Mittwoch, 13. Oktober 2010
Zielgerade...
Die ganze Woche über hatte ich weiter an meiner neuen Spielidee getüftelt und befand das Spiel nun für soweit, dass man es mit Menschen spielen konnte :-). Nachdem ich mich bei Monumento etwas verrannt habe und zuletzt nicht mehr so glücklich damit war (zumindest nicht so, dass es für eine Irongames Veröffentlichung 2011 in Frage kommt), soll es jetzt womöglich das neue Spiel richten. Zum Namen sage ich noch nicht so viel, nur er fängt mit "P" an und das Spiel passt thematisch wieder in die Antike. Die Spieler sind als Sklaven der Römischen Obrigkeit entflohen und scharen für sich nun weitere Unfreie um sich, der Römischen Unterdrückung zu trotzen. Das geht mit eigenen Truppen, Land, Schiffen, einem gewissen Maß an Wohlstand und für den Fall der Fälle kann man sich immer noch als Verräter heimlich wieder Rom zuwenden. Der Sieg hängt dann entscheidend davon ab, wie stark Rom bei Spielende wird. Das Spiel dauert gerade mal 30 Minuten. Es war noch zuwenig Einfluss auf die Macht von Rom vorhanden und die Spielrundenzahl war etwas sehr wenig, also packten wir die Karten für den fünften Spieler ins Deck und testeten noch einmal. Ich war doch überrascht, wie viel Spaß diese frühe Version schon machte. Ein paar Ideen sind noch zu investieren, dann könnte es was werden.
Zweites Spiel des Abends war Jeff's Modelleisenbahn. Ich kann kaum noch aufzählen, die wievielte Version wir heute vor uns haben, aber ich kann schon mal sagen, das ist jetzt das beste Modelleisenbahn ever. Sicher gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten (ich weiß nicht, ob man die Passagiere wirklich braucht...), aber ansonsten läuft die Sache jetzt schon zügiger auf den Punkt.
Danach musste ich mich verabschieden, während die bleibenden sich noch einem Absacker (ein Geschicklichkeitsspiel von Jeff) widmeten.
Für meinen Teil ziehe ich mich jetzt bis nach der Messe zurück und lasse mich auf der "After Essen Party" am 26.10. Wieder sehen.
Neue Eindrücke zu Langfinger
Übrigens (die Erste): Das Vorbestellfenster für Porto Carthago (mit kostenloser Beigabe der Hellas-Erweiterung und der (noch) geheimen Mini-Erweiterung für Peloponnes) ist nur noch bis zum 16.10. geöffnet, also ranhalten!
Übrigens (die Zweite): Seit heute ist der Status für Peloponnes auf "Ausverkauft"!
Dienstag, 5. Oktober 2010
Autorenfreie Zone
Nun ja, dafür sind drei meiner Essen-Erklärer da gewesen und das einzig vorhandene Porto Carthago Muster hat für eine Woche den Besitzer gewechselt.
Ich war zwar die Woche über kreativ und fleißig gewesen, aber meine neueste Kreation ist doch nicht ganz fertig geworden, als dass man sie aufs spielende Volk hätte loslassen können. Zu viele Details waren noch nicht konkret regelrelevant erfasst. Ich hoffe mal, dass es bis nächste Woche klappt.

Was macht man so kurz vor der Messe, wenn noch keine Neuheiten verfügbar sind? Genau - man spielt etwas "Älteres". So geschehen mit Le Havre, das seinerzeit an mir vorbei gegangen ist ob der horrenden Spieldauer (gerade in größerer Besetzung). Heute ergab sich die Chance einer Zweierrunde. Mein Gegenüber besaß bereits viel Le Havre Erfahrung und so war klar, dass ich kein echter Gegner sein kann.
Die Aktionsauswahl scheint ziemlich simpel: von einem Feld alle Ressourcen nehmen, oder ein Gebäude nutzen (das kann auch der Kauf eines neuen Gebäudes sein). Für all das braucht man die wertvollen Güter und später auch die veredelten Güter dazu (aus Eisen wird z. B. Stahl). So werden die verfügbaren Gebäude stärker und man entwickelt sich weiter, hat dadurch auch viel mehr Möglichkeiten. Den Überblick zu behalten, was wann am meisten Sinn macht, das ist die große Problematik. Die erste Spielhälfte ist man vor allem damit beschäftigt, die Nahrungsversorgung sicherzustellen, während man später vor allem wertvolle Gebäude baut und seine Waren veredelt. Nach genau 150 Minuten waren die 14 Runden für uns vorbei und mir schwante Böses, als ich die mindestens 20 Gebäude meines Gegners sah. Trotzdem war das Ergebnis mit 211 zu 238 knapper, als erwartet.
