den eigenen Park angelegt. Wenn ein Spieler seine Parkanlage voll angelegt hat, ist das Spiel zu Ende… klingt nicht wirklich spannend und vor allem nicht innovativ. Letzteres ist es auch nicht, zudem ist das Schachtelcover von Herrn Vohwinkel überaus gruselig ausgefallen (die anderen Grafiken sind zweckmäßig und wissen im Detail zu gefallen). Die einzelnen Mechanismen sind recht interessant und die Entwicklung bietet durchaus auch Spannungspotential. Wen nicht stört, dass das Thema komplett an den Haaren herbeigezogen ist, für den gilt das gleiche, wie für Machu Picchu: sehr solides Spiel, aber auch kein „Must-have“. Die Baumeister von Arkadia vom gleichen Autor ist noch ein Stück stärker.

Chicago Express hatte ich ja bereits mehrfach gespielt und war gespannt, wie es bei den beiden Neulingen ankommen würde. Nach anfänglicher Skepsis war die Überraschung doch groß, was in dieser angenehm kurzen Spielzeit möglich ist. Dabei war wiederum interessant, wie viele Freiheit die Spieler hier haben und wie unterschiedlich die Entwicklung der Eisenbahnlinien in den unterschiedlichen Gruppen vonstatten geht. Ich war dermaßen geizig, dass ich kaum Aktien bekam, schaffte es aber fast noch, das Spiel in destruktiver Weise zu einem frühen Ende zu führen, was mir zwar den vermuteten letzten Platz einbrachte, aber der Rückstand zumindest auf den Zweitplatzierten waren nur 4 Dollar! Fazit: man kann wohl auch mit wenigen Anteilsscheinen gewinnen, wenn man die Preise ordentlich hoch treibt und die Entwicklung der Bahnlinien stört.

DER Renner der Weihnachtstage war (schon in einer „Nichtspielerrunde“) Fauna! Es ist einfach nur schön, wenn die einen keine Ahnung haben, die anderen ihr Halbwissen bemühen und jemand, der glaubt Ahnung zu haben, doch daneben liegen kann – herrlich!

Den Abschluss bildete eine schnelle Partie Aber bitte mit Sahne.

Am nächsten Tag sollte noch einmal Peloponnes getestet werden, was mir wirklich noch einige Erkenntnisse brachte das Spiel im Detail weiter zu verbessern.

In der Spielwiese angekommen hofften wir eigentlich, dass noch weitere Spieler unserer Runde auftauchten, aber dem war leider nicht so, obwohl es sonst sehr voll war an den Tischen.

Wir starteten mit Demo, das bei Hall9000 überschwängliche Bewertungen bekommen hatte.

Die Spieler veranstalten Demonstrationen und versuchen diese mithilfe von Presse, hohen Teilnehmerzahlen und günstigen Ereignissen zu pushen um bei deren Auflösung möglichst viele Punkte zu bekommen. Negative Karten kann man hier dem Gegner unterjubeln. Fazit: Thema sehr witzig und schlüssig umgesetzt, aber von einer Höchstwertung wirklich meilenweit entfernt.

Den Schlusspunkt dieser Spieletage setzte eine weitere intensive Partie Kohle, bei der wir wohl endlich einmal alles korrekt gespielt hatten.

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Sator Arepo Tenet Opera Rotas... puh (22.12.2008)

