In einer für Montag ungewöhnlich vollen Spielwiese, hatten wir einen Gast, der direkt aus Rostock gekommen war, um uns sein Spiel vorzustellen.
Ein großes Werk, epischen Ausmaßes. Deshalb mussten wir uns den größten Tisch sichern. Sogar 6 Leute hatte die Autorenrunde dabei und Marvin, so heißt der "Gast", beschränkte sich aufs Beobachten und Anleiten. Der Rat von Andoria heißt sein Werk.
Wir bieten auf zufällig ausliegende Gegenstände, Tiere, Berufe, Werkstoffe, errichten Gebäude, die Einkommen geben und schaffen Wohnraum, um wieder freie Arbeiter zur Verfügung zu haben. Marvin hat sich sichtlich Mühe mit der Gestaltung gegeben, allerdings waren klare Regeln weniger vorhanden. Es gab keine richtige Spielreihenfolge und so war Chaos vorprogrammiert. Eine große Übersichtstafel zeigte Kosten und Nutzen der Gebäude an. Bei Jahreswechsel müssen sich die Spieler einem Angriff von Außerhalb erwehren... Also thematisch sehr dicht... Zu dicht. Das Spiel erinnerte an die Echtzeit PC Spiele wie Siedler, Age of Empires... Es ist klar, dass es sehr schwer ist, so etwas in ein Brettspiel zu packen, ohne die Spieler zu Überfordern und sich in friggeligem Handling zu verlieren. Bei Spielen wie Le Havre oder aktuell Sid Meyers Civilization wurde Ähnliches hervorragend gelöst.
Nach einigen Durchgängen konnten wir Marvin (so hoffe ich) wertvolle Tipps mit auf den Weg geben. Er war auch sehr dankbar und zufrieden, über diesen Test und die konstruktiven Vorschläge.
Ich hatte mein Ikarus von einem Verlag zurück bekommen und ein paar Änderungen vorgenommen; das galt es zu Testen.
Leider versuchte keiner, seinen Motor zu Verbessern, denn das wäre wichtig zu sehen für die Spielbalance. Ansonsten gab es hoch Handlingprobleme und die Sache mit dem dreimaligen Überfliegen der Sehenswürdigkeiten stellte sich als etwas öde heraus. Ich sitze bereits dran, Änderungen vorzunehmen und umzusetzen.
Neue Eindrücke zu K2 gibt's hier
Mittwoch, 23. März 2011
Donnerstag, 17. März 2011
Schmale Autorenrunde
Wenigstens Peer und Jerome wohnten unserer Autorenrunde bei.
Ich hatte mein Aral'sk überarbeitet. Vor allem Jeromes Kritik: I wanna play! Hatte mir zu denken gegeben. Er hatte recht - zu oft findet eine Aktion wegen Überbietens nicht statt, außerdem herrschte durch das Ziehen aus dem Beutel ein zu großes Glücksmoment, was auch dazu führen konnte, dass zwischen 30 Minuten und 120 Minuten jede Spieldauer eintreten kann.
Das alles konnte ich entschärfen und es war bei weitem schon besser. Leider war die "Fischen"-Aktion viel zu mächtig. Das zeigte sich schon nach ein paar Runden. Zudem passierte auf dem Wasser zu wenig. Es war nicht sonderlich wichtig, wann man eine Aktion ausführt. Trotzdem, ich weiß um die Stellschrauben.
Zweites Spiel sollte Peers Viva la Revolution sein. Er hatte das Spiel geschlagene 2 Jahre bei Verlagen unterwegs und nun galt es zu sehen, ob das Spiel noch auf der Höhe der Zeit ist. Das Wählen der Personen in die Ämter, das Intrigieren, das Verteilen der Gelder und das Verhandeln sind auf jeden Fall auf der Höhe der Zeit - mehr noch, es strotzt vor Interaktion und wirkt auch heute noch äußerst originell. Da sollte sich sicher ein Verlag für finden, auch wenn es nicht ganz mein Spiel ist.
