Wir starteten mit einem fast schon Klassiker: Pfeffersäcke von Goldsieber. Es geht darum Handelsstationen zu errichten und sich Netzartig immer weiter auszubreiten und wenn nötig in einer Stadt die Handelsmehrheit zu erlangen, um lukrative Siegpunkte abzugreifen. Hat man die möglichen Aktionen verinnerlicht, stellen sich nur kurze Wartezeiten ein. Das cleverste ist der Mechanismus zum Geldverdienen. Hier zerreißt es einen förmlich: doch noch mal Geld nehmen, oder seinen Einfluss erhöhen. Wegverbindungen zwischen großen Städten sind teuer, aber sie sorgen für ein flottes Ausbreiten. Wer finanziell klamm ist, muss den billigen Weg über die Dörfer nehmen. Das mögliche Spielende ist genau im Auge zu behalten und unfertige Städte noch schnell zu werten.
Pfeffersäcke kann trotz seiner Jahre immer noch gefallen. Was damals an Komplexität und Originalität noch fast alleine war, müsste sich heute einer viel größeren Spielekonkurrenz erwehren.
Und so kommt es, dass man diese schöne Spiel nur noch selten anfasst.
Seit längerem konnten wir mal wieder die Blue Moon City errichten. Hier entwickelte sich ein sehr spannendes Rennen um die meisten Plätze auf der Säule. Immer noch ein äußerst gefälliges Spiel.
Als Neuheit sollte Keltis-das Kartenspiel unsere Aufmerksamkeit wecken: Mit den Handkarten sind in Keltis-gewohnter Weise Reihen zu bilden, dazu versucht man noch in der Tischmitte ausliegende Steinkarten zu ergattern. Immer wieder heißt es gut beobachten, wenn man eine Handkarte abwerfen will um "Zeit zu gewinnen", denn zu gerne bedienen sich die Mitspieler von den Abwurfstapeln. Die Punktevergabe ist wie bei Keltis sehr bösartig. Man muss gut überlegen, ob sich eine neue Reihe noch rechnet. Am schlimmsten kommen die minus 4 Punkte, wenn man gar keine Steinkarte bekommen konnte.
Keltis - das Kartenspiel kommt ohne den Schnickschnack des Brettspiels aus, ist aber letztlich nur ein fader Abklatsch des unerreichten Lost Cities für bis zu 4 Personen.
Da immer noch etwas Zeit war, versuchten wir uns an San Juan mit der Erweiterung aus der Alea Schatzkiste. Neu sind natürlich massig Gebäudekarten, wobei manche nervig überflüssig sind (Park, Wachstube) und andere wiederum für Abwechslung sorgen, wenn man das Grundspiel schon rauf und runter auswendig kennt. Die offen ausliegende Kathedrale sorgt für reichlich Druck, denn wer sie zuerst baut, mahlt zuerst... und das bringt Punkte für die großen Gebäude der Gegenspieler.
Etwas zweifelhaft wirken dann aber die Ereignisse der zweiten Erweiterung, die anstatt einer Rolle genommen werden können. Das entzerrt das spielerische Dilemma eine der 5 Rollen nehmen zu müssen. Dazu sind die meisten auch wenig sinnvoll, zumal der Spieler auf den Vorteil einer Rollenwahl verzichten muss.
Fazit: Nette Zierrat, aber nicht zwingend erforderlich. Das hervorragende Grundspiel wird komplizierter, aber nicht besser.
Neue Eindrücke zu Sumeria, Thunderstone und Lascaux gibt's hier!
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