Eigentlich war nicht zu erwarten, daß sich so kurz vor Weihnachten viel Publikum in die Spielwiese verirrt, aber das Gegenteil war der Fall. Die Geschenke sind gekauft und auch die Kühlschränke sind voll - die Ferien haben begonnen und ein großer Teil der arbeitenden Bevölkerung hat schon frei. So war schnell klar, dass Michael nicht mitspielen konnte und seine Gäste bewirten.
Wir testeten zunächst noch einmal Peers Immobilien-Poker. Inzwischen ist der Bietmechanismus noch interessanter. Schönes kurzes Spiel mit dem herrlichen Dilemma, welche Karten ich zum Bieten weggebe. Vor allem ist die scheinbar tollste Auslage auf den zweiten Blick gerne nicht ganz so gut. Das zu erkennen ist die Schwierigkeit.
Erstes "richtiges" Spiel war Sator Arepo Tenet Opera Rotas vom Kleinverlag Scribabs - Post Scriptum, der in Essen neben dem Lookout-Stand etwas untergegangen ist.
Jeder Spieler besitzt einen Zauberer, den er über Stege führt. Der Spielplan zeigt den "Höllenschlund", auf dem man die Stege verschieben kann. Jeder Zauberer muss vier Bücher seiner Farbe einsammeln, bevor das einem Mitspieler gelingt. Mit jeweils 6 Aktionspunkten pro Runde spielt man Bewegungs- und Rotationskarten aus, die einem diesem Ziel näher bringt. Außerdem gibt es noch ein paar sehr starke Karten, die nur einmal zur Verfügung stehen.
Das Material ist sehr stimmungsvoll, üppig und von toller Qualität. Die ersten Runden spielten wir allerdings völlig falsch: wir beachteten nicht, dass man mit den Karten nur bestimmte Teile bewegen und rotieren darf. Das beschleunigte natürlich den Ablauf gewaltig und so kann diese Partie noch nicht für einen endgültigen Eindruck (der so sehr mäßig ausfallen würde) herhalten.
Da ich mir sehr viel von Sutter's Mill versprochen und deshalb auch bestellt hatte, kam das als nächstes auf den Tisch. Die Spieler bewegen ihre Goldgräber, schürfen Gold und gewinnen Einfluss an den Gebäuden durch ihre Einflusskarten. Der Clou dabei ist, dass jeder Spieler selbst entscheidet, wann er in die "Abbauphase" wechselt und von da an seine Goldsucher sowie Karten vom Spiel entfernt. Punkte gibt es neben Gold nur für entfernte Karten. Alles was am Ende noch liegt bringt Minuspunkte.
Anfangs zieht man seine Leute umher, versucht etwas Einfluss zu gewinnen und Gold zu schürfen. Dabei ist das ständige Wechseln der Bonuskarten ziemlich nervig (haben wir auch sicher ab und zu mal vergessen). Spannend wird es erst, wenn der erste Spieler in die "Abbauphase" wechselt. Dann gewinnt das Spiel an Dynamik. Leider hat sich in das Spielende eine Krücke eingeschlichen: Was wenn nur noch ein Spieler Figuren auf dem Brett hat und immer noch Goldchips vorhanden sind? Möglicherweise haben wir hier auch etwas übersehn. So war es jedenfalls nicht der erwartete Knaller.
Da Peer aufbrechen musste, konnte ich mit Carsten mein Porto Carthago zu zweit testen. Wir benötigten gerade mal eine Stunde (inklusive Erklärung) und das Spiel macht durchaus auch zu zweit Sinn und Laune. Da die Aktionskarten oft sehr ungünstig auftauchten und ich meine Privilegien kaum nutzen konnte, war spätestens in der vorletzten Runde klar, dass Carsten das Ding heimschaukeln würde. Eine anderen Variante was die Kriegskasse betrifft werde ich demnächst noch testen.
Das war mal wieder etwas länger wie geplant, aber dafür kann ich jetzt allen ein frohes Fest wünschen.

Dienstag, 16. Dezember 2008

Ein "Allers" gewinnt immer (Spielwiese 15.12.2008)

