Donnerstag, 30. Juni 2011
Aus zwei mach eins und aus 6 mach zwei :-)
Zweites Spiel des Abends war Pergamon. Die andern kannten das Spiel noch nicht, aber aufgrund der schlanken Regeln war man schnell im Geschehen. Es bewahrheitete sich wieder einmal: wer die erste halbwegs große Ausstellung abhält, gewinnt. Glücklicherweise war ich es dieses Mal :-)
Leider musste ich bereits jetzt zurück nach Hause, aber es kamen noch weitere Leute, sodaß ich nicht Schuld an einer Auflösung gewesen bin.
Montag war ich wie so viele spielebegeisterte gespannt, wie die Entscheidung der Jury zum SdJ und KdJ ausfallen würde.
Kennerspiel wurde wenig überraschend 7 Wonders. Alles andere käme einem Skandal gleich, da dieses Spiel schon vor Essen 2010 die Massen begeistern konnte und konstant im Gespräch war. Nichts gegen Strasbourg und Lancaster, die ich für solide, aber nicht überragend halte, aber in diesem Jahr hätte kein anderes Spiel eine Chance gehabt.
Das Ergebnis des "roten" SdJ war da schon weitaus weniger klar. Dass es jetzt Qwirkle wurde ist nachzuvollziehen, auch wenn ich persönlich eher zur Verbotenen Insel tendiert hätte und z.B. Blockers für das bessere abstrakte Legespiel halte. Asara wäre die uninspirierteste Wahl und so kann man zufrieden mit dem Job der Juroren sein.
Montag Abend dann Jeffs letzter Autorenabend, bevor er mitsamt Familie für 3 Monate in den USA verschwindet.
Trotz der Autorenflut und der vielen Testspielkandidaten konnten wir mit Chrome X starten, das von Peer und mir erdacht wurde. Wir hatten es vor kurzem vom Verlag zurückbekommen und ich wollte sehen, wo es möglicherweise noch Probleme gibt... Zu lange ist unsere letzte Testrunde her.
Siehe da, die Probleme sind vor allem am Anfang das Verstehen der Zahnradnutzung, beim Bieten und beim "Schritte kaufen". Jerome hatte den Dreh am besten raus und gewann recht deutlich.
Danach ein kurzes abstraktes Spiel (Quadrato) von ? (mir ist mal wieder der Name entfallen... Wenn jemand so selten auftaucht).
Auf einem 8 x 8 Plättchen großen Feld versuchen 4 Spieler jeweils die diagonal gegenüberliegende Ecke zu erreichen. Die Plättchen zeigen alle 4 Farben, dürfen aber nur an der für den Spieler passenden Farbe betreten werden. Ein Plättchen darf gedreht werden und besetzte Plättchen sind tabu.
Anfangs schien der Mechanismus ziemlich genial zu sein, allerdings offenbarten sich schnell einige Schwächen. Wenn sich 2 Spieler blockieren, gewinnt auf jeden Fall ein anderer. Hier gibt es überhaupt keine Möglichkeit, halbwegs schnell einen anderen Weg zu finden, denn man gibt dem Gegner den Weg frei. Nette Ansätze und es gibt auch eine Variante für 2 Spieler, die sehr taktisch sein soll.
Den Abschluss bildete Jeffs "Minenwürfelspiel", das ehemals Dragondice hieß. Das Grundprinzip ist geblieben, im Detail allerdings deutlich abgespeckt und auch die Spieldauer ist gesunken. Leider hat darunter auch der Spielreiz gelitten und so spielte man ziemlich emotionslos vor sich hin.
Mach's gut Jeff, bis in 3 Monaten!
Mittwoch, 22. Juni 2011
Vier Spiele...
Zum letzten Mal vor den Ferien und auch vor seinem großen Urlaub, tauchte Peer in der Spielwiese auf. Mit Rolf, Sebastian und Johannes, waren wir schnell zu fünft.
Johannes wollte uns noch einmal sein Käthe Kollwitz - Laufspiel vorstellen. Die Bewegung wird jetzt über einen Würfel gesteuert, was sehr schnell zu einer belanglos, zufallsgesteuerten Angelegenheit werden sollte. Nur wer zufällig auf Karten- oder Kunstwerkfelder kommt, dem bieten sich fortan (geringste) Optionen.
Wir haben unsere Kritik und Verbesserungsvorschläge geäußert und weiter ging's mit Peers La Conquista. Das Spiel war ja bei den vorangegangenen Tests schon sehr positiv aufgefallen. Jetzt wurden die Wertungen geändert, was von der Sache her noch mal eine Verbesserung darstellt, wenn auch nicht ganz ausgewogen. Einziges Problem ist und bleibt die Übersichtlichkeit, aber der ist mit optimalerem Material und einem übersichtlicheren Spielplan abzuhelfen.
Nicht nur bei Jeff ist es so: ein paar Tage krank geschrieben, und schon kann man eine neue Spielidee präsentieren: mein neues Pannonia führt uns in die einstige Römische Provinz (dem heutigen Ungarn). Wir versuchen Aufträge zu erfüllen und negative Ereignisse (wie das Einfallen der Hunnen) abzuwehren. Dafür stehen uns Personen zur Verfügung. Später auch noch besser ausgebildete Personen.