Zu guter Letzt hatte auch Jerome etwas Neues fertig. Irgendwie scheint er keine Namen für seine Spiele zu haben, aber was sind schon Namen, wenn die Spiele überzeugen können.
Dieses Mal gilt in jeder von vier Jahreszeiten eine andere "Währung" mit der man auch dann nur in dieser Jahreszeit einkaufen darf. Zur Verfügung stehen diverse Industrien, Gleise, Waren oder Multiplikatoren davon fürs Spielende. Dazwischen sollen die Spieler mit Währungskarten handeln und tauschen. Leider entpuppte es sich als zu leicht, die Industrien etc. zu erwerben, sodass man zu selten Handeln musste. Trotzdem, die Grundgedanken wirkten wieder einmal interessant und überzeugend.
Ich hatte mein Aral'sk überarbeitet. Vor allem Jeromes Kritik: I wanna play! Hatte mir zu denken gegeben. Er hatte recht - zu oft findet eine Aktion wegen Überbietens nicht statt, außerdem herrschte durch das Ziehen aus dem Beutel ein zu großes Glücksmoment, was auch dazu führen konnte, dass zwischen 30 Minuten und 120 Minuten jede Spieldauer eintreten kann.
Das alles konnte ich entschärfen und es war bei weitem schon besser. Leider war die "Fischen"-Aktion viel zu mächtig. Das zeigte sich schon nach ein paar Runden. Zudem passierte auf dem Wasser zu wenig. Es war nicht sonderlich wichtig, wann man eine Aktion ausführt. Trotzdem, ich weiß um die Stellschrauben.
Zweites Spiel sollte Peers Viva la Revolution sein. Er hatte das Spiel geschlagene 2 Jahre bei Verlagen unterwegs und nun galt es zu sehen, ob das Spiel noch auf der Höhe der Zeit ist. Das Wählen der Personen in die Ämter, das Intrigieren, das Verteilen der Gelder und das Verhandeln sind auf jeden Fall auf der Höhe der Zeit - mehr noch, es strotzt vor Interaktion und wirkt auch heute noch äußerst originell. Da sollte sich sicher ein Verlag für finden, auch wenn es nicht ganz mein Spiel ist.
Zu guter Letzt hatte auch Jerome etwas Neues fertig. Irgendwie scheint er keine Namen für seine Spiele zu haben, aber was sind schon Namen, wenn die Spiele überzeugen können.
Dieses Mal gilt in jeder von vier Jahreszeiten eine andere "Währung" mit der man auch dann nur in dieser Jahreszeit einkaufen darf. Zur Verfügung stehen diverse Industrien, Gleise, Waren oder Multiplikatoren davon fürs Spielende. Dazwischen sollen die Spieler mit Währungskarten handeln und tauschen. Leider entpuppte es sich als zu leicht, die Industrien etc. zu erwerben, sodass man zu selten Handeln musste. Trotzdem, die Grundgedanken wirkten wieder einmal interessant und überzeugend.
Freitag, 11. März 2011
Wer den Berg besteigen will, muss Opfer bringen
Nach längerer Zeit sollten endlich 2 Neuheiten vor mir auf dem Tisch liegen: Offrandes (Offerings) und K2.
Offerings wurde von einem französischen Kleinverlag Ludonaute veröffentlicht. Dafür besticht es mit tollem Material: Massig Holztiere (Ochsen, Schafe, Ziegen, Hühner und Schweine, die allerdings beim vorliegenden Exemplar fehlten), schöne dicke Plättchen, Münzen, diverse Spielpläne und Standardmarkierungsscheiben.
Es gilt über Versteigerungen in den verschiedenen Bereichen vorwärts zu kommen. Thematisch befinden wir uns in der Antike und wollen den Göttern möglichst viele und wertvolle Tiere opfern, um dafür mit Punkten belohnt zu werden. Die Entwicklungsstufen in den Bereichen bestimmen dann welche und wie viele Tiere ich an welchem Altar opfern darf.