Da Jeffs Vater gerade in Berlin verweilt, wollte er sich die Chance auf die Spielwiese nicht entgehen lassen. Wir starteten mit Wasabi, der Neuheit von Z-Man Games. Es geht darum Sushirezepte zu erfüllen. Dazu müssen die richtigen Zutaten in einer Reihe auf dem Spielbrett liegen. Die Züge sind denkbar kurz: Zutat aufs Brett bringen, möglicherweise ein Rezept erfüllen und dann beides wieder nachziehen. Wenn die Zutaten sogar noch in der richtigen Reihenfolge auf dem Brett liegen, gibt es Extrapunkte (Wasabi-Würfel). Das Material ist wunderschön, von toller Qualität und sehr üppig vorhanden (kleine Schälchen für die Wasabi-Würfel). Das Spiel selbst macht Spaß... wenn... kein Grübler am Tisch sitzt. Je mehr sich der Plan füllt, umso schwerer ist es, den Überblick zu behalten und trotz der netten Ideen - das nervt gewaltig! Solch ein Spiel konnte nur auf einem amerikanischen Verlag erscheinen - Deutsche Verlage produzieren solche "Downtimemonster" nicht mehr.
Da wir inzwischen ein paar Leute mehr geworden sind, testeten wir noch einmal Jeff's Quest. Es gab noch einmal ein paar Änderungen, aber die Möglichkeiten zu punkten sind immer noch nicht austariert. Klasse Spiel!
Den Abschluss bildete ein kurzes Spiel vom Meister himself: Reiner Knizia. Das Spiel heißt Cheeky Monkey. Es gibt Chips mit unterschiedlichen Tierarten (jede Art unterschiedlich oft) und man zieht diese aus einem Beutel. sobald man ein Tier doppelt zieht, ist der Fang verloren. Hört man vorher auf, darf man die Tiere behalten und vor sich stapeln. Man verliert allerdings wieder Tiere, wenn eines gezogen wird, das ein anderer Spieler auf seinem Stapel liegen hat. Der erste Teil ist ziemlich exakt aus Kleine Fische, der Rest eine Mischung aus Can't Stop und Heckmeck... - Nette Kost für die ganze Familie, wenn es heißt: Gehirn ausschalten und irgendwie gesellig die Zeit totschlagen. Für mich definitiv zu wenig Gehalt.
Und gewonnen hat immer ein Allers!

Freitag, 12. Dezember 2008

Knizia fährt mit Würfeln Eisenbahn 11.12.2008

Zuerst wollte uns Peer ein kleines Kartenspiel vorstellen, da er in letzter Zeit kaum noch zum Testen kommt. Das Spiel heißt Immobilienpoker. In mehreren Bietrunden geht es darum Karten aus einer Auslage zu ersteigern. Der Clou sind die abwechselnden Runden: einmal ersteigert man Gebäude mit seinem Geld, dann wieder neue Geldkarten mit seinen Gebäuden usw. Nach 4 Bietrunden geht es an die Wertung. Dabei zählen nur die Gebäude, doch nicht alle Gebäude bringen überhaupt Punkte. Ein sehr schönes kleines Spielchen, das nur noch Schwächen im Detail hat.
Erstes "richtiges" Spiel war Municipium - der letzte Streich von Reiner Knizia. Leider ist das Spiel nur sehr teuer als Import zu bekommen. Man gewinnt mit seinen Familienmitgliedern Einfluss in den Römischen Gebäuden, um bei den Wertungen entweder Bewohner zu bekommen oder eine Sonderaktion ausführen zu dürfen. Ziel ist es Sets von Bewohnern in 4 verschiedenen Farben zu sammeln und diese dann in eine Münze umzutauschen. Der erste Spieler, der über 5 Münzen verfügt gewinnt. Dazu hat jeder Spieler noch 3 Sonderkarten zum einmaligen Einsatz. Wie schon Kniziatypisch hält das Spiel recht wenige Regeln bereit und besitzt doch ein großes Maß an Tiefgang. Die Spielentwicklung gestaltet sich als sehr spannend und setzt viel Spielspaß frei. Leider konnte das Spielende nicht überzeugen. Entweder ein Spieler wird zum Königsmacher, oder es gelingt einem Spieler mithilfe einer zufällig gezogenen Karte das Spiel zu beenden. Es ist kaum möglich das wirklich zu verhindern. Bin deshalb noch unentschlossen über ein Urteil. Das verlangt noch weitere Partien.
Als kleine "Bewegungstherapie" streuten wir ein Tumblin Dice ein. Auf einer Art Rampe schnippt man seine Würfel so, dass sie auf möglichst punkteträchtigen Bereichen zu liegen kommen. Die Augenzahl ist dabei natürlich auch wichtig. Ein nettes Boccia mit Würfeln... für zwischendurch mal ganz nette "Bier und Brezel" - Unterhaltung.
Nachdem Chicago Express so gut angekommen ist, bekam es jetzt in der Dreierbesetzung seine Chance. Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich sich die Eisenbahnlinien entwickeln. Was im Spiel zu viert kaum möglich erscheint, ist zu dritt sehr wohl möglich: Das alleinige Vorantreiben einer Linie. Vielleicht haben wir es dem guten Peer zu einfach gemacht, die Aktien zu billig überlassen oder zu inkonsequent gegen seine Linie gebaut. Was soll's - ein Primaspiel, bei dem ich auf die Sechserbesetzung (!) gespannt bin.