Verdammt viel Spaß hat's gemacht, wenn man sich darauf einlässt und den Alltag völlig ruhen lassen kann. Leider wird sich nicht oft die Chance bieten auf eine solche Runde.
Am Nebentisch ging dann auch die Porto Carthago - Runde zu Ende... klasse zu sehen, dass andere Leute mein Spiel spielen :-)
Samstag, 2. Oktober 2010
Weltpremiere die Zweite

Hintergrund, warum ich mich an dem Tag vom Autorentisch mit Jeff, Peer, Rolf und Günter abnabeln musste war der, dass vier meiner Essen-Erklärer vor Ort waren, um sich regelfest zu machen. Natürlich lief die Partie schleppend an, bis die Zusammenhänge durchblickt und Entscheidungen zügiger getroffen werden konnten. Einstimmiger Tenor: Porto Carthago ist besser als Peloponnes. Das vermag ich nicht voll zu beurteilen, aber auf jeden Fall besitzt es viel mehr komplexe Spieltiefe. Nach gut 2 Stunden wurde in einem spannenden Finish der Sieger gekürt.
Günter hatte die beiden Spiele dabei, für die er den Vertrieb von Indie Boards and Cards übernommen hat: Triumvirate und Haggis. Auf den ersten Blick sehr hübsch, aber von der Schachtelgröße kleiner als erwartet. Aber es kommt sowieso eher auf die innere Größe an und dazu kann ich noch nichts sagen.
Sonntag, 26. September 2010
"Welt"-Premiere...

Aber zunächst, als wir noch zu dritt waren, wurde Fresko mit allen Erweiterungen (natürlich) zum Besten gegeben. Die beiden anderen kannten das Spiel noch nicht und diesen Mangel galt es zu beseitigen. Ganz knapp sollte ich die Oberhand behalten aufgrund meiner größeren Barreserve. Jeff und Alfred waren sehr angetan und ich finde das Spiel immer noch richtig gut, sofern man es nicht allzuoft spielt.
Dann war es soweit: 4 Mädels aus Jeff's Jugendgruppe tauchten im Familienzentrum auf und da das brandneue BeWitched-Spiel gerade frisch konfektioniert wurde, schien es perfekt für die Runde zu siebt.
Worum geht's? Vier der Spieler führen ein kleines improvisiertes Stück auf, wessen Thema zufällig durch eine Karte bestimmt wurde. Zuvor bekommt jeder Mime eine Karte (1-4), welche die Wichtigkeit seiner Rolle ausdrückt und nach dieser Wichtigkeit gilt es möglichst zu agieren. Die anderen Spieler (in unserm Fall 3) schauen sich das ganze an. Nach einer Sanduhrlänge (60 Sekunden) ist Schluss und einer der Zuschauer ruft: “Freeze”. Jetzt müssen alle Mimen in der letzten Stellung innehalten.
Der Punktschlechteste hat zuerst die Chance, das Thema der Szene zu erraten. Dann wird eine bestimmte Wichtigkeitsrolle erwürfelt und jetzt müssen alle Spieler gleichzeitig versuchen den Mimen zu erraten, der diese Rolle ausgefüllt hat. Dafür gibt's Punkte oder eben auch nicht.
Nachdem mindestens ein Spieler 16 Punkte erreicht hat, ist Schluss.
Was soll ich sagen? Im Vorfeld wusste ich: das Spiel stresst mich mehr, als ein komplexer Strategiekracher. Wenn unter den Mimen das Eis erstmal gebrochen ist, schafft es eigentlich jeder, etwas darzustellen. Die Zeit ist so kurz, dass man nicht großartige Dialoge zum Besten geben muss.
Für Hans Peter Stoll, der in seiner Freizeit Improvilationstheater spielt ist diese Idee ein naheliegender Segen. Für Andrea Meyer, die vor allem ungewöhnliche, originelle und vor allem kommunikative Spiele liebt ist Freeze ebenfalls perfekt geglückt. Freeze ist ganz viel Spiel und ganz wenig Mechanik. Bei der Gruppe der 12 – 16 jährigen Mädchen hat Freeze voll gezündet und wollte eigentlich sofort gekauft werden. Bis zu 10 Spieler können am “bewitchten” Improvisationstheater teilnehmen und sorgt in der richtigen Runde für mordsmäßig Gaudi und Spaß.