Das ist wahrlich wohldurchdacht, besitzt allerdings null thematisches Flair. Die Versteigerungen bieten sehr viel Grübelpotenzial (was will ich versteigern und wann biete ich wie hoch), so ist es nicht verwunderlich, dass wir anstatt der angegebenen 60 sogar knapp über 120 Minuten lagen. Ein detaillierterer Ersteindruck folgt noch.
Da wir noch Energie hatten, wollte der K2 bestiegen werden.
Die Spieler verfügen über zwei Expeditionsteilnehmer, die sie über Handkarten bewegen und ihre Ausdauer erhöhen können. Wetterkarten sorgen für Modifikationen, allerdings ist immer eingewisses Maß an Tagen vorhersehbar. Ein kleiner Unsicherheitsfaktor bieten Negativplättchen, die der Spieler treffen, der die wertvollsten Karten in einer Runde ausgespielt hat. Man kann zusätzlich ein Zelt errichten, um sich besser zu akklimatisieren. Mit das wichtigste Element sind die Blockaden: es darf immer nur eine bestimmte Anzahl Expeditionsteilnehmer auf einem Feld stehen. Hier muss man zum einen das Mitspielerchaos und zum anderen die Spielreihenfolge bedenken.
Ich hatte mich da etwas zu früh in Richtung Gipfel aufgemacht, sodass mir ein Expeditionsteilnehmer erfroren ist. Der andere sollte es dann aber schaffen. Für den Spielsieg ist es aber wichtig, mit beiden Leuten weit oben im Spiel zu bleiben. Sehr spannend und wirklich gut, thematisch umgesetzt gibt K2 einen hohen Standard für Bergsteiger- und Expeditionsspiele vor, von denen es nur wenige gibt, die allesamt (noch) nicht überzeugen können... Hier rede ich auch von Prototypen, die in der Vergangenheit auf dem Tisch lagen.
Offerings wurde von einem französischen Kleinverlag Ludonaute veröffentlicht. Dafür besticht es mit tollem Material: Massig Holztiere (Ochsen, Schafe, Ziegen, Hühner und Schweine, die allerdings beim vorliegenden Exemplar fehlten), schöne dicke Plättchen, Münzen, diverse Spielpläne und Standardmarkierungsscheiben.
Es gilt über Versteigerungen in den verschiedenen Bereichen vorwärts zu kommen. Thematisch befinden wir uns in der Antike und wollen den Göttern möglichst viele und wertvolle Tiere opfern, um dafür mit Punkten belohnt zu werden. Die Entwicklungsstufen in den Bereichen bestimmen dann welche und wie viele Tiere ich an welchem Altar opfern darf.
Das ist wahrlich wohldurchdacht, besitzt allerdings null thematisches Flair. Die Versteigerungen bieten sehr viel Grübelpotenzial (was will ich versteigern und wann biete ich wie hoch), so ist es nicht verwunderlich, dass wir anstatt der angegebenen 60 sogar knapp über 120 Minuten lagen. Ein detaillierterer Ersteindruck folgt noch.
Da wir noch Energie hatten, wollte der K2 bestiegen werden.
Die Spieler verfügen über zwei Expeditionsteilnehmer, die sie über Handkarten bewegen und ihre Ausdauer erhöhen können. Wetterkarten sorgen für Modifikationen, allerdings ist immer eingewisses Maß an Tagen vorhersehbar. Ein kleiner Unsicherheitsfaktor bieten Negativplättchen, die der Spieler treffen, der die wertvollsten Karten in einer Runde ausgespielt hat. Man kann zusätzlich ein Zelt errichten, um sich besser zu akklimatisieren. Mit das wichtigste Element sind die Blockaden: es darf immer nur eine bestimmte Anzahl Expeditionsteilnehmer auf einem Feld stehen. Hier muss man zum einen das Mitspielerchaos und zum anderen die Spielreihenfolge bedenken.
