Montag, 23. November 2015

Deutschland und Frankreich

Ein paar Tage zu Besuch in meiner Heimat wurden natürlich auch zum Spielen genutzt. Wir trafen uns in einem Griechischen Lokal und ein Mitspieler hatte das Peloponnes Kartenspiel dabei, um es sich signieren zu lassen. Das entging dem Kellner natürlich nicht und so ergab sich ein schönes Gespräch.

Wir starteten allerdings mit Beasty Bar: new beasts in town, da wir noch zu viert waren und es etwas schnelles sein sollte. Wobei „schnell“ trifft es nicht unbedingt.
Wir besitzen alle ein identisches Tierdeck und legen eines davon in eine Auslage aus maximal 5 Tieren. Je nach Fähigkeit müssen wir uns einreihen, dürfen uns an die Spitze der Reihe setzen, oder sogar andere Tiere rauskegeln. Besteht eine Reihe aus 5 Tieren, landen die ersten beiden in der „Beasty Bar“ und kommen somit in die Wertung.
Als 2 Neulinge mussten wir ständig die Fähigkeiten der einzelnen Tiere nachlesen, auch wenn versucht wurde, dies mit Symbolen auf den Karten auszudrücken. So stockte das Spiel ständig und es wollte (noch) kein richtiger Spielspaß aufkommen. Wenn man die Funktionen blind beherrscht, mag das Ganze so flutschen wie gedacht.

Danach waren wir nur noch zu dritt und das Peloponnes Kartenspiel sollte erklärt werden, was ich gerne übernommen habe. Leider konnte ich meine Mitspieler nicht gewinnen lassen, aber sie mochten das Spiel dennoch.

Die Fragen nach einem Prototypen wurden laut und natürlich hatte ich mein Phalanxx, das Irongames Spiel für 2016 dabei, um es zu testen. Es zeigte sich wiederholt, dass eine der Aktionsmöglichkeiten schwer verstanden wird. Möglicherweise muss ich die Erklärung (und auch später die Spielregel) anders ansetzen. Der ungewöhnliche Würfelmechanismus konnte gefallen und auch mit den stellenweisen Konflikten konnten alle gut umgehen.

Zum Abschluss versuchten wir uns an OctoDice, was thematisch an Stefan Felds Aquasphere angelehnt ist. Während 6 Runden würfeln wir immer 3x und legen jeweils einen schwarzen und weißen Würfel raus. Dann dürfen wir mit diesen Würfeln Kombinationen bilden, die uns Aktionen ermöglichen. Alle Aktionen werden auf einem Wertungsblock abgestrichen und Punkte sofort notiert. Auf Entwicklungsplättchen können wir Verbesserungen oder Extrapunkte erwerben. Während der Züge der Spieler sind immer auch die anderen Spieler involviert, denn 2x während 2 Runden darf man eine Würfelkombination des aktiven Spielers für sich selbst nutzen. Ich denke, das Spiel könnte Potenzial haben, allerdings verlief es bei unserer Erstpartie noch zu schwerfällig. Vor allem für das Ausfüllen des Wertungsblocks benötigt man fast eigens eine Schulung.
Dann war Mitternacht auch schon bedenklich nahe gekommen und für uns das Zeichen, uns zu verabschieden.



Der zweite Spieleabend (oder in dem Fall -Tag) führte mich ins Elsass zu meiner Französischübersetzerin. Zu aller Entsetzen, passierten 2 Tage zuvor die Anschläge von Paris und so wurden alle Autos an der Französischen Grenze zumindest in Augenschein genommen. Es gab aber keine Probleme und so kam ich unbeschadet dort an.

Wir waren zunächst zu dritt und auch hier wollte Phalanxx getestet werden, denn es soll ja auch eine gute Französische Spielregel erhalten.
Diese eine, im Verständnis problematische Aktion stand unter besonderer Beobachtung. Dieses Mal ging es besser, aber endgültigen Aufschluss erhalte ich dann erst, nach einer externen Testrunde mit gedruckten Regeln und ohne erklärendes Eingreifen.

Natürlich sollten auch „fertige Spiele“ im Fokus stehen und so hatte ich noch Gelegenheit, das überaus originelle Loony Quest komplett zu spielen (meine vorherige Erfahrung rührte nur aus 2 Spielrunden bei der Berlin Con). Ja – ich mag dieses Spiel sehr, auch wenn ich nicht so richtig damit klar komme und schwer die Entfernungen mit dem Stift abschätzen kann. So landete ich auch mit der Hälfte der Punkte an letzter Stelle, doch das zählt hier nicht unbedingt.

Meine Gastgeberin mag vor den Toren von Loyang sehr und da ich es seinerzeit verpasst hatte, stimmte ich gerne zu. Problematisch sollten die französischen Kartentexte auf den Helfern werden, doch schnell wurde diese Passage aus der deutschen Regel im Internet recherchiert und ausgedruckt.

Es stockte zwar etwas, bis ich die Texte umsetzen konnte, doch von Runde zu Runde lief es besser.
Ich verstehe jetzt, dass damals, als das Spiel neu erschienen ist, einige Leute Probleme mit der „downtime“ hatten, obwohl man die meisten Runden auch gut parallel spielen kann – Ehrlichkeit vorrausgesetzt. Einzig, wenn sich Helfer bei den Spielern befinden, die andere Spieler beeinflussen, muss man die Aktionen doch nacheinander abarbeiten.

Es macht Spaß mit dem schönen Material – vor allem der Früchte zu jonglieren und zu Planen. Das Spielziel hebt sich originell vom „Siegpunkteinerlei“ ab und wenn man vorher nicht so viel erklären muss, hält sich die Spielzeit auch in Grenzen.

Bevor noch eine vierte Person zu uns stoßen sollte, wollte mein Geschenk – PAX – erklärt und gespielt werden.
Es ist wirklich schwer, eine Erstpartie zu erklären, denn neben den Kartenfunktionen muss man auch das wichtige Spielziel bzw. die beiden Wertungsfälle bei Spielende erläutern.
Zum Glück waren die beiden Mitspieler geduldig und sprachen vor allem sehr gut deutsch, so konnte das Spiel schnell vonstatten gehen. Wie sich die Endbedingung auswirkt, versteht man am Besten, wenn man ein Spiel einfach durchspielt und schaut, was so passiert – wie wir es gemacht haben.

Danach sollte noch Max dazukommen, den ich bereits bei meinem letzten Besuch kennenlernen durfte und auch in Essen getroffen hatte.
Zu viert kam noch einmal Phalanxx auf den Tisch. Wieder konnte ich nicht gewinnen :-) Aber das Spiel macht mir nachwievor viel Freude, auch wenn es nicht so gut läuft. Dabei lief es dieses Mal ganz gut, allerdings wurde ich wie so oft in der Schlussrunde überholt.
Was jetzt vielleicht noch Einzug halten wird sind individuelle Spielervorteile während des Spiels, aber hier gibt es noch viel auszutarieren.
Schön war es im Elsass und jetzt wartet wieder die Arbeit hier in Berlin...

Außerdem ist das Video, das Cliquenabend an meinem Stand in Essen gemacht haben jetzt online

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Viel Spaß dabei...