Nach meinen Selbsttests lief die Runde doch anders, als ich vermutete, sodass noch Nachbesserungen nötig sind. So ganz aussichtslos und für die Tonne scheint das Machwerk also nicht.
Da nun auch noch Rolf gehen musste, zeigte ich Sebastian mein Pergamemnon, nach PAX das zweite Spiel, das kurz vor der Veröffentlichung steht. Das Schicksal ergab den Kampf Ägypten gegen Rom. Dadurch, dass ich den letzten Angriff parieren und die finale Kreatur anwerben konnte, war die Niederlage der Römer besiegelt.
Kleine Nachbesserungen sind noch nötig, aber dafür bleiben noch ein paar Wochen Zeit.
Dienstag, 7. Juni 2011
Die doppelte Spielwiese
Das Interview war mithilfe eines Voicerecorders schnell gemacht, allerdings begann sich draußen ein heftiges Gewitter zusammenzubrauen, und das, wo ich mit dem Fahrrad unterwegs war. Kurz danach öffnete schon der Himmel seine Schleusen und wir überbrückten die Zeit mit einer Runde R-öko - das ich wohl zu gut erklärt habe, denn der letzte Platz war mir sicher.
Inzwischen hatte der Wolkenbruch aufgehört und ich konnte den Rückweg antreten, um 19 Uhr wieder zum Autorentreffen zu Erscheinen. Hätte die Zeit auch komplett inner Spielwiese aussitzen können, aber ich hatte meine Prototypen nicht dabei und wollte zu Hause auch noch etwas erledigen.
Peer kündigte sich an, und mit Dirk und Julian tauchten zwei Neuautoren auf, die Gamedesign studieren und ebenfalls ihr Projekt vorstellen wollten. Jerome und Sebastian trudelten ebenfalls ein und so hatten wir eine unerwartet große Runde.
Peer hatte ein neues Spiel zum Testen: Der Krieg der Welten. Die Spieler haben die Aufgabe Angriffe der Außerirdischen von bestimmten Bezirken Englands fern zu halten - und zwar möglichst von denen, wo sie eine Karte besitzen. Dazu gilt es in mehreren Kartenstichrunden die höchste Karte zu legen. Die niedrigste Karte wird bestraft. Der Mechanismus, wie die Karten zur Verfügung stehen ist super gelungen. Beim Spiel selbst hakt es noch an ein paar Stellen, aber im Grunde machte das Spiel einen runden Eindruck.
Die beiden Studenten bauten danach ihr Spiel auf. Der Arbeitstitel lautet Verhext, allerdings will der absolut nicht zu einem sehr abstrakten Spiel passen: Die Spieler erkunden einen anfangs verdeckten Plan und versuchen 4 Punkte zu erreichen bzw. Einzusammeln, um dann damit das Zielfeld zuerst zu erreichen. Daneben kann man Karten einsammeln, die einem Vorteile bringen, von Minen gesprengt werden und negativen Ereignissen ausgesetzt sein. Das Spiel hatte durchaus seine Reize, allerdings gestaltete sich das Endspiel problematisch, wenn alle verhindern wollen, dass ein Spieler nicht gewinnt. Dann gibt es für die opfernden Spieler keinen Spielfortschritt mehr. Wir diskutierten noch eifrig über das Spiel und die beiden machten sich reichliche Notizen.
Es war noch nicht allzu spät, sodass ich mein Pax (vormals Partacus) noch einmal testen konnte und tatsächlich tauchte noch eine Regelfrage auf, die ich bisher in den geschriebenen Regeln noch nicht erwähnt hatte - von daher war es ein sehr wichtiger Test. Rom unterlag denkbar knapp, was mir den Sieg bescherte, denn ich setzte voll auf den Spielersieg :-)
Freitag, 3. Juni 2011
Schwaben und andere Weltbürger
Es ist schon klasse, wie viele Leute manchmal zur Autorenrunde auftauchen. Dietmar Stadler aus dem Schwabenländle hatte sich ja schon angekündigt, aber außerdem sollten 2 weitere weitgereiste Gäste zum ersten Mal anwesend sein... Das bedeutet für den Autor selbst: zuschauen, aber das ist für die Beobachtung des Spielgeschehens sowieso besser.
Ich hatte mein Aral'sk komplett überarbeitet, gestrafft und besser (so hoffte ich) gemacht. Zumindest die Sache mit der Spieldauer war nun OK, aber wenn 3 von 5 Spielern weniger Geld am Ende durch stetiges Agieren auf der Hand halten, als ob man nichts tut, dann ist das sehr bedenklich. Na ja - enttäuschend könnte man sagen.
Ich glaube, das Spiel braucht jetzt einmal etwas "Liegezeit".
Zweites Spiel war Jeffs Modelleisenbahn, das immer noch bei den Redakteuren eines Verlags liegt, die das Spiel inzwischen weiter abgespeckt haben. Gegenüber früherer Versionen wirklich zum Vorteil... Ob da noch mehr geht? Wir werden sehen.