Nachdem alle Bekannten begrüßt waren ging’s los mit Notre Dame. Was soll ich sagen: das Spiel ist ein Kracher! Kein richtiges Schwergewicht, aber es verlangt ständig schwerste Entscheidungen zu treffen um in einem absoluten Mangelspiel (alles ist irgendwie wichtig) die Oberhand zu behalten. Der Einsetzmechanismus ist so was von simpel, effektiv und schlichtweg genial – warum ist da vorher noch niemand drauf gekommen?
Guatemala Cafe war das nächste Spiel. Im Vorfeld gab es vor allem im Spielbox Forum haufenweise euphorische Meinungen zu dem Spiel. Leider konnten die hohen Erwartungen nicht erfüllt werden. Sicher, das Bewegen des Einkäufers und erwerben der Teile macht schon Spaß. Zu sehen, wie sich der Plantagenspielplan langsam füllt ist dank des phantastischen Materials ein Augenschmaus. Sobald es dann aber mehr und mehr ans Punkten geht ist der Spaß vorüber und es kommt nur noch darauf an wer im richtigen Moment an die Reihe kommt. Dieser Schluss zerstört den Spielspaß nahezu komplett und zurück bleiben ratlose Gesichter.
… noch mal Notre Dame…
Danach war es uns nach etwas lockererem: Fangfrisch von Queen Games. Vor 2 Jahren in Rieneck hatte ich doch tatsächlich den Prototypen gespielt. Das Spiel hat sich kaum verändert – anstatt zu rufen gibt es jetzt eine Klingel zum Draufhauen um sich ein Angebot zu sichern. Das Material – vor allem die Grafik ist irrsinnig schön und witzig. Das Spiel auch recht schnell durchgespielt. Dafür besitzt es die richtige Spieltiefe. Fische ersteigern, sammeln und zu einem möglichst guten Kurs wieder verkaufen. Man lässt sich nur oft dazu verleiten gutes Geld für zu wenig Fisch auszugeben. Gerne klauen einem die lieben Mitspieler die besten Stücke auch noch weg. Das Spiel hat leider einen Haken: wenn keiner mehr mindestens 10 Euro hat könnte man beliebig viele Fischkarten aufdecken – keiner könnte diese erwerben. Die Regel schweigt sich zu dem Punkt leider aus.
… noch mal Notre Dame …
Da Da sich unsere Runde mittlerweile gefunden und gefestigt hatte, wollten die anderen endlich einen meiner Prototypen sehen und spielen: Legato Andalusi kam auf den Tisch. Leider hakte die Versteigerung ein paar Mal, die Übersicht ist schwer zu behalten und der Einfluss ist doch sehr gering. Ich weiß nicht, ob es sich lohnt daran weiter zu arbeiten. Der Spaßfaktor hielt sich dann noch unter der „Nett-Marke“.
Ein Spielereicher erster kompletter Tag geht zu Ende.
Der nächste Morgen wurde eröffnet von einer Runde Jenseits von Theben. Ein Spiel, das zu Recht die Spielerfraktion spaltet. Einerseits ist das Thema hervorragend umgesetzt und der Mechanismus mit dem Zeitstein wirklich genial – andererseits kann einem das Pech dermaßen das Spiel versauen… spätestens wenn man das erste Mal von 10 Schatzplättchen nur 2 Minifundstücke aushebt senken sich die Mundwinkel. Ich würde es wohl nochmals mitspielen, aber zu Befallsstürmen reißt mich das Spiel nicht hin.
Danach sollte ich nach Notre Dame den zweiten Neuheitenkracher spielen: Wikinger von Hans im Glück. Das Spiel wartet mit einem feinen Geflecht von Landschafts- und Personenmanagement auf und dazu besitzt es noch einen Spannungsgeladenen Mechanismus, der genial die Preise für ein Plättchen samt Figur steuert. Ein Klassespiel, dem wir sofort eine Revanche folgen ließen.
Hermagor war danach dran – ein ebenso tolles Spiel, das leider viel zu selten auf dem Tisch landete.
Nachdem ich Alchemist schon kannte, wollte ich es den anderen auch näher bringen und dabei natürlich auch sehen, ob es nach einer weiteren Runde immer noch so gut ist, wie ich es beim ersten Spiel befunden hatte. Es bleibt ein sehr solides Spiel – kein Überflieger, aber sehr gute Kost. Es war ein Vorteil, dass ich bereits wusste, worauf es bei dem Spiel ankommt und wie man es schafft ordentlich zu punkten. In meinem ersten Spiel saß ich auch noch ein wenig hilflos am Brett.
Factory Fun hatten wir in Essen 2006 verpasst, aber nach den guten Meinungen und Kritiken konnte es jetzt endlich einmal gespielt werden. Wenn man die Teile das erste Mal sieht raucht einem schon ganz schön die Birne und alles schaut recht chaotisch aus. So braucht es eine Weile, bis man einen gewissen Blick dafür bekommt welche Maschinenteile man sich am besten schnappt und in seine Maschinenhalle einbaut. Kein schlechtes Spiel, aber es braucht noch weitere Partien um nicht solch einen Quatsch zu konstruieren.
So kamen wir langsam zum Ende für diesen Tag, damit wir für den Donnerstag ausgeruht ins Tichuturnier starten konnten.
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