Montag, 2. Dezember 2013

Neues und Älteres in neuer Umgebung

Nachdem mir das Spielefest in der Urbanstraße so gut gefallen hat, wollte ich dort mal zum wöchentlichen Treffen aufschlagen.
An 3 Tischen wurde gespielt und fürs leibliche Wohl war ausreichend gesorgt.

Wir starteten mit Yunnan, dem Erstlingswerk von Westpark-Gamer Aaron Haag.
Wir platzieren unsere Leute in den verschiedenen Häusern, um dafür etwas zu erhalten. Wer es besonders billig will, läuft Gefahr überboten zu  werden. Nicht eingesetzte Personen dürfen sich zur Tee-Ernte aufmachen. Je weiter die Provinz entfernt ist, desto höher fällt der Ertrag aus. Doch zu beachten ist, dass man eine durchgehende Verbindung haben sollte, sonst gehen Teile der Erträge verloren. Jede Runde darf man von seinem aktuellen Ertrag beliebig viel in Punkte umwandeln. Werden 80 Punkte erreicht, endet die Partie, wobei nicht unbedingt dieser Spieler auch gewonnen hat.

Was man anfangs noch nicht realisiert, ist die Geschwindigkeit, mit der das Spiel vorangetrieben wird. Wenn man nach 3 Spielrunden nur ein paar wenige Punkte besitzt, hat man keine Vorstellung, wie man jemals auf 80 Punkte kommen soll. Ein probates Mittel, um zu Geld zu kommen, ist die Bank. Je nachdem, Wie viel Geld die anderen Spieler ausgeben, ist die Bank mehr oder weniger ergiebig, allerdings ist das Spiel mit der Bank recht langweilig, weil man in der Runde außer Reisen nichts weiter unternimmt. Ein Element, das nicht jedem zusagt ist das Verdrängen anderer Spieler durch einen Einfluss-stärkeren Spieler. Hier war bereits nach 2 Runden ausgiebiges Aufstöhnen zu vernehmen. Das Vorgehen der Spieler verläuft äußerst unterschiedlich - es gibt viel zu Beachten, gerade auch den Provinzkommissar und die Spielreihenfolge, aber es gibt auch äußerst viel zu entdecken. Mich hat das Spiel sehr überzeugen können, wobei mir auch Elemente zwiespältig vorkommen: Bei Spielende kann ich erst alles durch zählen, was jeder Spieler an Punkten besitzt und dann vielleicht selbst entscheiden, ob ich Schluss machen will. Andererseits ist gerade dieses Element auch wahnsinnig spannend.

Ich könnte ziemlich leicht gewinnen, weil ich 'antizyklisch' gespielt habe: zuerst Einfluss und niemals ganz weit gereist, dabei meist am wenigsten verdient = bester Platz in der Reihenfolge, in 2 Runden (wo die Mitspieler über viel Geld verfügten) die Bank besucht und sämtliche Einnahmen in Punkte umgewandelt. Problem: die Gewichtung der Bank ändert sich mit den Spielerzahlen Bei uns zu fünft war dort sehr viel abzugreifen - zu dritt eher nicht. Hier vermisse ich eine Anpassung. Die viele Rechnerei und die Verwaltung der vielen Rundenphasen wurde ebenfalls bemängelt, weil es den Spielfluss hemmt. Trotzdem reicht mir das Erlebte, um auf weitere Partien gespannt zu sein.

Zweites Spiel des Abends war Hanabi, dem ich zwar die Originalität bescheinige, allerdings das Spiel für mich nun abgewählt habe, ob des subtilen Hinweisgebens. Die verwischte Grenze zwischen erlaubten und verbotenen Tipps gefällt mir absolut nicht.

Irgendwie landete plötzlich Das Geheimnis der Abtei auf dem Tisch. Ein Spiel, das vor allem von der Atmosphäre und vom Material lebt. Die Fragerei und 'Kombiniererei' machen mir überhaupt keine Freude.

Da wir noch Zuwachs bekamen, war eine Runde Ohne Furcht und Adel der logische Absacker. Immer noch ein hervorragendes Spiel, wenn man mal eine Runde nicht gemeuchelt wird.

Schön war's - ich komme sicher wieder, wenn es sich ergibt.

Neue Kinokritiken zu Die andere Heimat und Exit Marrakech

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