Klar, dass grübelnde Strategiespieler nicht die richtige Zielgruppe sind, höchstens sie öffnen sich für ein sehr originelles Spielerlebnis.
Nach einer Absackerrunde Reibach & Co traten wir den Nachhauseweg an.
Dienstag, 21. September 2010
Essen wirft seine Schatten
Danach akquirierten wir noch ein Pärchen vom Nachbartisch um Rolfs Hans im Glück zu testen. Er hat nun die Glückssymbole um eines reduziert und den Schluss reformiert. Außer Mängeln in der Übersicht, die allerdings schwerlich zu beseitigen sind hakt nun nichts mehr - eine runde Angelegenheit.
Zum Schluss noch mit den Minen von Zavandor eine Neuheit von Lookout Games. Die Spieler schürfen nach Edelsteinen (Einkommen), um durch verdecktes Bieten Ansprüche auf die ausliegenden Karten zu erheben. Daneben gibt es noch Punkte zu ergattern und seine Errungenschaften aufzuwerten. Man muss schon genau aufpassen, wo sich ein Gebot noch lohnt und wo man eine Karte nicht mehr zu Ende entwickeln kann (= keine Punkte). Ganz Zepter-like kann man mithilfe bestimmter Karten bestimmte Bereiche punkteträchtig aufwerten. In Summe ein wenig kompliziertes Spiel mit schönem Geflecht und Tiefgang. Die Zavandor-Welt ist um einen würdigen Vertreter erweitert. Einzig die Handelsphase untereinander wurde bei uns eigentlich nie genutzt, was aber an unserer "Kommunikationslosigkeit" liegen konnte.
Donnerstag, 16. September 2010
Neues zum Neuen
Erste Nachricht: Die Peloponnes Hellas-Erweiterung ist endlich (mit Zweiwöchiger Verspätung) eingetroffen. Vorbesteller der "Expansion only" haben diese bereits, oder bekommen sie in den nächsten Tagen, so die Post will.
Zweite Nachricht: Porto Carthago wird definitiv erst direkt zur Messe präsentiert und den Vorbestellern direkt danach verschickt.
Neue Eindrücke zu Opera gibt's auch
Viele Grüße
Bernd
Mittwoch, 1. September 2010
Jeff ruft... und seine Jünger hören :-)
Nachdem wir ausgiebig Neuigkeiten ausgetauscht hatten, ging's auch gleich ans erste Spiel: Monumento.
Da wir zu sechst waren, beschränkte ich mich aufs Verwalten und Beobachten.
Eigentlich dachte ich, das Spiel sei fertig, aber wie so oft, wenn man diesen Gedanken hegt, tauchen doch einige Unzulänglichkeiten auf, vor allem die komplizierte Wertung kann so nicht bestehen bleiben.
Es gab allerdings so viele Verbesserungsvorschläge, dass ich den Stift zücken musste und auch gleich an die Arbeit mache.
Da wír inzwischen sogar zu siebt waren, und auch die Spielwiese bis zum letzten Platz gefüllt war (das schlechte Wetter zieht die Leute nach drinnen), schauten wir nun zu zweit zu (Jeff und ich), wie sich sein Modelleisenbahnspiel entwickelt. Ich hatte das Spiel ja bereits in jeder Entwicklungsstufe getestet und deshalb wollte ich den Neulingen den Vortritt lassen.
Irgendwie machten die letzten Änderungen das Spiel weder einfacher, noch schneller. Umso mehr störte in voller Besetzung die nicht vorhandene Interaktion und den geringen Einfluss.
Mir fällt aber momentan auch keine Verbesserung ein, bin aber sicher, dass Jeff da noch was im Hinterkopf hat.
Schwupps, war es auch wieder Zeit den Nachhauseweg anzutreten.
Außerdem mit kleiner Verspätung das Ende der Porto Carthago Entstehungsgeschichte.
Neue Eindrücke zu Freya's Folly
Montag, 23. August 2010
Porto Carthago Cover und Vorbestellungen
Außerdem ist der Onlineshop für Vorbestellungen geöfnet.
