Eigentlich war nicht zu erwarten, daß sich so kurz vor Weihnachten viel Publikum in die Spielwiese verirrt, aber das Gegenteil war der Fall. Die Geschenke sind gekauft und auch die Kühlschränke sind voll - die Ferien haben begonnen und ein großer Teil der arbeitenden Bevölkerung hat schon frei. So war schnell klar, dass Michael nicht mitspielen konnte und seine Gäste bewirten.
Wir testeten zunächst noch einmal Peers Immobilien-Poker. Inzwischen ist der Bietmechanismus noch interessanter. Schönes kurzes Spiel mit dem herrlichen Dilemma, welche Karten ich zum Bieten weggebe. Vor allem ist die scheinbar tollste Auslage auf den zweiten Blick gerne nicht ganz so gut. Das zu erkennen ist die Schwierigkeit.
Erstes "richtiges" Spiel war Sator Arepo Tenet Opera Rotas vom Kleinverlag Scribabs - Post Scriptum, der in Essen neben dem Lookout-Stand etwas untergegangen ist.
Jeder Spieler besitzt einen Zauberer, den er über Stege führt. Der Spielplan zeigt den "Höllenschlund", auf dem man die Stege verschieben kann. Jeder Zauberer muss vier Bücher seiner Farbe einsammeln, bevor das einem Mitspieler gelingt. Mit jeweils 6 Aktionspunkten pro Runde spielt man Bewegungs- und Rotationskarten aus, die einem diesem Ziel näher bringt. Außerdem gibt es noch ein paar sehr starke Karten, die nur einmal zur Verfügung stehen.
Das Material ist sehr stimmungsvoll, üppig und von toller Qualität. Die ersten Runden spielten wir allerdings völlig falsch: wir beachteten nicht, dass man mit den Karten nur bestimmte Teile bewegen und rotieren darf. Das beschleunigte natürlich den Ablauf gewaltig und so kann diese Partie noch nicht für einen endgültigen Eindruck (der so sehr mäßig ausfallen würde) herhalten.
Da ich mir sehr viel von Sutter's Mill versprochen und deshalb auch bestellt hatte, kam das als nächstes auf den Tisch. Die Spieler bewegen ihre Goldgräber, schürfen Gold und gewinnen Einfluss an den Gebäuden durch ihre Einflusskarten. Der Clou dabei ist, dass jeder Spieler selbst entscheidet, wann er in die "Abbauphase" wechselt und von da an seine Goldsucher sowie Karten vom Spiel entfernt. Punkte gibt es neben Gold nur für entfernte Karten. Alles was am Ende noch liegt bringt Minuspunkte.
Anfangs zieht man seine Leute umher, versucht etwas Einfluss zu gewinnen und Gold zu schürfen. Dabei ist das ständige Wechseln der Bonuskarten ziemlich nervig (haben wir auch sicher ab und zu mal vergessen). Spannend wird es erst, wenn der erste Spieler in die "Abbauphase" wechselt. Dann gewinnt das Spiel an Dynamik. Leider hat sich in das Spielende eine Krücke eingeschlichen: Was wenn nur noch ein Spieler Figuren auf dem Brett hat und immer noch Goldchips vorhanden sind? Möglicherweise haben wir hier auch etwas übersehn. So war es jedenfalls nicht der erwartete Knaller.
Da Peer aufbrechen musste, konnte ich mit Carsten mein Porto Carthago zu zweit testen. Wir benötigten gerade mal eine Stunde (inklusive Erklärung) und das Spiel macht durchaus auch zu zweit Sinn und Laune. Da die Aktionskarten oft sehr ungünstig auftauchten und ich meine Privilegien kaum nutzen konnte, war spätestens in der vorletzten Runde klar, dass Carsten das Ding heimschaukeln würde. Eine anderen Variante was die Kriegskasse betrifft werde ich demnächst noch testen.
Das war mal wieder etwas länger wie geplant, aber dafür kann ich jetzt allen ein frohes Fest wünschen.
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