Ich hatte mich da etwas zu früh in Richtung Gipfel aufgemacht, sodass mir ein Expeditionsteilnehmer erfroren ist. Der andere sollte es dann aber schaffen. Für den Spielsieg ist es aber wichtig, mit beiden Leuten weit oben im Spiel zu bleiben. Sehr spannend und wirklich gut, thematisch umgesetzt gibt K2 einen hohen Standard für Bergsteiger- und Expeditionsspiele vor, von denen es nur wenige gibt, die allesamt (noch) nicht überzeugen können... Hier rede ich auch von Prototypen, die in der Vergangenheit auf dem Tisch lagen.
Dienstag, 8. März 2011
Journalisten geben sich die Klinke in die Hand
Unser Testmontag stand ganz im Zeichen zweier Interviews, die Jeff und ich geben sollten. Zuerst fragte uns eine Journalistin von der Taz detailliert über das Spieleentwickeln aus (sie schreibt einen Artikel über die Spielwiese mit allen Facetten). Währenddessen kam ein weiterer Journalist hinzu (von der Morgenpost glaube ich), der über mehrere Spielecafes von Berlin berichten möchte, so natürlich auch über die Spielwiese. Hier waren die Fragen etwas anderer Natur, aber es drehte sich dennoch ums Spieleerfinden. Sein fleißiger Fotograf wollte uns dann auch beim Spielen ablichten, woraufhin wir Jeffs Nieuw Amsterdam aufbauten und loslegten. Sicher an die 100 Bilder wurden während unserer ersten Spielzüge geschossen. Da sollte doch was brauchbares bei sein.
Widmen wir uns den beiden Tests: Jeff hatte weitere kleine Änderungen vorgenommen, die das Spiel kaum merklich veränderten, aber im Detail eleganter wirkten und es bestätigte sich, dass man nun mit jedem der drei Wege eine Siegchance zu haben scheint. Ein weiterer wichtiger Test auf dem Weg zum veröffentlichten Spiel bereits diesen Oktober. Man darf gespannt sein!
Jerome arbeitet noch an einem neuen Spiel, wurde aber nicht rechtzeitig fertig und so konnte ich ein brandneues Spiel auf den Tisch bringen, an dem ich vergangene Woche getüftelt hatte.
Sein Name ist Aral'sk und handelt vom austrocknenden Aralsee durch die maßlose Bewässerung von relativ unfruchtbarem Boden, um die Getreide- und Baumwollplantagen zum Gedeien zu bringen. Es war klar, dass das Spiel noch Probleme zeigte - und zwar in allen Bereichten. Die einzelnen Mechanismen aber boten gutes Potenzial für Spielspaß. Nach einigen ersten Anregungen sitze ich bereits wieder an den Änderungen.
Widmen wir uns den beiden Tests: Jeff hatte weitere kleine Änderungen vorgenommen, die das Spiel kaum merklich veränderten, aber im Detail eleganter wirkten und es bestätigte sich, dass man nun mit jedem der drei Wege eine Siegchance zu haben scheint. Ein weiterer wichtiger Test auf dem Weg zum veröffentlichten Spiel bereits diesen Oktober. Man darf gespannt sein!
Jerome arbeitet noch an einem neuen Spiel, wurde aber nicht rechtzeitig fertig und so konnte ich ein brandneues Spiel auf den Tisch bringen, an dem ich vergangene Woche getüftelt hatte.
Sein Name ist Aral'sk und handelt vom austrocknenden Aralsee durch die maßlose Bewässerung von relativ unfruchtbarem Boden, um die Getreide- und Baumwollplantagen zum Gedeien zu bringen. Es war klar, dass das Spiel noch Probleme zeigte - und zwar in allen Bereichten. Die einzelnen Mechanismen aber boten gutes Potenzial für Spielspaß. Nach einigen ersten Anregungen sitze ich bereits wieder an den Änderungen.
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