... und weitere Eindrücke zu Hansa Teutonica gibt's auch noch.
Mittwoch, 18. August 2010
Tag der "kleinen" Spiele
Wir starteten mit Peers Kolibri. Man nimmt von einer Auslage immer zwei Plättchen. Maximal eines davon darf man hinter seinem Sichtschirm sammeln. Mit dem anderen Plättchen versucht man seine "Kolibriart" zu pushen. Das Spiel greift das gerne genommene Dilemma auf: ich will eigentlich etwas sammeln, was ich gleichzeitig pushen möchte. Das Spiel dauert nur 20 - 30 Minuten, weckt allerdings nur wenig Emotionen.
Ganz anders das nächste Spiel, von dem ich den Namen schon wieder vergessen habe (aber das Spiel wird sowieso anders heißen, sollte es noch veröffentlicht werden).
Ich möchte nicht zuviel verraten, aber was Peer hier gezaubert hat, ist wirklich klasse: vom Regelaufwand im Verhältnis zum Spielspaß/Spieltiefe vergleichbar mit dem ebenfalls tollen Big Points. Hier sind nur noch Nuoncen zu glätten... Sehr schön!
Nach gefühlten tausend Testrunden war es einmal mehr Zeit für Pergamemnon. Das Schwierigste, jetzt wo die Regeln nahezu stehen ist das Austarieren der Völker. Zum ersten Mal hatten wir eine Spannung, die offen ließ, wer das Spiel für sich entscheiden sollte. Bei diesen drei Völkern (Hellenes, Egyptians und Carthagians) stimmt die Balance wirklich.
Montag, 16. August 2010
Porto Carthago - Die Geschichte geht weiter...
Mittwoch, 11. August 2010
Französisches TV-Team
Wieder einmal waren wir „nur“ zu dritt. Da Günter für Michael am Tresen Vertretung machte, spielte er zumindest die erste Runde noch mit.
Jeffs Modelleisenbahnspiel sollte es sein. Er hatte bereits im Vorfeld des Autorentreffs in Göttingen einiges modifiziert und danach weitere Änderungen vorgenommen. Trotz aller Versuche das Spiel zu vereinfachen, besitzt es noch etliche Regeldetails – eigentlich zu viele für das was es bietet. Aber ich verstehe sehr gut, dass man als echter Spieler an einem gewissen Maß an Komplexität festhalten will. Ich tue mich selbst schwer, einzusehen, wenn etwas überflüssig ist. Aktuell gab es in der Form vor allem zu wenig Bewegung auf dem „Waggonmarkt“. Mal sehen, was uns da weiterhin erwartet.
Als nächstes waren die beiden (Rolf und Jeff) immer noch nicht müde mein Pergamemnon ein weiters Mal zu testen. Die Spieldauer passte jetzt, allerdings gibt es immer noch zu viele Gefechte ohne Sieger, die das Spiel nicht voranbringen, abgesehen vom Austarieren der einzelnen Völker und Kreaturen... das scheint der größte Brocken zu werden. Ideen sind natürlich im Hinterkopf.
Während wir spielten, hatte sich eine Gruppe von Franzosen breitgemacht und wollte mit ihrer fetten Kamera einen Filmdreh starten. Zum Glück blieben wir drei davon verschont und Günter musste „herhalten“, was er glaube ich gerne gemacht hat. Er erzählte denen was übers Spieleverlegen, über das Autorentum, über mehrere seiner Spiele (vor allem Kahuna und Packeis am Pol) und schließlich über die traditionelle Deutsche Spielelandschaft. Die Franzosen machten einen interessierten Eindruck, allerdings auch einen ziemlich unwissenden – genauso unwissend, wie meinereiner zu den Hintergründen der Aufnahmen. Vielleicht klärt sich das ja noch auf.
In der Zwischenzeit kam noch einmal Jeffs Netherland Kartenspiel auf den Tisch. Nach ein paar Änderungen zu letzter Woche, wollte dieses Mal die eigene Auslage nicht kleiner werden, was zur Folge hatte, dass die Karten fast ausgingen und das Spiel zu 50 % seiner Möglichkeiten beraubt wurde. Ich denke, hier lässt sich leicht Abhilfe schaffen.