Dienstag, 9. Dezember 2008

Spielwiese 08.12.2008

Da Jeff heute keine Zeit hatte (der Schlawiner feierte doch tatsächlich Geburtstag und hat vorher keinen Ton gesagt!), sollte es eine überschaubare Spielrunde werden.
Ich konnte die beiden anderen (Reinhold und Carsten) noch einmal zu Peloponnes trietzen. Und die Runde offenbarte tatsächlich noch eine Schwäche: Da im Spiel zu dritt nicht alle Plättchen im Spiel sind, passierte es, dass Reinhold kein einziges Holz bekommen konnte und eigentlich ohne großes Verschulden zuerst drei und dann noch einmal zwei Gebäude abreißen musste. Hier muss noch einmal eingegriffen werden. Das Problem ist in einen in sich stimmigen Ablauf kann man immer schwerer eingreifen, ohne die Balance zu schädigen. Eine Idee im Hinterkopf habe ich schon - muss dann nur noch die Testpersonen ein weiteres Mal "belästigen".
Zweites Spiel des Abends sollte endlich Kohle (die deutsche Ausgabe von Brass, welches ich im April das bisher einzige Mal gespielt hatte) sein. Die Regeln benötigten eine gewaltige Auffrischung, aber um kurz vor 21 Uhr konnten die ersten Aktionen stattfinden. Irgendwie spielten wir in der Kanalphase 3 Runden zu wenig. Das bemerkten wir erst, als es ans Spielende ging. Hier kam mir meine "Erfahrung" der ersten Partie zugute, dass die Gleise nicht zu unterschätzen sind und dass es besser ist zu Beginn lieber billige Industrien zu verschrotten und gleich mit den hochwertigeren zu beginnen (diese werden dann auch 2x gewertet). Außerdem soll man nicht mit Krediten (speziell vor der Vergabe der letzten Handkarten) geizen soll um liquide zu sein, wenn es darauf ankommt. Nach nicht einmal zwei Stunden reiner Spielzeit waren wir durch - nicht schlecht für solch einen Spielehammer. Gute 20 Minuten hätten wohl die 3 Runden, die wir fälschlicherweise zu kurz gespielt hatten ausgemacht.
Ein wirklicher Toptitel, der in einem Atemzug mit den ganz großen genannt werden muss... dann aber als "Brass" und nicht unter dem unsäglichen Titel "Kohle"!

Montag, 8. Dezember 2008

Jugendlicher Elan (Familienzentrum "Zusammenwachsen" Prenzlauer Berg 05.12.2008)

Da Jeff neue Räumlichkeiten, die sich bestens zum Spielen eignen zur Verfügung hat, wollten wir diese spontan nutzen. Zwei "Jugendliche", die Jeff kannte und die auch Interesse an einem Spieleabend zeigten waren ebenfalls mit von der Partie.
Jeff hatte seinem Piratenspiel Hey Ho ein neues Fantasythema und einen neuen Namen (Quest) verpasst und die Regeln komplett überarbeitet. Das Spiel läuft jetzt sehr viel flüssiger und die neuen Regeldetails lassen noch mehr Überlegungen zu, was das Spiel wesentlich interessanter macht.
Vorher war es ein nettes Kartenspiel - jetzt ist es ein wirklich tolles Spiel, bei dem wohl nur noch ein paar Wertungsdetails überarbeitungswürdig sind.
Zweites Spiel des Abends war Age of Empires III, was schon alleine durch die Flut an Miniaturen bei den beiden Jugendlichen großes Interesse weckte. Nach kurzer Regelauffrischung meinerseits konnte es flugs losgehen. Es entwickelte sich eine sehr intensive Partie über ca. 2 1/2 Stunden, die völlig anders lief, als meine letzte Runde. Ich versuchte über den Extramissionar jede Runde schnell viele Figuren in die neue Welt zu bekommen und dann mit einem Extrahändler jede Runde das Schiff abzugreifen, das ein gutes Einkommen garantiert. Ich hatte jedoch die Rechnung ohne den jugendlichen Elan und die Freude an Action gemacht. Einer der beiden Jungs setzte völlig auf das Transferieren von Soldaten in die neue Welt. Ihm gelang es zwei Gebäude zu bekommen, die ihm jede Runde je einen Soldaten bescherten. Schon sehr bald entfachte er Gefechte, um für Klarheit bei den Mehrheiten zu sorgen. Das brachte ihm enorm viele Punkte bei den Wertungen der Regionen. Ich schaltete nicht rechtzeitig und setzte stur auf Pazifismus. So verlor ich Runde über Runde mehr Figuren, wie ich neu platzieren konnte. In den letzten Runden war meine Verzweiflung so groß, dass ich anfing "Kriegsboxen" zu besetzen, nur dass sie keiner der kriegerisch eingestellten Spieler bekommen konnte. Spätestens hier hätte ich selbst Soldaten erwerben und entgegen setzen sollen. So war das Ergebnis sehr eindeutig, was kaum verwundert wenn eine Strategie nicht blockiert und massiv verfolgt wird. Tolles Spiel und episches Spielerlebnis bei annehmbarer Spieldauer.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Neue Autoren... 01.12.2008

