Das Kino International bietet zwei prämierte Filme im Doppelpack: "Spielzeugland" (gewann den Oscar für Kurzfilme) und "Alle Anderen" (Gewinner des Silbernen Bären der Berlinale 2009). Dazu gibt es vorher offizielle Ehrungen für die Regisseure und eine gelungene Anmoderation... Aber können die Filme auch halten, was sie versprechen?
Alle Anderen
"Alle Anderen" erzählt die tragikomische Geschichte von Gitti und Chris, einem wirklich ungleichen und ungewöhnlichen Paar, welches seinen Urlaub auf Sardinien verbringt. Endlich finden die beiden Zeit sich all die Dinge zu sagen und zu fragen, für die der Alltag keine Zeit lässt. Die Beziehung wird ins Kleinste zerredet, aber was sich liebt, das neckt sich - So wird sich gestritten und im nächsten Moment wieder geliebt. Pep kommt in die Geschichte, als dem Paar "zufällig" ein Bekannter mit seiner Frau (Er beruflich höchst beschäftigt und sie schwanger und etwas treudoof) über den Weg läuft. Auf einem Treffen wird klar, wie langweilig normal die Anderen doch sind.
Da eine wirkliche Geschichte kaum erzählt wird, stellen sich gerade gegen Ende Längen ein. Die brillanten Hauptdarsteller (vor allem die aufgedrehte Birgit Minichmayr) retten das Script durch Action und Wortwitz. Leider haben die ganzen Vorschußlorbeeren (zu) hohe Erwartungen geschürt, die nicht gehalten werden.
Spielzeugland
dreht sich um eine Mutter, die verzweifelt auf der Suche nach ihrem Sohn ist, der möglicherweise mit jüdsichen Nachbarn in ein Konzentrationslager gebracht wurde, weil ihm erzählt wurde, daß sie in das "Spielzeugland" fahren würde, in das er unbedingt mitfahren wollte. Wie aktuell beim "Jungen im gestreiften Pyjama" beschäftigt sich "Spielzeugland" mit dem Holocaust aus Kindersicht. Man fragt sich zunächst, wieviel Story in 13 Minuten möglich ist - eine ganze Menge. Die Freundschaft, die weder Rassen noch Politik kennt ist unzertrennlich. Die Schluss-Sequenz ist alleine schon den Oscar wert.
1:0 für den Oscar :-)
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