Montag, 9. August 2010
Dienstag, 3. August 2010
Testen für den Verlag
Wir (Jeff und ich) bekamen den „Auftrag“ noch einmal Artifact zu testen, bevor es irgendwann (?) veröffentlicht wird. Vom Verlag kamen Änderungsvorschläge, die es galt auszuprobieren. Das Spiel gewinnt dadurch an Tiefe, allerdings nimmt auch die Spieldauer zu. Uns fiel dabei noch eine bedenklich starke Kombination auf und eine zu schwache Aktion, ansonsten gibt es nichts groß zu bemängeln.
Bin gespannt, was der Verlag für ein Feedback gibt und wann es dann soweit sein soll mit der Veröffentlichung.
Als nächstes testeten wir noch einmal mein Pergamemnon. Die Änderungen seit letzter Woche wirkten sich positiv aufs Spiel aus, allerdings gibt es noch ein paar Dinge, die es zu entschlacken gilt, dass man sich wirklich aufs Spielvergnügen konzentrieren kann und nicht ständig Verwaltungs- und Regelfragen stellen muss.
Da Rolf los musste, testeten wir noch Jeff's ganz neues Netherland – The Cardgame zu zweit. Leider war es vom Ablauf her wenig aufregend. Ganz OK, aber nichts Besonderes. Des weiteren ist es regeltechnisch so zwischen gut und böse... will sagen für ein einfaches Spiel zu kompliziert und für ein strategischeres Spiel zu Fleischlos. Mal sehen, in welche Richtung es jetzt geht.
Montag, 2. August 2010
Porto Carthago - Die Geschichte geht weiter
Außerdem gibt's neue Eindrücke zu Jäger und Sammler, sowie dem Fabrikmanager.
Donnerstag, 29. Juli 2010
Einsam zweisam
Nun gut. Wir wollten die Zeit trotzdem nutzen und starteten mit einem sehr einfachen Deduktionsspiel von Peer, bei dem es gilt zwei von drei verdeckten Karten des Gegners rauszubekommen. Mithilfe der Handkarten grenzt man die Werte ein, bis man glaubt es zu wissen. Wirklich toll, wie man mit solch einfachen Mitteln ein schönes Spiel kreieren kann, das selbst mir, als "Deduktionsspielgegner" gefallen hat. Nur leider taugt die Idee wohl nur als "print'n play" Spiel. Welcher Verlag würde schon ein Spiel mit 20 Karten auf den Markt werfen?
Zum Glück war Michael ein wenig von seinen Ladengeschäften abkömmlich, sodass wir zu dritt mein Pergamemnon testen konnten.
Ich hatte das Spiel wesentlich interaktiver gemacht und dafür gesorgt, dass es nun richtige Duelle gibt. Leider war noch zu wenig Gold im Umlauf, dass man sich nicht die mächtigen Kreaturen leisten kann. Hier gilt es noch zu feilen.
Peer hatte noch ein größeres Spiel dabei, welches in Irland angesiedelt ist. Die Idee für ein solches Spiel hatte er schon lange, aber erst jetzt fanden sich interessante und funktionierende Mechanismen. Der Grundmechanismus ist ein typischer Peer: wir steigern mit Karten um einen lukrativen Platz auf dem Feld, aber auch die unterlegenen Spieler bekommen etwas. So ist kaum ein Bereich gänzlich zu vernachlässigen. Die Ansätze sind durchaus vielversprechend, wenngleich etwas das "Besondere" fehlt und die Wertungen das Spiel jedes Mal in die Pause schicken.
Mal sehen, ob nächste Woche wieder volleres Haus in der Spielwiese herrscht.
Hier gibts noch neue Eindrücke zu Ra - Das Würfelspiel.
Montag, 26. Juli 2010
Neues zu Porto Carthago
Wie versprochen gibt es hier wieder Infos zur Entstehungsgeschichte von Porto Carthago!
Montag, 19. Juli 2010
Wann ist ein Spiel ein gutes Spiel?
Angeregt von einer der Interviewfragen, die uns beim Filmdreh letzte Woche gestellt wurde möchte ich diese Frage einmal aufgreifen.
Wann ist ein Spiel ein gutes Spiel?
Eine Frage, die gar nicht leicht zu beantworten ist.
Einer der beiden interviewten meinte: wenn ein Spiel eine breite Zielgruppe anspricht und sich dementsprechend gut verkauft, dann ist es ein gutes Spiel.
Dem möchte ich weitestgehend wiedersprechen. Dann müsste alles, was sich in den Charts tummelt auch gute Musik bzw. sein. Im Falle der Musik ist es aber oft nur "Wegwerfware".