Zunächst wollten wir Krakow 1325 spielen, aber Michael war für ein anderes Spiel verabredet und Krakow verlangt nach genau 4 Spielern.
Da wir bis dahin nur zu dritt waren und Jeff doch tatsächlich das phantastische Kingsburg noch nicht kannte, nahmen wir uns das zur Brust. Während der Partie kam Carsten... unser "vierter Mann" - aber es kam zunächst anders: ein Pärchen erkundigte sich bei Michael nach den Spieleautoren und ich dachte schon, wir müssten für ein Interview herhalten, aber die beiden waren selbst angehende Autoren und wollten uns ihr Spiel vorstellen: ein sehr professionell gestaltetes Memory, bei dem aber nicht nur ein Paar, sondern ein Drilling zu finden ist. Die Plättchen zeigen Worte, mit denen über zugehörige Plättchen Wortverbindungen entstehen. Leider kam dieser Aspekt, das Spiel mit Worten oder Sätzen gar nicht zum Tragen und es beschränkte sich aufs "einfache" Finden der Drillinge. Das ist zwar schwerer als ein normales Memoryspiel, aber nicht eigenständig genug. Ich hoffe, wir konnten ein paar Tipps für die weitere Entwicklung geben.
Nun war es soweit, die Runde für Krakow stand. Das Spiel hatte ja sehr gute Vorabkritiken bekommen. Jeweils zwei Spieler bilden ein Paar in diesem Partnerspiel. Trotzdem gewinnt nur ein Spieler für sich. Jeder Spieler verfügt noch über einen geheimen "Stand", den es möglichst unauffällig zu unterstützen gilt. Gespielt wird über mehrere Kartenrunden. Ein Spieler gibt die Karte vor, die Gegner versuchen zu verhindern, dass die Karte durchgeht und der Partner unterstützt den Aufspieler für gewöhnlich. Kommt eine Karte durch, erlaubt sie der Partei Einfluss-Steine in den Bezirken zu setzen. Nach Vier Jahreszeiten á 7 Kartenrunden gibt es eine Wertung zuerst für die Parteien und dann für die Stände. Am Ende bekommt jeder Spieler zu seinen Punkten noch die Punkte für seinen Stand hinzu. Nach einem Jahr (Anfängerspiel), zwei Jahren (normales Spiel) oder drei Jahren (Expertenspiel) endet die Partie. Tja, was sich sehr interessant anhört, schleppt sich spannungsarm dahin. Die meisten Kartenrunden scheitern und jeder spielt eben, was die Karten hergeben. Der Einfluss wird den Spielern wohl ziemlich vorgegaukelt. Vielleicht haben wir aber auch ungewöhnlich schlecht gespielt oder etwas übersehen. Denke es braucht noch eine Runde für ein Urteil, aber Spiele die nicht sofort zünden haben es bei uns bekanntlich sehr schwer.
Als Absacker machten wir uns an Jeff's Hey Ho.
Er hat weniger Waren auf die Karten gepackt - das soll es erschweren, seine Reihen durchgängig fortzuführen. So ganz passte es aber noch nicht und so hat der Gute wohl noch etwas Arbeit vor sich.