Wenn sich ein Spiel gut verkauft, dann würden vor allem Mensch ärgere dich nicht, Monopoly und Risiko gute Spiele sein, also Spiele, die ein wirklicher "Spielerkenner" eher belächelt.
Man muss die Frage einmal anders angehen, nämlich aus Sicht einer jeden Zielgruppe:
Für den "Feierabendspieler" ist möglicherweise wirklich ein "Roll and Move" Spiel ein gutes Spiel, denn er will nicht auch noch in seiner Freizeit viel denken und ist froh, wenn ihm das Spiel sagt, was er zu tun hat. Ihm geht es weniger ums Spiel an sich, als eher um das Zusammensitzen und nebenbei Quatschen. Dieser Spielertyp ist damit auch rundherum glücklich, wird aber auch seltenst Interesse haben, seinen Spielhorizont zu erweitern.
Für den Taktiker muss ein gutes Spiel viele Möglichkeiten bieten, sich zu entfalten, viele Wege zum Ziel und durch ein variables Setting langen Spielspaß garantieren. Dabei kaum einen Glücksfaktor, damit alles von der eigenen Entscheidung abhängig ist.
Und es gibt gute Spiele für die Spieler dazwischen, also den "Familienspielern", die sich ein gewisses Maß an Entscheidungsfreiheit wünschen, die gerne eines der vielen Spiele des Jahres auf dem Tisch haben, die auch ein Carcassonne, Siedler von Catan und Dominion nicht überfordert.
Also halten wir abschließend fest, dass fast jedes Spiel für die richtige Zielgruppe ein gutes Spiel sein kann, genauso kann fast jedes Spiel für die falsche Zielgruppe ein schlechtes Spiel sein. Objektiv schlechte oder gute Spiele gibt es daher kaum, solange wie Spaß nicht wirklich messbar ist und sich Gott sei dank auch nicht am Reißbrett auf Kommando kreieren lässt.
In diesem Sinne… eine schöne Woche und beinahe hätte ich's vergessen: Zwei kleine Grafiken für Porto Carthago stehen bereit.
Dienstag, 13. Juli 2010
TV Berlin
Diesen Montag sollte wie angekündigt ein Filmteam seine Zelte aufschlagen, uns beim Spielen filmen und zum Thema Spiel/Spiele erfinden ein paar Fragen stellen. Aus dem Grund waren auch Günter Cornett und Mario Coopmann vor Ort, dazu noch Rolf und sein Patenkind Jonas, sodass wir eine illustre 5er Runde hatten. Wir starteten mit Günters (und Peers) "Indienspiel". Immer noch werden kleinere Änderungen getestet. Nach der Partie fragte das Filmteam nach unseren Meinungen zum Spiel... Vielleicht dauert das Spiel zu fünft einen Tick zu lange, vielleicht muss man zu viel Überblicken, vielleicht hat man zu wenig Einflussmöglichkeiten, aber vor allem Günter (und der potentiell interessierte Verlag) ist gefragt, in welche Richtung das Spiel tendieren soll.
Danach sollte noch ein kurzes Spiel (gerne etwas fertiges) gefilmt werden, also kam Zack und Pack auf den Tisch, um den Zuschauern etwas Action zu demonstrieren nach der ruhigen Denkaufgabe zuvor.
Danach gab es die beiden Interviews mit Günter und Mario (ich konnte mich mit Erfolg drücken, bin ich doch ziemlich medienscheu, außerdem war zu den Fragen schon alles gesagt, nur nicht von jedem). Bin mal gespannt, wie das jeztt zusammengeschnitten wird, denn von knapp 3 Stunden sollen nur 3 Minuten übrig bleiben.
Als Absacker testeten wir noch mein Caledonia, das dieses Mal leider gar nicht zündete, aber das macht nichts, denn nur so werden die wahren Schwächen des Spiels aufgedeckt.
Schon um 22 Uhr ging es heimwärts, denn bei der Hitze war in der Spielwiese auch sonst gar nichts los...
Montag, 12. Juli 2010
Mehr zu Irongames goes Essen
Dienstag, 6. Juli 2010
Erste Infos Irongames goes Essen 2010
Jeden Montag werde ich ein weiteres Stück der Entstehungsgeschichte posten.
Zum ersten Teil geht's hier: